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Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Titel: Sternenfaust - 076 - Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Probleme wälzen. Aber die Arbeit, zu der Rudenko mich verdonnert hat, vermiest mir meine gute Laune, wie ich zugeben muss.«
    »Wie das?«, fragte Dana amüsiert, denn es gehörte schon einiges dazu, Mac seine oft anstrengend gute Laune nachhaltig zu vermiesen.
    »Ach, diese Übersetzung für Rudenko. Sie ist völlig fruchtlos. Wir hatten ja schon unterwegs festgestellt, dass das, was uns als die Bibliothek der Wloom aufgeschwatzt worden ist, wohl nur die misslungenen Exemplare darstellt. Aber weder Rudenko noch diese Assistentin, die er mir aufgedrängt hat, wollen das wahrhaben. Und Dr. Wong ist zu allem Überfluss auch noch eine begeisterte Anhängerin von Pro Humanity , und kann ihre politische Gesinnung nicht aus der Arbeit heraushalten.«
    »Da kann ich verstehen, dass es sogar dir die Petersilie verhagelt hat«, meinte Dana leichthin und lehnte sich in ihrem Liegestuhl zurück. Eigentlich konnte sie es immer noch nicht glauben, dass sie hier mit einem Drink und im Bikini in der Sonne lag.
    MacShane seufzte. »Und dazu kommt noch ein weiterer Faktor. Ich gebe zu, dass ich dank dieser Arbeit in einem Loyalitätskonflikt stecke. Oder vielmehr in einen Gewissenskonflikt. Als Mensch gehört meine Loyalität natürlich der Menschheit, auch wenn ich einige meiner Mitmenschen für ausgemachte Idioten und Schlimmeres halte. Aber was Rudenko macht beziehungsweise mit meinen Übersetzungen plant – die ganze Geheimhaltung und so – ist einfach nicht richtig. Sie ist falsch, sie ist unehrenhaft, und ich finde, sie schadet den Solaren Welten.«
    »Verständlich«, stimmte Dana ihm halb belustigt, halb mitleidig zu. »Und was willst du jetzt tun?«
    »Die ganze Situation erinnert mich an den alten Robert-Wilensky-Spruch: Wir haben gehört, dass eine Million Affen, die auf eine Million Schreibmaschinen einhämmern, irgendwann sämtliche Werke Shakespeares produzieren werden. Aber dank der modernen Medien wissen wir, das stimmt nicht ! Es ist völlig sinnlos. Ich frage mich wirklich, was sich Rudenko davon verspricht, es doch zu versuchen. Davon abgesehen, dass es – wenn es herauskommt, dass wir neue Übersetzungen anfertigen – den Solaren Welten wirklich schaden wird. Das denke ich jedenfalls.«
    »Ich gebe zu, das ist eine Zwickmühle«, stellte Dana fest. »Ich kann dir nur sagen, was ich in so einer Situation täte, immerhin hat mich das Star Corps …«
    Sie wurde mitten im Satz von einem Geräusch unterbrochen. Im Wohnzimmer klirrte es, als wäre ein Glas oder eine Vase vom Tisch gefallen …
     
    *
     
    »Was bei allen Göttern …!«, entfuhr es Paulsen, als er vor dem seltsamen und dreiäugigen Geschöpf zurückstolperte, das Gleichgewicht verlor und unsanft auf seinem Hinterteil landete.
    Die Antwort war ein leises Säuseln, das in ein sanftes Flöten überging. Wenige Augenblicke später wurde das Lüftungsgitter vorsichtig zur Seite geschoben, und der zu den drei Augen gehörende Kopf schob sich langsam heraus. Paulsen blickte in das Gesicht eines Wesens, das er noch nie gesehen hatte.
    Es besaß eine entfernte Ähnlichkeit mit einem Siebenschläfer. Eine kurze, spitze Rattenschnauze verbreiterte sich zu einem fast kugelförmigen Schädel mit drei murmelgroßen, grünen Augen mit waagerechten, schwarzen Pupillen. Oben auf dem Kopf waren in einer Linie fünf kleine runde Ohren wie ein Diadem angeordnet, von denen drei nach vorn und zwei nach hinten ausgerichtet waren. Als das Wesen sich jetzt langsam weiter vorschob und mit acht dünnen, aber offensichtlich kräftigen Beinen, an deren Enden jeweils drei mit Saugnäpfen bestückte Finger saßen, die Wand herabstieg, kam auch der restliche Körper zum Vorschein, der so groß und rund wie ein Tennisball war. Das ganze Tier besaß eine lederartig aussehende Haut, die eine fast undefinierbare bräunliche Farbe besaß. Einen Schwanz hatte es nicht.
    Jetzt kam es mit flinken Beinen auf Paulsen zu, der sich nicht rührte, blieb vor ihm stehen, legte den Kopf schief und gab wieder das angenehme Flöten von sich. »Da habe ich wohl meinen Geist gefunden!«, murmelte Paulsen verwirrt. Und er verspürte den völlig irrationalen Impuls, das Wesen vor allen Gefahren und Bedrohungen zu beschützen.
    »Na, mein Kleiner, komm mal her zu mir«, sagte er leise in demselben Tonfall, in dem man mit einem geliebten Haustier sprach und streckte die Hand aus.
    Das Wesen kam sofort zu ihm, kletterte an seinem Arm hoch über seinen Bauch und schmiegte sich in Brusthöhe

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