Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)
auf dem Weg dorthin. Die MARIA STUART ist ebenfalls dorthin beordert und wird Sie mitnehmen. Ich denke mir, Sie wollen in den Weltraum.«
»Danke, Sir.« Dana streckte unwillkürlich die Hand aus. Frost und Jackson sahen beide darauf. Dana ließ die Hand wieder sinken. »Was für eine Hölle.«
Jackson seufzte. »Bisher ist noch niemand an dem Virus gestorben, Frost. Die großen Konzerne arbeiten gemeinsam an seiner Erforschung und an einem Gegenmittel.«
Dana sagte nichts dazu. Beide wussten, wie schwer es war, ein Mittel gegen ein Virus zu finden, das als Waffe konzipiert war. Schließlich hatten auch die Solaren Welten eine solche Biowaffe gegen die Dronte eingesetzt: ein Virus, das in Intervallen mutierte, um die Herstellung eines Gegenmittels so gut wie unmöglich zu machen. Und jetzt hatten die Dronte zurückgeschlagen. Ob die Dronte die Sonden geschickt hatten, um den Untergang der Solaren Welten aus sicherer Entfernung betrachten zu können?
Ein anderer, schrecklicher Verdacht breitete sich in Dana aus. Was, wenn das Virus drontisches Genmaterial enthielt? Keiner wusste bisher, wie sich die Dronte fortpflanzten. War das Virus der Schlüssel? Wenn es das nicht war, genügte es dann, dass die Dronte einen Weg gefunden hatten, die Solaren Welten zu übernehmen, ohne selbst in die verseuchten Gebiete zu müssen? Wenn es ihnen gelungen war, sich auf diese Art trotz der biologischen Verseuchung anzupassen?
Aber vielleicht war ihnen ein Überleben ja auch gar nicht vorrangig. Vielleicht genügte es den Dronte, ihre Gegner zu vernichten, selbst wenn die durch ein Virus umgewandelten Menschen dabei zu Grunde gingen.
Danas Erstarrung löste sich in dem Maß, wie sie zu ihrer Wut fand. Die Menschheit hatte damals darauf verzichtet, die Dronte in ihrer Heimat anzugreifen, und sich darauf beschränkt, sie aus dem besetzten Gebiet zu verdrängen. Sie hatte nie geglaubt, dass sie das einmal denken könnte, aber vielleicht hatten sie damals tatsächlich einen Fehler gemacht.
»Ich wünsche Ihnen Glück«, sagte Jackson, während das Podium sich dem Boden entgegensenkte. »Wir alle könnten ein wenig Glück gebrauchen.«
*
Zwischen Wurmloch Beta und dem Munush-System, zur gleichen Zeit
Commander Stephan van Deyk saß im Kommandosessel der STERNENFAUST und starrte auf den Bildschirm, auf dem nichts zu sehen war außer dem umliegenden Weltraum.
Beinahe nichts. In einiger Entfernung flog die FLAMMENZUNGE der Starr auf einem Parallelkurs. Nachdem das fremde Objekt, das man inzwischen für eine Sonde hielt, bei Wurmloch Alpha aufgetaucht war, war die STERNENFAUST, die sich auf einem Routineflug in der Nähe des Starr-Gebiets befand, beauftragt worden, bei Wurmloch Beta nach dem Rechten zu sehen.
Dass sie dabei mit der FLAMMENZUNGE zusammenarbeiteten, empfand van Deyk als Glücksfall. Immerhin war ihnen Kaishuk bekannt und damit bei der bevorstehenden Zusammenarbeit leichter einschätzbar. Immerhin hatten die beiden Schiffe auf der Expedition und auch schon bei vorherigen Einsätzen gut zusammengearbeitet. Dass er zudem unlängst zum Oberkommandanten der nach der Invasion der Dronte stark dezimierten Starr-Flotte befördert worden war, konnte dabei nur von Vorteil sein.
Doch nicht nur bei den Starr hatte sich einiges geändert. Auch die STERNENFAUST war in gewisser Weise nicht mehr die alte. Durch die zahlreichen Verluste während der Expedition war ein Drittel der Besatzung einschließlich etlicher Marines ausgetauscht worden. Die vielen neuen Gesichter an Bord gaben van Deyk manchmal das Gefühl, auf einem ganz anderen Schiff zu sein, besonders auch, da Captain Frost nicht an Bord war. Van Deyk kannte sie gut genug um zu vermuten, dass sie sich wahrscheinlich in jeder Sekunde ihres Aufenthalts auf der Ganymed-Akademie auf die STERNENFAUST zurückwünschte. Gerade in einer Situation wie dieser, wo Sonden auftauchten und sich mit einem Schlag die Situation an beiden Wurmlöchern verschärft hatte.
Die beiden Schiffe hatten die Sonde oder was immer das Ding sein mochte, verfolgt, die sich mit einer unglaublichen Geschwindigkeit bewegte. Doch sobald sie ein Sonnensystem erreichte, verharrte das Objekt. Es nahm intensive Scans vor, die etliche Stunden dauerten und den »Verfolgern« so die Möglichkeit gaben, ihre Flugrichtung zu berechnen.
Und weder Briggs noch Ortungsoffizierin Muraka von der FLAMMENZUNGE hatten sich vertan: Nachdem sie wohl alle Daten über das Munush-System gewonnen hatte, das Wurmloch
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