Sternenfaust - 080 - Alarmstufe Rot! (2 of 2)
Takato ungerührt. »Eine kam durch Wurmloch Alpha, eine zweite durch Wurmloch Beta. Falls noch anderswo welche aufgetaucht sind, so haben wir davon noch nichts mitbekommen. Unsere Verbündeten, die Shisheni, Mantiden und Kridan, berichten jedenfalls bisher von keinem derartigen Vorkommnis in ihren Territorien. Es erscheint nach den Berichten der STERNENFAUST höchst unwahrscheinlich, dass diese Sonden eine Bedrohung darstellen und erst recht, dass sie von den Dronte geschickt wurden. Sie scannen lediglich systematisch jedes Sonnensystem nach einem, wie es aussieht, höchst effizienten Muster. Sie sammeln Daten über jeden einzelnen Himmelskörper, der sich in dem jeweiligen System befindet und fliegen danach zum nächsten. Es ist zu erwarten, dass sie früher oder später auch bei den Kridan, den Mantiden und auch bei den Shisheni auftauchen.«
»Aber diese Sonde könnte trotzdem das Virus verbreitet haben«, beharrte Windsor, die an einem der Tischenden saß. »Ich habe noch kein überzeugendes Argument dagegen gehört!«
»Auch in dem Punkt kann ich Sie beruhigen«, sagte der Admiral. »Ein Fragment dieser Sonde ist an Bord der STERNENFAUST gelangt, und dort ist niemand erkrankt. Selbst wenn wir eine Inkubationszeit von mehreren Tagen einkalkulieren, müsste es dort bereits die ersten Krankheitsfälle geben, zumindest bei den Leuten, die direkt mit dem Fragment in Kontakt waren. Wir können also ausschließen, dass die Sonden etwas mit dem Virus zu tun haben.«
»Bleibt aber immer noch die Gefahr, dass die Dronte durch die jetzt offenen Wurmlöcher erneut einfallen«, erinnerte Samantha Blackthorne ihn.
»Das würde aber voraussetzen, dass sie ein Gegenmittel gegen DV-1 gefunden haben«, gab Rudenko zu bedenken, und das imposante Gemälde hinter ihm, das den Friedensschluss mit den Mantiden von 2205 zeigte, verlieh dem, was er sagte, eine besondere Autorität. »Und das halte ich für unwahrscheinlich. Wie Sie alle wissen, ist es uns gelungen, aus zurückgelassenen Dronte-Schiffen und den in ihren Computern gespeicherten Daten einiges über sie und ihre Fähigkeiten zu erfahren. Zwar wissen wir noch längst nicht alles, denn das Wissen ist nicht nur komplex, sondern zum großen Teil auch verschlüsselt. Aber nach dem, was wir bereits entschlüsseln konnten, verfügen die Dronte definitiv nicht über das Wissen und die Möglichkeiten, innerhalb so kurzer Zeit ein Gegenmittel zu entwickeln. Besonders hinsichtlich der Tatsache, dass das DV-1 so aufgebaut ist, dass es selbstständig in gewissen genetisch festgelegten Grenzen mutiert. Sobald die Dronte ein Gegenmittel gegen die aktuelle Variante gefunden haben, hat das Virus schon eine neue gebildet, gegen die das gefundene Mittel wirkungslos ist.«
»Aber dennoch ist es nur eine Frage der Zeit, bis es ihnen gelingt, den Aufbau des Virus zu entschlüsseln und einen Impfstoff zu entwickeln, der eben diese Variationen berücksichtigt«, gab Momoa Hansen zu bedenken, der Vertreter der Marskolonien. »Mit anderen Worten, wir haben eine Gefahrensituation, so lange die Wurmlöcher offen sind und die Dronte noch leben.«
»Oh bitte!«, warf Blackthorne ein und verdrehte die Augen. »Beginnen wir doch nicht wieder die Diskussion, ob wir nicht Virusbomben nach Transalpha hätten schicken sollen, um die Dronte dort vollständig auszurotten. Das Thema ist abgehakt. Viel wichtiger ist: Wie reagieren wir auf den Status quo? Das Wurmloch ist offen, und wenn uns nichts einfällt, wie wir es möglichst schnell wieder sichern können, und zwar nachhaltiger sichern als mit einem neuen Minenteppich davor, kann jeder hindurch, dem es gerade gefällt. Und das kann theoretisch jemand sein, der sehr viel schlimmer ist als die Dronte. Zumindest das beweist die Sonde ja wohl hinreichend!«
Damit hatte sie etwas angesprochen, das auch die anderen beschäftigte.
»Wir sind bereits dabei, Nachschub an Raumminen zu besorgen, um diese Sicherheitslücke schnellstens zu schließen«, sagte Takato. »Aber das dauert leider seine Zeit. Kurzfristig gesehen ist es die einzige Schutzmöglichkeit, die wir haben. Allerdings arbeitet das Star Corps bereits an einem langfristig wirksamen Plan.«
»Diese Schutzmöglichkeit nützte nicht viel gegen diese Sonden, wie wir gesehen haben, oder was immer sie sind«, beharrte Blackthorne.
»Aber ich halte es für unwahrscheinlich, dass eine zweite Sonde durch dasselbe Wurmloch kommt. Wären mehrere für eine Passage vorgesehen, erscheint es mir logischer,
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