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Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Titel: Sternenfaust - 076 - Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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vertrauensvoll an ihn. Dabei blickte es ihn unverwandt an und flötete wieder freundlich. Paulsen streichelte es und stellte fest, dass seine Haut sich tatsächlich wie weiches Leder anfühlte und angenehm warm war.
    »Hey, Kleiner, du bist ja ein zutrauliches Kerlchen«, murmelte er. Irgendwo in seinem Hinterkopf klopfte der Gedanke an, dass er das Tier melden musste. Es konnte immerhin mit einer Krankheit infiziert sein und war außerdem eine offensichtlich unbekannte Spezies, die in Quarantäne gehörte und von der er nicht wusste, ob sie vielleicht eine Gefahr darstellte. Doch der Blick dieser drei grünen Augen sagte etwas anderes.
    Nimm mich mit! , las Paulsen darin. Beschütze mich. Füttere mich. Bau mir ein Nest! Und Paulsen würde dem kleinen Was-immer-es-war nur zu gern dabei behilflich sein. Er stand auf, wobei er das Tier mit einer Hand vorsichtig an sich drückte, das seinen Blick nicht von ihm ließ. Paulsen stellte entzückt fest, dass sich das Tierchen mit einer Hand fast bedecken ließ.
    »Wenn ich nur wüsste, wo du meinen Werkzeugkasten versteckt hast«, überlegte er laut und sah sich suchend um. Ihm war durchaus klar, dass er das Tier nicht in der Hand halten konnte, wenn er das Schiff zum Ende seiner Schicht verließ. Er musste es verstecken. Und der einzige Ort, der dafür groß genug wäre, war sein Werkzeugkasten.
    Einer Eingebung folgend schob er das Lüftungsgitter zur Seite und blickte in den Schacht dahinter. In etwa einem guten Meter Höhe hatte das kleine Wesen den Kasten in der Röhre verkeilt. Es musste doch kräftiger sein, als es aussah, denn als Paulsen versuchte, die Box aus der Verkeilung zu lösen, musste er mehr Kraft aufwenden, als er vermutet hatte. Doch schließlich schaffte er es und zog sie heraus.
    Er setzte das Tier in ein quadratisches Fach der Box, das groß genug für seinen seltsam unförmigen Körper war und packte sein verstreutes Werkzeug vorsichtig daneben. Das Tier verfolgte sein Tun neugierig mit den seltsamen grünen Augen, und Paulsen hatte beinahe den Eindruck, als verstünde es, was er da tat. Vielleicht war es ja gar kein Tier, sondern ein intelligentes Wesen?
    Der Gedanke elektrisierte ihn und versetzte ihn in eine für ihn völlig untypische Forscherlaune. Wenn er herausfinden konnte, was es mit diesem Wesen auf sich hatte, konnte er daraus vielleicht sogar in der einen oder anderen Form Kapital schlagen! Er wäre der Entdecker einer neuen Art! Dass das Einführen nicht registrierter Spezies auf der Erde, die dazu auch nicht in Quarantäne gewesen waren, strafbar war, vergaß er in diesem Moment vollkommen. Er fragte sich nur, wie das Tier während der gesamten Rückreise an Bord der STERNENFAUST offensichtlich unbemerkt hatte bleiben können.
    Doch auch dafür fand er die Antwort, als er in den Luftschacht kletterte und dort nach seinem verschleppten Spezialschlüssel suchte, den er schließlich in einer Nebennische der Röhre fand. Dort hatte das Wesen sich aus Schrott und Abfällen ein Nest gebaut und sich wohl während der gesamten Zeit darin aufgehalten. Paulsen hatte gehört, dass die Besatzung die STERNENFAUST eine Weile hatte verlassen müssen. Da war natürlich ein möglicher Alarm des M-Feldes ungehört geblieben. Und danach war das Wesen ja schon an Bord gewesen.
    »Ich frage mich nur, was du während deiner Reise gefressen hast, fett wie du bist«, sinnierte er laut, als er den Schlüssel ebenfalls in der Werkzeugbox verstaute. Die Antwort kam ihm im selben Moment wie von selbst in den Sinn. Das kleine Wesen hatte die gesamte Reise vermutlich in einer Art Winterschlaf verbracht und gar nichts gefressen. Die Frage, wieso es dann so fett war, schoss ihm kurz durch den Kopf, verschwand aber sofort wieder.
    Zu seinem Glück war mit dem Ende seiner heutigen Schicht auch sein Dienst im Spacedock für die nächsten acht Wochen beendet, in denen er Landurlaub auf der Erde hatte. Den würde er nutzen, um das kleine Wesen, das ihn nicht mehr aus den Augen ließ, zu studieren und auszuloten, wie intelligent es war – und berühmt werden!
    Beinahe beschwingt packte er daher eine Stunde später seine Sachen zusammen, ermahnte seinen kleinen Freund, jetzt besonders leise zu sein und sich nicht zu regen und verließ mit dem blinden Passagier unentdeckt in der Werkzeugbox wenig später das Schiff und Spacedock 13 Richtung Erde …
     
    *
     
    Als Dana und MacShane aus ihrer Bewusstlosigkeit erwachten, befanden sie sich in einem Raum, der ein Hotelzimmer

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