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Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Sternenfaust - 076 - Heimkehr

Titel: Sternenfaust - 076 - Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Aber was? Er brauchte eine ganze Weile, bis er sich an die seltsamen Vorfälle bei der Reparatur der STERNENFAUST erinnerte und an das merkwürdige kleine Geschöpf, das er gefunden und mitgenommen hatte.
    Paulsen saß schlagartig aufrecht im Bett. Er hatte eine unbekannte Spezies mitgenommen, an den Kontrollen vorbeigeschleust und sie ohne medizinische Untersuchung oder gar Quarantäne auf die Erde gebracht! Paulsen stöhnte. Das konnte doch nur ein schlechter Traum gewesen sein, denn er war ein überaus pflichtbewusster Techniker und würde so etwas Leichtsinniges und obendrein noch Gesetzeswidriges niemals tun!
    Doch ein zartes Flöten, das nun unter seinem Bett hervorklang, ließ ihn ahnen, dass der Albtraum doch Realität war. Die Ahnung wurde zur Gewissheit, als gleich darauf ein rattenähnliches Gesicht mit einem Diadem aus fünf Ohren und drei großen grünen Augen über den Rand des Bettes lugte. Gleich darauf saß das fremde Wesen vor ihm und flötete freundlich.
    Paulsen rieb sich die Augen. Das Tier sah irgendwie anders aus als er es in Erinnerung hatte. Trotzdem brauchte er einen Moment, ehe ihm auffiel, was an ihm so anders war. Der tennisballrunde Leib war erheblich schlanker geworden und ähnelte jetzt mehr dem eines Otters oder einer großen Maus. Aber wie war das möglich?
    Die Antwort auf diese Frage hüpfte nur Sekunden später auf sein Bett, als eine Miniaturausgabe des Wesens auf seine Decke sprang und ihn wie sein erwachsenes Pendant aus großen Augen anstarrte. Paulsen glaubte seinen Augen nicht zu trauen, erst recht nicht, als der ersten Miniatur eine weitere folgte, gleich darauf noch eine und noch eine …
    Paulsen sprang mit einem erschrockenen Fluch aus dem Bett und landete mit einem Fuß auf einer weichen Masse, die empört quietschte. Er machte noch einen Satz, wobei er das Gleichgewicht verlor und zurück auf das Bett fiel. Gleich drei verschiedene »Stimmchen« kreischten protestierend auf, und unter seiner Kehrseite bewegte sich etwas.
    Er wälzte sich herum und fand sich Auge in Auge mit dem Muttertier, das ihn anstarrte und böse fauchte. Das Mutter-Tier …? Paulsen blieb reglos in seiner derzeitigen Haltung halb sitzen, halb liegen, um sich nicht versehentlich noch auf weitere ihrer Jungen zu setzen und blickte sich um. Sein ganzes Schlafzimmer schien sich in eine Kinderstube verwandelt zu haben, denn überall hüpften, sprangen und krabbelten mit enormer Geschwindigkeit an den Möbeln und Wänden mindestens ein Dutzend kleiner, graubrauner Lederkugeln herum.
    »Oh Scheiße!«, entfuhr es ihm, als ihm bewusst wurde, dass er in ernsten Schwierigkeiten war. Anklagend blickte er das Muttertier an. »Das hast du mir eingebrockt! Wenn ich nur wüsste, wie du mich dazu gebracht hast, dich einfach mitzunehmen und hier einzuschmuggeln …«
    Doch auch dafür erhielt er umgehend die Antwort. Das Wesen kam jetzt näher und blickte ihm wieder intensiv in die Augen. Es ließ leise ein paar hübsche Pfeiftöne erklingen. Paulsen fühlte augenblicklich denselben unerklärlichen Beschützerinstinkt wie am Vortag, als er es zum ersten Mal gesehen hatte. Er wünschte sich nichts anderes, als dem kleinen Wesen zu helfen, es zu beschützen und seine Brut …
    Ein helles Pfeifen riss ihn in die Wirklichkeit zurück, als eins der Jungen sich von der Decke mitten auf sein Bett fallen ließ und das wohl ungeheuer lustig fand. Kaum blickte er dem Muttertier nicht mehr in die Augen, war sein Bedürfnis, ihm und seinen Jungen Gutes zu tun und ihnen ein Zuhause zu geben, verschwunden, und er wurde sich dem Schlamassel, in dem er steckte, wieder voll bewusst.
    »Du kleines Biest hast mich hypnotisiert!«, schrie er das Wesen an, das sich erschrocken über sein Gebrüll unter das Bett flüchtete. »Ich weiß zwar nicht wie, aber irgendwie hast du mich beeinflusst. Doch damit ist jetzt Schluss! Komm sofort hierher, du …!«
    Doch natürlich dachte das Wesen nicht daran, ihm zu gehorchen. Was sicherlich auch daran lag, dass es seine Worte gar nicht verstand. Paulsen kniete sich vor sein Bett und blickte darunter. Dort saß nicht nur das Muttertier, sondern auch noch fünf weitere Junge. Und während er geschlafen hatte, hatte sich die ganze Brut da unten ein gemütliches Lager eingerichtet, das, wie er mit wachsendem Grimm erkannte, zum größten Teil aus der Kleidung bestand, die er gestern getragen hatte. Jedenfalls aus dem, was davon noch übrig war, denn die Viecher hatten seinen Arbeitsoverall

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