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Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Titel: Sternenfaust - 076 - Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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hatte, einen derart untergeordneten Job anzunehmen, wo sie ihr Studium der Geisteswissenschaften doch mit Auszeichnung abgeschlossen hatte. Die Universität an der Wega hätte ihr mit Kusshand eine Dozentenstelle angeboten, wenn sie sie gewollt hätte. Er hatte darüber allerdings bereits eine Theorie.
    Anhand von Bemerkungen, die Natasha Wong hin und wieder fallen ließ, war offensichtlich, dass sie eine Anhängerin von Pro Humanity war. Sie wollte auf der Erde bleiben und hoffte, Pro Humanity damit den besten Dienst zu erweisen.
    MacShane konnte sich außerdem des Gefühls nicht erwehren, dass sie nicht nur für Pro Humanity , sondern über diese Gruppe auch für Gregor Rudenko arbeitete. Mit einem jedenfalls konnte er rechnen: dass alles, was er durch seine Übersetzungen herausfand, über Natasha Wong seinen Weg zu Pro Humanity fand. Er hatte schon bald beschlossen, dieser »Assistentin« gegenüber sehr vorsichtig zu sein, denn für seinen Geschmack grenzte sich die Organisation in ihrem zweifelhaften Programm nicht klar genug von rassistischen Zielen ab.
    Ob der neue Job ihr selbst nun gefiel oder nicht, ließ Miss Wong nicht erkennen. MacShane machte dagegen keinen Hehl daraus, dass er seine Tätigkeit (und auch die Anwesenheit Natasha Wongs) für Zeitverschwendung hielt. Nun gut, eine »Bitte« des Vorsitzenden der Solaren Welten abzulehnen, wäre wohl nicht sehr klug gewesen. Außerdem wurde er gut bezahlt für diese Aufgabe. Rudenko hatte sich beim Honorar nicht lumpen lassen, und MacShane war pragmatisch genug, einem derart geschenkten Gaul nicht allzu tief ins Maul zu schauen und es einfach als Kompensation für eine unangenehme Arbeit zu sehen.
    »Aber Ihre Übersetzungen ergeben überhaupt keinen Sinn, Professor!«, beschwerte sich Wong jetzt in einem Ton, der ein wenig an ein schmollendes kleines Mädchen erinnerte.
    »Das sage ich doch die ganze Zeit«, stimmte MacShane ihr zu. »Vielmehr habe ich es Rudenko ausdrücklich gesagt. Aber auf mich hört er ja nicht.« Er warf Wong einen hoffnungsvollen Blick zu. »Vielleicht hört er ja auf Sie, wenn Sie ihm dasselbe sagen?«
    Die junge Frau seufzte. »Auf mich? Wie kommen Sie nur darauf, Professor.« Sie warf MacShane erneut einen misstrauischen Blick zu. »Und Sie haben das alles wirklich richtig übersetzt?«
    Er hob die Brauen. »Miss Wong, wenn Sie meinen Übersetzungen so wenig trauen, dann empfehle ich Ihnen, sich die Wörterbuchdatei zu nehmen und es selbst zu versuchen. Sie haben doch mitgeholfen! Ich würde dann allerdings auch darum bitten, dass Sie Rudenko erklären, warum er so lange auf Ergebnisse warten muss. Und ich schätze ihn eher ungeduldig ein.«
    Wong hob abwehrend die Hände. »So war das nicht gemeint, Professor. Es kommt mir nur so unwahrscheinlich vor, dass diese ganze Fülle von Informationen aus diesen Wurzelbüchern wirklich nichts als Schrott sein soll.«
    »Nun, die eine oder andere echte Information ist möglicherweise darin zu finden. Ich betone: möglicherweise. Das ist wie …«, er suchte nach einem Vergleich, »wie die ersten Aufsatzversuche eines Kindes, das gerade erst Schreiben gelernt, aber fast keinen Satz zu Ende geschrieben und seine Versuche am Ende zerrissen hat. Sicherlich findet sich unter den ›Fetzen‹ der eine oder andere vollständige Satz sowie das eine oder andere Fragment, das auch einen gewissen Sinn ergibt. Aber wie Sie sich selbst überzeugen konnten, haben wir bisher kein einziges davon gefunden.«
    »Wenn Ihr Vergleich stimmt, dann müsste man nur etwas sorgfältiger basteln, um klarere Ergebnisse zu erzielen.« Wong deutete auf einen Satz, den sie auf dem Bildschirm aufgerufen hatte. »Nehmen wir doch einmal diese Passage: … Auserwählt zu Höherem(.?,?) … nur die tragen(,?) die Kombination der Vier … in 1-4-3-2-2-3-4-1-1-4 Gruppe(.?) … Sie vor allen anderen(.?) Herrschen sollen … «
    »Na, was soll damit schon sein?«, antwortete MacShane. »Diese Passage ergibt wie die anderen keinen erkennbaren Sinn. Oder sehen Sie einen?«
    »Sehen Sie denn nicht?«, fragte Natasha Wong zurück und wurde jetzt richtig eifrig. »Da muss man eben ein bisschen kombinieren und nicht nur wortwörtlich transkribieren! Ich weiß aus den Berichten der STERNENFAUST, dass dieses seltsame Volk, die Hestan, die Menschen aufgrund einer genetischen Besonderheit bevorzugt haben. Dieser Satz deutet ganz klar darauf hin und verrät auch, um welche Gensequenz es sich handelt. Das ist doch ungeheuer

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