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Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Titel: Sternenfaust - 076 - Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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säuberlich in kleine Fetzen gerissen oder gebissen und zu einem nestartigen Polster auf dem Boden ausgebreitet, von dem Paulsen jetzt auch noch einen stechenden, unangenehmen Geruch wahrnahm, der in ihm den Verdacht erweckte, dass das doch kein Nest, sondern eher eine Latrine war.
    Und die kleinen Wesen schienen nicht geneigt zu sein, sich freiwillig von ihm fangen zu lassen. Er versuchte es mit Locken und Schmeicheln, doch das Muttertier blieb unter dem Bett außerhalb seiner Reichweite hocken. Wahrscheinlich ahnte sie, dass sie ihn nicht mehr beeinflussen konnte und fürchtete nun um ihr Leben. Paulsen holte einen langen Kochlöffel aus seiner Küche, um sie damit unter dem Bett hervorzuscheuchen. Doch als er ins Schlafzimmer zurückkehrte, hing das Tier mit seinen Saugnapffingern festgeklebt unter der Decke. Dafür waren jetzt durch das Öffnen der Verbindungstür zu den anderen Räumen etliche ihrer Jungen in die übrige Wohnung gelangt.
    Jalal Paulsen stöhnte verzweifelt. Auch das noch …! Er hatte nicht die leiseste Ahnung, wie er aus diesem Schlamassel wieder herauskommen sollte …
     
    *
     
    Dana und MacShane saßen in ihrem »Gefängnis« beim Abendessen und hingen ihren Gedanken nach. Über dem idyllischen See, den Dana irgendwo in Sibirien oder Nordamerika vermutete, ging die Sonne unter. Eigentlich hatten sie es hier wirklich nicht schlecht, man behandelte sie gut – sah man davon ab, dass sie immer noch hinter verschlossener Tür saßen und auch das Fenster sich nicht öffnen ließ. MacShane hatte sich kooperativ gezeigt und Dana war froh, dass er seine Abneigung gegen die unfreiwillige Aufgabe derzeit nicht in sture Arbeitsverweigerung umsetzte. Er hatte darauf bestanden, dass Dana ständig in seiner Nähe blieb. Eine reichlich langweilige Angelegenheit für sie, da sie ihm bei seiner Arbeit kaum helfen konnte. Doch auch hier hatten ihre Entführer sich bemüßigt gefühlt, Abhilfe zu schaffen und ihr Lesestoff zur Verfügung gestellt.
    Während Dana tat, als wäre sie in Maurice Popes Abhandlung über »Das Rätsel alter Schriften« vertieft, dachte sie darüber nach, wie sie hier schnellstmöglich wieder herauskommen konnten. Natasha Wong und ihre Leute mochten Amateure sein, was Entführungen betraf, aber dass die GalAb heute den ganzen Tag über nicht aufgetaucht war, wies darauf hin, dass die Truppe doch besser organisiert waren, als Dana im ersten Moment gedacht – oder besser: gehofft – hatte. Erst hatte sie gedacht, relativ bequem auf ihre Befreiung warten zu können, aber sie wusste genau – noch einen Tag hätte sie das nicht ausgehalten. Gefangenschaft, und war sie auch noch so komfortabel, war keine Option für Captain Dana Frost von der STERNENFAUST.
    Dana hatte lange darüber nachgedacht, wie die Entführung überhaupt möglich gewesen sein konnte, da außer ihr nicht einmal ihre Eltern oder Tebia den Zugangscode zu ihrer Wohnung kannten. Es blieb nur eine Erklärung: Der Code war bei der Hausverwaltung registriert. Wie die Verantwortlichen immer betonten, wurde er zwar unter strengem Verschluss verwahrt, aber falls es einmal erforderlich sein sollte, ein Haus in der Abwesenheit des Besitzers wegen eines Notfalls zu betreten, musste die Verwaltungsfirma natürlich alle Zugangscodes haben. Und das bedeutete, dass Wongs Bande einen Komplizen in der Hausverwaltung besaß oder einen Mitarbeiter bestochen hatte.
    Nun gut. Darum konnten sich die Sicherheitskräfte später kümmern. Jetzt mussten sie und Mac einen Weg hier herausfinden – Dana dachte nicht daran, auch nur eine Sekunde länger hier herumzusitzen und auf die Befreiung zu warten. Das würde sich allerdings nicht leicht gestalten, denn bisher hatte man sie keinen Augenblick unbewacht gelassen.
    Nachdem MacShane seine Arbeit für den Tag beendet hatte und sie in ihrem Zimmer eingesperrt worden waren, hatte Dana unauffällig nach Überwachungskameras und Abhöranlagen gesucht. Sie hatte keine gefunden, was allerdings nicht bedeutete, dass es tatsächlich keine gab. In der Regel konnte man solche Geräte nicht einmal mit herkömmlichen Scannern erfassen. Es benötigte spezielle Suchgeräte. Überhaupt glich das, was Dana bisher von der Anlage gesehen hatte, auch eher einem Ferienhaus. Und da die Entführer keine Profis waren, bestand durchaus die Möglichkeit, dass es zumindest in ihrem Schlafzimmer tatsächlich keine Überwachung gab.
    Dana hatte außer der Tatsache, dass sie spätestens seit ihrer Gefangenschaft bei den

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