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Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Titel: Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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wenigen Wochen.
     
    *
     
    Sie standen vor dem »Palast des Friedens«, in Matlanor, dem Herzen des Heiligen Kridanischen Imperiums. Hel-Keran hatte seinen Schnabel mit dunklem Haftpuder abgedeckt. Auf seinem Schnabelrücken befand sich ein großer grauer Fleck, den der Kridan als Schandmal empfand, das man verbergen musste.
    Früher hatte er, wie Sun-Tarin auch, für den Bolpor gearbeitet, den kridanischen Geheimdienst. Und nicht nur für ihn. Beide Kridan hatten für kurze Zeit in einer Spezialeinheit gedient, den Selif-Tanjaj . Diese Einheit, die die Bezeichnung gnadenlose Krieger trug, zählte zu den härtesten des gesamten Imperiums. Sun-Tarins Onkel, Feran-San, gehörte in die oberste Riege dieser todbringenden Kämpfer. Er hatte damals darauf bestanden, dass auch Sun-Tarin in die Einheit kam. Eigentlich hatte Sun-Tarin diese Episode seines Lebens vergessen wollen, doch die Umstände hatten ein Treffen mit seinem alten Waffenbruder, der mittlerweile zu den Vertrauten des Predigers Satren-Nor zählte, nötig gemacht.
    Sie staksten nebeneinander her, zum Park hin, der sich vor dem Palast erstreckte. Es war unwahrscheinlich, dass sie hier abgehört werden konnten. Sie befanden sich in dauernder Bewegung und redeten leise.
    »Gut, dass du gekommen bist, Sun-Tarin. Hast du meinen Bericht gelesen?«
    Sun-Tarin nickte. »Das habe ich. Der Gedanke, dass die Menschen durch die Entschlüsselung der Artefakte des Ersten Volkes eine Vorherrschaftsrolle gewinnen, ist in der Tat erschreckend. Die Kridan sind immer noch Gottes auserwähltes Volk, auch wenn wir durch die Dronte hart geprüft wurden und Verbündete wie die Menschen benötigten.«
    »Verbündete? Haben die Menschen, die das Virus zur Vernichtung der Dronte entwickelten, uns je die genaue Formel zukommen lassen? Oh nein. Die mussten wir selbst in unseren Labors anhand von Proben erschließen.«
    »Du glaubst also tatsächlich, die Solaren Welten haben Geheimnisse vor uns?«
    Hel-Keran stieß ein helles Keckem aus. Ein Zeichen der Verachtung. »Natürlich! Das weißt du so gut wie ich, Sun-Tarin. Vielleicht weißt du es sogar besser. Was denkst du, warum du jetzt hier bist, und nicht mit auf der STERNENFAUST sein darfst? Sie wollten dich loswerden, damit du nicht für den Bolpor spionieren kannst. Aber was ist das für ein Bündnis, in dem die Verbündeten abgeschoben werden, sobald man ein goldenes Ei findet?«
    »Und was habt ihr jetzt vor?«
    »Wir wollen wissen, wie weit der Forschungsstand der Menschen tatsächlich ist. Alles Weitere steht und fällt mit Satren-Nor. Auch der Prediger ist ungehalten, wie achtlos die Schnabellosen mit dem Göttlichen umgehen. Satren-Nor hat einen speziellen Auftrag für dich.«
    Sun-Tarin machte unwillige Reibegeräusche mit dem Schnabel. »Ich weiß nicht, ob ich diesem Prediger helfen will. Dass ich den Raisa gerettet habe, macht mich nicht automatisch zu seinem Freund. Satren-Nor beeinflusst das Küken nach seinem Willen. Er tut genau das, was er der wahren Priesterschaft damals vorgeworfen hat, ehe er an der Macht war, nur umgedreht: Er vergiftet den Raisa mit seinen Friedensgedanken. Wie soll sich das heilige Küken jemals frei entfalten können?«
    Hel-Kerans Augen blitzten auf. »Ich sehe, mein Freund, wir können eine gemeinsame Basis finden. Dein Onkel wird sich sehr über dein Interesse an unserer Sache freuen. Lass uns alles weitere an einem geheimen Ort besprechen. Ich werde dir eine Nachricht zukommen lassen und weitere Daten von gefährlicher Brisanz.« Er wandte sich um, und umfasste mit seiner Kralle Sun-Tarins Klauengelenk kurz und fest. »Bald, Bruder, werden wir wieder Waffen tragen und benutzen, wie es sich für Tanjaj gehört. Wir sind Gottes Krieger. Nicht seine Prediger. Und wir werden ihm auf unsere Weise dienen.«
    »So Gott es wünscht.« Sun-Tarin umfasste jetzt seinerseits das Klauengelenk seines Gegenübers und drückte ebenfalls kurz und bestätigend zu. »Der Tag des auserwählten Volkes wird kommen.«
     
    *
     
    »Was bei allen Sternenteufeln …« Wanda Ndogo schaffte es, sich in ihrem schmalen Bett aufzurichten. Mehr aber gelang ihr nicht, bevor ihr ein beißend riechendes Tuch vor die Nase gedrückt wurde. Die Notbeleuchtung war noch an und warf einen grünlichen Schein auf das vertraute Gesicht ihres Angreifers. Es wunderte sie, dass Sun-Tarin um diese Zeit und ohne Ankündigung in ihrem Quartier war. Zusätzlich aber hatte sie nicht mit einer solchen Attacke gerechnet. Sun-Tarins Klaue

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