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Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Titel: Sternenfaust - 076 - Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Morax absolut allergisch darauf reagierte, gefangen und eingesperrt zu sein, noch einen weiteren Grund, Ausbruchpläne zu schmieden. Und zwar einen ganz privaten. Da die Entführer sie und Mac beim trauten souper à deux in Danas Wohnung angetroffen hatten, gingen sie offensichtlich davon aus, dass sie beide ein Paar waren, weshalb sie ihnen ein gemeinsames Schlafzimmer gegeben hatten. Grundsätzlich hatte Dana zwar nach den letzten Tagen nichts mehr gegen eine Beziehung mit Mac einzuwenden, aber dass jetzt offenbar der Rest der Welt wie selbstverständlich ebenfalls davon ausging, passte ihr seltsamerweise dann auch wieder nicht.
    »Und womit verbringen wir nun den Rest des Abends?«, fragte Mac schließlich, nachdem sie ihre Mahlzeit beendet hatten, wobei er einen bezeichnenden Blick zur Tür warf. Offensichtlich hatte auch er nicht vor, länger als nötig Natasha Wongs »Gastfreundschaft« in Anspruch zu nehmen.
    Er setzte sich auf die Couch und lud Dana mit einer Handbewegung ein, sich zu ihm zu setzen. Sie nahm neben ihm Platz. Er beugte sich zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr: »Denkst du auch, wir sollten Miss Wong und Pro Humanity nicht länger mit unserer Anwesenheit beehren?«
    Sie nickte und empfand Macs unmittelbare Nähe als äußerst angenehm. Er nahm sie in den Arm und Dana wehrte sich nicht. Es tut gut, in dieser Situation jemanden zum Anlehnen zu haben , dachte sie, von sich selbst überrascht. Unter anderen Umständen hätte sie die Situation genossen, doch sie nahm sich zusammen. Sie hatte im Moment andere Prioritäten zu setzen.
    »Nach allem, was ich beobachten konnte, scheinen wir es mit nicht allzu vielen Gegnern zu tun zu haben«, flüsterte sie zurück. »Wong war den ganzen Tag nicht mehr da. Außer den drei anderen Typen, die uns bewachen, hat sich niemand blicken lassen. Und davon stehen nur zwei als Wachen vor unserer Tür. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das bedeutet, dass wir es tatsächlich nur mit diesen dreien zu tun haben oder ob sich im Obergeschoss noch mehr Leute befinden.«
    »Ich bin dafür, wir versuchen unser Glück. Ich gehe mal davon aus, dass jeder von uns mit zwei Gegnern fertig wird.«
    »Wenn es nicht mehr sind, dürfte das kein Problem sein«, stimmte Dana ihm zu. MacShanes Hobby war Kendo. Und wie sie sich während unzähliger gemeinsamer Trainingsstunden auf der STERNENFAUST hatte überzeugen können, war er darin verdammt gut und würde sich seiner Haut wehren können.
    »Bleibt also nur noch zu überlegen, mit welchem klassischen Trick wir es versuchen«, meinte MacShane jetzt. »Dass einer von uns eine Kolik hat und einen Arzt braucht? Oder inszenieren wir einen kleinen Streit unter Liebenden?«
    »Sind wir das denn?«, fragte Dana ihn anzüglich.
    » Noch nicht, Schätzchen. Aber ich bin mir seltsam sicher, dass was nicht ist, in absehbarer Zeit noch werden wird …!«
    »Mac!«, wies sie ihn scharf zurecht, und er lachte leise.
    »Ich sehe schon, wir inszenieren einen Streit. Und ich vertraue mal darauf, dass wir das überzeugend hinbekommen.«
    Statt einer Antwort schlug Dana sich mit der flachen Hand auf den Schenkel, dass sich das Klatschen wie eine Ohrfeige anhörte. »Das ist alles nur deine Schuld!«, brüllte sie Mac in voller Lautstärke an.
    Sie sprang auf, zog ihn von der Couch hoch und schleuderte ihn gegen die Tür. Mac ließ sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Tür fallen, dass es krachte. Dana warf einen der leer gegessenen Teller mit voller Wucht neben ihm an die Wand, wo er klirrend in tausend Stücke zersprang. »Hey, was zum Teufel kann ich denn dafür, dass diese Idioten uns entführt haben?«, brüllte er grinsend zurück. »Jetzt werd bloß nicht hysterisch!«
    »Ich – hysterisch?«, schrie Dana.
    Das genügte bereits. Die Tür wurde geöffnet, und die zwei Wächter drängten herein, um die scheinbar Streitenden zu trennen und zu beruhigen. Dana und MacShane ließen ihnen dazu keine Zeit. Der Kryptologe knallte dem zweiten die Tür vor den Kopf, noch ehe er vollständig ins Zimmer getreten war. Der Mann brach bewusstlos zusammen. Dana versetzte dem ersten einen Handkantenschlag gegen den Hals, dass er wie vom Blitz gefällt zusammenbrach. Ohne zu zögern stürmten beide durch die offen gebliebene Tür.
    Wie sie beide ganz richtig vermutet hatten, befanden sie sich im Kellergeschoss eines Hauses. Die Treppe zum Erdgeschoss lag am Ende des Ganges, in den die Zimmertür mündete. Doch noch ehe sie den Treppenaufgang erreicht

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