Sternenfaust - 080 - Alarmstufe Rot! (2 of 2)
Ortungsoffiziere das Auftauchen eines fremden Schiffes im System …
*
Quarantine Base 432, irgendwo im Raum zwischen Saturn und Uranus
Dana und Emmi spähten den Gang vor ihrem Zimmer aus. Es war weit und breit niemand zu sehen. Die Station wirkte wie ausgestorben. Wo auch immer Valmar Sixton sich gerade herumtrieb, hier war er nicht.
»Wir sollten lieber wieder reingehen«, jammerte Emmi. »Die Regierung schickt Schiffe, und …«
»Das Thema hatten wir schon«, entgegnete Dana ungnädig. »Vorwärts.« Dana lief den Gang bis zum Ende hinunter. Emmi folgte ihr widerwillig.
Mit einem kurzen Blick um die Ecke, in den abgehenden Gang, erfasste Dana die Situation. Zwei Wachen standen vor dem Aufenthaltsraum. Sie waren mit Nadlern bewaffnet. Entweder war Sixton dort drin, um eine Besprechung zu halten oder sie hielten dort jemanden gefangen. Da es auf der ganzen Station keine Paramedics mehr gab, nahm Dana an, Sixton hatte diese überwältigen und einsperren lassen. Das passte auch zu den Schüssen, die sie gehört hatte.
Haltsuchend fuhr sie sich über den rasierten Schädel. Sie atmete tief ein und winkte Emmi dann, sich ein Stück zurückzuziehen, damit die Wachen sie nicht hörten.
»Wir müssen diese Wachen überwältigen«, flüsterte sie Emmi zu. Ihr Blick glitt über die schöne, zierliche Frau mit dem runden Gesicht und den Sommersprossen. Emmi hatte etwas Liebreizendes an sich, eine Hilflosigkeit, die Männer sicher anregte, sich um das zarte, zerbrechliche Geschöpf zu kümmern. Sie versuchte ihre Gedanken in hilfreiche Bahnen zu lenken, während Emmi sie mit großen Porzellanaugen ansah.
»Hast du einen Plan, Dana?«
Dana nickte entschlossen. »Du taumelst vor die Wachen, lässt dich fallen, als würdest du kollabieren und wenn sie abgelenkt sind, greife ich an.«
Emmi blickte skeptisch auf die zitternde Dana. Das Fieber hatte die Kommandantin bereits stark geschwächt. Seltsamerweise schien es Emmi nicht ganz so schlimm zu gehen wie ihr. Aber auf Viren reagierte nun einmal jeder anders.
»Warum lässt du dich nicht vor ihnen fallen?«
Dana verbiss sich den Kommentar: Weil du die größeren Brüste hast. Sie umfasste Emmi an den Schultern.
»Bitte, Summer. Vertrau mir. Ich habe als Raumschiffkommandantin einfach mehr Erfahrung als du, also lass mich diese Mission anführen.«
Emmi sah sie misstrauisch an. »Du bist vielleicht ranghöher, aber du bist auch ziemlich krank. Als du gefiebert hast, sprachst du ständig von einem Yngvar, mit dem du …«
»Bitte, Emmi.« Dana fühlte sich unbeholfen. Normalerweise hörte ihre Mannschaft einfach auf ihre Befehle. Aber hier war die Situation eine ganz andere. Sie konnte wohl nicht voraussetzen, dass Emmi Summer ihr ohne Weiteres folgte.
»Okay, Captain«, flüsterte Emmi und salutierte mit einem dünnen Grinsen. »Ziehen wir in den Krieg.«
Gemeinsam schlichen sie zu der Ecke zurück, an der der Gang sich verzweigte. Das Licht simulierte gerade die Mittagsstunde und leuchtete die Gänge hell aus.
Emmi holte tief Luft und taumelte dann auf die beiden Männer zu. Dana drückte sich flach an die Wand und wartete auf ihre Chance.
»Einen Arzt«, lallte Emmi und Dana hörte, wie sie im Gang auf den Boden fiel. Einer der Männer rannte zu ihr. Dana riskierte einen Blick. Der Mann beugte sich tief über Emmi.
»Wir müssen sie zurück in ihr Bett schaffen«, meinte er ein wenig hilflos.
Der andere Mann kam ein Stück näher. »Lass sie liegen. Wir …«
In dem Moment fuhr Emmi hoch und schlang ihre Arme um den Hals des Mannes, der sich zu ihr hinabgebeugt hatte. – Sie zog den Soldaten auf sich und rang mit ihm.
Der zweite Mann hob seine Waffe und zielte treffsicher auf Emmis Kopf, als Dana ihn seitlich ansprang. Sie musste all ihre Kraft dazu aufbieten und einen kurzen Moment war ihr schwarz vor Augen. Beide gingen zu Boden. Der Mann klammerte sich weiter an die Waffe. Im Gegensatz zu einem Laien kämpfte er wie ein Soldat: Er überlegte sich, was er als Nächstes tun konnte. Der Überraschungsmoment hatte ihn nicht geschockt. Er lag nicht hilflos wie ein Käfer auf dem Rücken. Aber auch Dana war vorbereitet. Während sie den Lauf der auf sie gerichteten Waffe von sich stieß, schlug sie dem Mann die Stirn gegen das Kinn. Der Angriff war heftig genug, ihm die Waffe entreißen zu können. Dana vergewisserte sich in Sekundenbruchteilen, dass der Nadler auf Betäubung stand. Dann drückte sie ab.
Auch Emmi hatte den Soldaten auf
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