Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle

Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle

Titel: Sternenfaust - 075 - Das Tor zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl & San Fuller
Vom Netzwerk:
vorsichtig versuchte zu atmen. Zu seiner Erleichterung funktionierte das, auch wenn er sich im nächsten Moment schalt, dass er ein Vakuum wohl bereits zu spüren bekommen hätte. Als Nächstes streckte er vorsichtig eine Hand aus und versuchte, Dana zu ertasten, die vor ein paar Sekunden noch vor ihm gesessen hatte. Sie schien auch jetzt noch vor ihm zu sitzen, so, wie er das in Erinnerung hatte. Im nächsten Moment fragte er sich allerdings, inwiefern er sich noch auf seine Sinne verlassen konnte.
    Immer eines nach dem anderen! , sagte er sich. Er räusperte sich und probierte seine Stimme aus.
    »Leben … leben Sie alle noch?« Er hatte das Gefühl, dass sogar der Klang seiner Stimme von der absoluten Finsternis geschluckt wurde.
    »Soll ich jetzt kontern, dass das eine schwachsinnige Frage ist?«, kam die Antwort aus dem Dunkel. MacShane musste trotz dieser seltsamen Situation lachen. Zumindest Bergon Sin war also noch hier und hatte nicht einmal seinen Humor eingebüßt. »Sin, ist bei Ihnen alles in Ordnung?«
    »Ja, ich bin unverletzt. – Wie sieht es bei den anderen aus? Sind Sie auch noch da und unversehrt? Auch die Bewusstlosen?«
    Der Reihe nach meldeten sich auch die anderen und bestätigten, dass die Lage der Truppe sich offenbar nicht verändert hatte – auch wenn die Umgebung sich in vollkommener Schwärze aufgelöst hatte.
    »Es können also nur Sekunden vergangen sein, seit diese Schwärze eingetreten ist«, meldete sich eine unsichere Stimme zu Wort, die MacShane als die von Marine Harris identifizierte.
    In diesem Moment verschwand auch die Finsternis um sie herum.
     
    *
     
    Dieses Mal fand sich die Gruppe auf dem Boden eines riesigen Saales wieder.
    Er war offensichtlich metallen und wies keinerlei Schmuck an den schier endlosen Wänden auf. Die Beleuchtung war so diffus, dass MacShane nur die nächstgelegene Wand erkennen konnte – sie war etwa 5 Meter weit weg –, und sie schien von einer schimmernden riesenhaften Kugel auszugehen, die in der Mitte der Halle zu schweben schien. Den Durchmesser der Kugel, die eigentlich nicht bedrohlich aussah, konnte MacShane nur schätzen – sie mochte ungefähr 30 Meter betragen, wenn nicht mehr. MacShane starrte fassungslos auf diesen Ball, der das Licht, das diese Halle beleuchtete, zu verbreiten und gleichzeitig daraus zu bestehen schien.
    So etwas hatte er noch nie gesehen.
    »Was ist das?«, murmelte Danas leise Stimme neben ihm. »Bin ich tot?« Yngvar MacShane schmunzelte schwach. »Ich hoffe doch nicht. Aber wenn du es bist, dann sind wir es alle auch, vielleicht ist das ein Trost …?«
    ›Es lag nie in Denuurs Interesse, dass Teile eurer Gruppe die Existenz beenden.‹
    Verwirrt sahen sich die Mitglieder der zwölfköpfigen Delegation an. Keiner hatte diesen Satz wirklich gehört, vielmehr war er offenbar im Kopf jedes Einzelnen erklungen. Wie ein Gedanke, den ich selbst gedacht habe …! , fuhr es MacShane durch den Kopf.
    ›Dies ist ein adäquater Vergleich. Denuur kommuniziert auf diese Art mit Wesen eurer Art, so auch mit denen, die ihr die Morax nennt und die Denuurs Hüter sind.‹
    Während die anderen noch sprachlos mit den Augen nach der Quelle der Stimme suchten (aber wie lokalisierte man einen Gedanken?), hatte offenbar einer in der Gruppe bereits verstanden.
    Bruder William war aufgestanden und ging langsam und mit immer noch wackligen Beinen auf die riesige leuchtende und irisierende Kugel in der Mitte des Saales zu. Ihm war eine Idee gekommen, eine ungeheuerliche Idee, und jetzt wollte er wissen, ob er damit recht hatte.
    »Bist …«, er schluckte und setzte neu an, »bist du Denuur?« Er sprach seine Frage laut aus, denn er wollte, dass die anderen mithörten.
    Die Kugel schwieg zunächst. Die Farbschlieren auf ihr bewegten sich langsamer und kehrten wieder zur ursprünglichen Geschwindigkeit zurück. ›Denuur ist hier‹, antwortete es schließlich in ihren Köpfen.
    Bruder William setzte neu an. »Diese Kugel hier über uns, ist das Denuur?«
    Dieses Mal irisierte die Kugel schneller. »Ich fasse das als ein Ja auf«, murmelte MacShane, ohne den Blick von dem leuchtenden Ball zu wenden. Prompt erfolgte die Antwort. ›Diese Form ist Denuur. Ihr wolltet mit ihm kommunizieren.‹
    »Das ist richtig«, bestätigte Bruder William. »Doch du hast diesen Wunsch zunächst abgelehnt. Ich frage mich nun, warum, da wir ja offenbar schon viel früher mit dir in Kontakt hätten treten können. Denn du bist doch nicht nur diese Kugel

Weitere Kostenlose Bücher