Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat

Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat

Titel: Sternenfaust - 081 - Der Hohe Rat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
Vom Netzwerk:
Prioritäten.
    Als er Valentina gestern Abend gegen halb eins noch ins Büro gerufen hatte – und zwar mit einem Signal der höchsten Dringlichkeitsstufe – hatte er schon bei ihrem Eintreten mit einem Datenpad gewedelt.
    »Duchamp, ich habe hier die Überwachungsprotokolle der letzten zwei Tage von Diaz’ Arrest. Ich sehe hier noch nirgendwo Ihre Unterschrift …!«
    »Das mag daran liegen, dass ich sie noch nicht vorliegen hatte, als ich ging, Sir!«, hatte sie gelassen geantwortet.
    »Dann erledigen Sie das sofort, ja? Parks kommt morgen vorbei und ich möchte dann auf eventuelle Fragen die Protokolle betreffend vorbereitet sein.«
    »Verstanden, Sir.« Valentina war schleierhaft, warum Rudenko diese Protokolle so dringend durchgesehen haben wollte. Überhaupt war sein gesteigertes Interesse an Diaz seit der Sache mit dem Virus überaus auffällig, ja, geradezu verdächtig. Auch die häufigen Besuche von Parks passten da ins Bild.
    Nachdenklich griff sie in ihre Hosentasche und zog einen kleinen Gegenstand hervor, den sie immer bei sich trug, seit Franz Jackson, der Konzernsprecher von Far Horizon , ihn ihr in einer höchst eigenartigen Art und Weise übergeben hatte. Seit diesem Abend wusste Valentina, wer für die Virusattacke auf die Menschen verantwortlich war. Es stand alles auf dem chipkartengroßen Datenspeicher.
    Die Dateien hatten letztendlich bewiesen, was die Sicherheitsberaterin Rudenkos sich schon gedacht hatte, als sie auf Jackson traf.
    Der Far Horizon-Konzern hatte die Situation ausgelöst. Das künstlich erzeugte Virus war auf dem Mars synthetisiert worden und dort irgendwie aus den Labors entwichen. Was genau vor sich gegangen war, wussten anscheinend selbst die Verantwortlichen nicht.
    Rudenko war aus allen Wolken gefallen, als Valentina ihm die Tatsachen präsentierte. Ihre Quellen gab sie dabei nicht preis, dazu konnte sie selbst ihr Chef nicht zwingen, der natürlich brennend an ihrem Informanten interessiert gewesen war. Publik gemacht hatte er diese offenbar existierende Verbindung zwischen dem Konzern Franz Jacksons und dem PFS-Virus allerdings nicht. Nun gut, die Beweislage war ja auch unsicher.
    Die Öffentlichkeit schien das auch nur sehr bedingt zu interessieren. Die Medienkanäle waren immer noch voll von reißerischen Berichten über die kürzlich aufgetauchten Sonden aus dem Transalpha-Sektor, die mittlerweile auch bei den Mantiden und den Kridan aufgetaucht und wieder verschwunden waren.
    Angst lag wie dicker Nebel über den Gemütern sämtlicher Einwohner der Solaren Welten. Die jüngsten Ereignisse hatten wieder einmal klargemacht, wie verletzlich das Sternenreich der Menschen war.
    Außerirdischen auf der Erde wurde mit noch mehr Misstrauen begegnet als sonst. Erst die Dronte, dann die Morax. Davor die Kridan und die Msssarrr – es war verständlich, warum sich viele vor der Zukunft fürchteten. Vereinigungen wie Pro Humanity meldeten Rekordzahlen bei den Neuzugängen. Zumal immer noch nicht klar war, ob die Sonden von den Toten Göttern stammten – oder von einem noch unbekannten, noch mächtigeren Feind, als er den Solaren Welten bis jetzt begegnet war.
    »Wenn man publik machen würde, dass das Virus nicht von außen kam, könnte man dieser Panik sicher entgegenwirken!«, murmelte Duchamp leise. Sie konnte einfach nicht verstehen, was am Zurückhalten dieser Informationen nützlich war. Viele Panik verursachende Spekulationen würden so aus dem Weg geräumt werden können.
    Was hatte Rudenko nur vor?
    Sie hörte durch ihre geschlossene Bürotür, wie sich am Ende des Korridors die Tür des Vorzimmers zu Rudenkos Raum öffnete und zwei Männer miteinander sprachen.
    »Ich sehe Sie dann morgen wieder, Parks?«, er klag Rudenkos eindrucksvoller Bass.
    »Natürlich, Sir!«, ließ sich Besster vernehmen. »Ich melde mich noch einmal bei Ihrer Sekretärin, wann genau ich zu Ihnen komme.«
    »Bestens, Parks!«, verabschiedete sich der Vorsitzende des Hohen Rates und dann hörte man die Geräusche einer sich schließenden Tür sowie sich entfernender Schritte. Die Schritte verstummten und bald darauf gab ein Signalton an, dass der Antigravlift auf ihrer Etage angekommen war.
    Parks war nun also fort.
    Valentina dachte angestrengt nach. Irgendetwas stimmte hier doch nicht, und sie hatte den Verdacht, dass das irgendwie mit Diaz und dem Virus in Zusammenhang stand.
    Nur, an wen sollte sie sich wenden?
    An jemanden, dem sie vertrauen konnte, natürlich. Jemanden vom Star Corps. Es

Weitere Kostenlose Bücher