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Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 079 - Fesseln der Angst (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven & Michelle Stern
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nachfragen, wie es allen Crewmitgliedern ging. Die Ereignisse auf der Erde mussten für ihre Mannschaft ebenso ein Trauma sein wie für sie.
    Die rothaarige medizinische Assistentin trug einen Mundschutz und Spezialhandschuhe. Ihre langen Haare waren zu einem strengen Zopf gebunden. Sie tröpfelte Danas Blut in ein kaum daumengroßes Analysegerät. Ein leiser Piepton erklang und auf dem Display des Geräts schimmerte grünes Licht auf.
    Für Dana blieb sekundenlang die Zeit stehen.
    Bisher hatte sie die Möglichkeit verdrängt, dass auch sie sich angesteckt haben könnte. Mit diesem Problem hatte sie sich erst befassen wollen, falls das Testergebnis positiv war – aber dieser Moment war gekommen. Jetzt.
    »Scheiße«, flüsterte sie kaum hörbar.
    Sie wollte Stärke demonstrieren und stand auf. Sie fühlte sich doch gut! Die ersten Anzeichen sollten einer schweren Grippe ähneln, hatte es geheißen, und bisher hatte sie bei sich keine Auswirkungen des Virus erkennen können. Aber sie hatte ja im Informationsmaterial und in den Nachrichtensendungen der Mediendienste gehört, dass es zwei Tage dauern konnte, bis die ersten deutlichen Veränderungen zu spüren waren.
    Die rothaarige Paramedic sah mit einem Mal abgespannt aus. »Sie sind die sechste, Captain Frost. Ich weiß, das tröstet Sie nicht, aber es sind weit weniger Menschen betroffen, als wir dachten und wir werden die Möglichkeit haben, Sie mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu behandeln. In zwei Stunden gibt es einen Transport nach 432, das ist eine gerade erst fertiggestellte Quarantänebasis von Far Horizon . Ein Luxusmedocenter mit neuesten Ausstattungen. Bis jetzt ist noch niemand an dem Virus gestorben und der Konzern arbeitet unter Hochdruck an einem Gegenmittel. Sie haben also gute Aussichten, geheilt zu werden.«
    Dana sah die junge Frau an und hatte von dem Vortrag nur eins wirklich gehört: Wieder einmal sollte sie eingesperrt werden. Aber sie hatte die Gefangenschaft bei den Morax überstanden. Zwei Mal. Sie würde auch das hier überstehen. »Machen Sie sich nicht zu viel Mühe, ich bin weit davon entfernt aufzugeben«, meinte sie bewusst kühl. »Sparen Sie sich den Trost für den nächsten Infizierten auf. Ich packe mein Zeug und finde mich zum Transport ein.«
    Die junge Frau legte Dana die behandschuhten Finger auf den Arm. »Captain Frost, Sie sollten Ihre Gefühle nicht allzu sehr unterdrücken. Das ist schon unter normalen Umständen nicht immer sinnvoll, aber jetzt mit dem Virus – die Infizierten neigen zu spontanen Gefühlsausbrüchen. Sie sollten sich an den Zustand gewöhnen.«
    Dana starrte in die tiefblauen Augen der Frau, über dem Mund- und Nasenschutz. Die Fremde musste zu den Christophorern gehören. Bruder William Beaufort hätte es nicht besser formulieren können. Aber die Fremde war nicht William, der war, wie der Rest ihrer Crew, Tausende von Astronomischen Einheiten entfernt.
    »Ich komme zurecht.« Ohne ein weiteres Wort verließ Dana den Raum.
     
    *
     
    Sie wurde per Gleiter zu dem Raumtransporter gebracht, der die Erkrankten auf die Quarantine Base 432 fliegen sollte. Dana stellte mit grimmiger Befriedigung fest, wie gut organisiert alles war und wie ruhig sich die Menschen verhielten. Zumindest von Seiten der Star Corps-Mitglieder gab es keine Szenen. Das Flugpersonal verstaute Danas Gepäck und führte sie in das Innere des Raumschiffes.
    Sie folgten einem breiten Mittelgang. Links und rechts gab es abgeschlossene Kabinen, in denen immer zwei Menschen saßen und im Notfall auch medizinisch betreut werden konnten. Der Transporter UNICORN war eine fliegende Klinik mit Mesonenantrieb. Far Horizon hatte das Schiff zur Verfügung gestellt. Hinter den unscheinbaren grauen Kabinenwänden befanden sich alle Finessen einer modernen Intensivstation. Per Knopfdruck ließ sich diese Wand öffnen und verwandelte jede Kabine so in kürzester Zeit in ein Medocenter. Im unteren Bereich des kleinen Raumers gab es sowohl einen OP und ein steriles Labor als auch eine eigene chirurgische Abteilung. Neben dieser befand sich eine umfangreiche Apotheke, Lagermöglichkeiten für Gepäck, Decken und medizinische Geräte. Gut zweihundert Kranke konnten in der UNICORN aufgenommen und versorgt werden.
    Dana folgte dem Mann im rot markierten Schutzanzug, der die Neuankömmlinge zu ihren Kabinenplätzen brachte. In den letzten Stunden waren rund vierzig Testergebnisse positiv gewesen. Unter den Erkrankten war auch die Vertreterin

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