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Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Titel: Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Mutawesi.
    »Nein. Sun-Tarin hat uns bereits bewiesen, wie Ernst es ihm ist. Bleiben Sie so dicht dran wie möglich, aber schießen Sie nicht. Zumindest nicht mit Geschützen. Wir dürfen Wanda Ndogo nicht gefährden. Versuchen Sie lieber einen Haftsender in die Außenhülle des Shuttle zu treiben, damit wir die Ortung nicht verlieren.«
    Dana wies Bruder William an, ihr in den Konferenzraum zu folgen. Sie hatte das Gefühl, dass der Christophorer nicht offen auf der Brücke sprechen wollte. »Kommen Sie.«
    William ging mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck neben ihr her. Dana eröffnete das Gespräch, sobald ihnen niemand mehr zuhörte.
    »Reden Sie, William. Was hat Sie da auf der Brücke so schockiert?«
    Bruder William setzte sich mit zitternden Beinen auf einen der Stühle am Konferenztisch. Sein Blick suchte ungläubig den Sitz, der eigens für Sun-Tarin installiert worden war. »Er hat einen Sprengsatz gezündet. Das ist es, was mich so entsetzt. Obwohl ich weiß, dass die Kridan und die Menschen noch weit davon entfernt sind, Freunde zu sein, bedeutet mir Sun-Tarin etwas. Ich hatte immer den Eindruck, es ginge ihm umgekehrt genauso. Er ist einer der wenigen, der wie ich außerhalb der Crew steht und gerade deshalb konnten wir uns näherkommen. Ich habe unsere Gespräche über den Glauben sehr genossen. Und jetzt führt er gegen uns Krieg.«
    »Das ist vielleicht ein wenig übertrieben ausgedrückt, doch so wie es aussieht, will Sun-Tarin alles tun, um mit Wanda Ndogo von hier wegzukommen. Er wirkte auf mich sehr entschlossen.«
    »Auf mich auch. Und auch das entsetzt mich. Ich wünschte, ich könnte Ihnen helfen, Captain, aber ich weiß offengestanden nicht, was ich davon halten soll. Hätten Sie mir heute Morgen gesagt, Sun-Tarin könne ein Spion oder Verräter sein, der die Absicht hege, das Schiff zu verlassen, ich hätte es nicht geglaubt und ihn vehement verteidigt.«
    »Ich werde mit Commodore Jackson Kontakt aufnehmen müssen. Bleiben Sie bitte in der Nähe der Brücke, William. Vielleicht meldet sich Sun-Tarin ja erneut.«
    William nickte dankbar. Er sah so blass aus, als brauche er einen altmodischen Cognac.
    Nachdenklich ging Dana auf die Brücke zurück. Damit hatte wirklich niemand rechnen können. War es am Ende doch ein faules Ei, das uns die Kridan ins Nest gelegt haben? Sie konnte nicht daran glauben. Aber was auch immer dahinterstecken mochte, diese Entwicklung war viel zu brisant, um nicht mit ihrem Vorgesetzten ihr weiteres Handeln abzusprechen. Ein Zwischenfall mit einem Kriegsschiff der Kridan konnte zu einer Bedrohung des ohnehin brüchigen Friedens werden.
    »Lieutenant Jamil, geben Sie mir eine Verbindung zu Commodore Jackson auf Ganymed.«
     
    *
     
    Sun-Tarin sah zu, wie Wanda Ndogo aufwachte.
    Er hatte dafür gesorgt, dass sie es so bequem wie nur möglich hatte. Die Menschenfrau war nicht gefesselt. Sie befand sich an Bord der RAUSCH DES BLUTES in einer bewachten Kabine, in der sie sich frei bewegen konnte.
    Wanda blinzelte, stöhnte und hielt sich den Kopf. Sie fuhr erschrocken hoch, als sie erkannte, wer da an ihrer Liege saß, die man eigens für sie in diesen Raum geschafft hatte. Ihre dunklen Augen wirkten riesig.
    »Sun-Tarin … Ich habe von Ihnen geträumt. Sie waren in meinem Quartier und …« Sie verstummte, musterte das fremde Zimmer, die Kabine, die ganz eindeutig nicht auf der STERNENFAUST sein konnte. Außer der Liege gab es hier nichts, das wirklich für einen Menschen geeignet war. Der hohe Tisch und der sonderbare Stuhl waren für Kridan konstruiert und gebaut worden. Auch der Stauraum war anders als bei einem Menschenschiff angeordnet. Er erstreckte sich an den oberen Dritteln aller abgerundeten Wände. Es gab überhaupt nur wenige Ecken und Kanten in diesem Raum, alles wirkte seltsam organisch. Es roch sogar anders als auf der STERNENFAUST. Sun-Tarin wusste, dass die Menschen diesen Geruch als leicht nussig bezeichneten. Was sie vielleicht nicht wussten: Der Geruch entstand, wenn zu viele befruchtungswillige Tanjaj auf zu engem Raum zusammengepfercht waren und keine Eierlegerin finden konnten.
    Wanda sah erneut in sein Gesicht. »Wo bin ich?«
    »Sie sind auf der RAUSCH DES BLUTES. Sie wurden zum Wohl des kridanischen Volkes entführt und es wird Ihnen nichts geschehen, wenn Sie bereit sind zu kooperieren.«
    Er sah den Schmerz in Wandas Augen und die Fassungslosigkeit. » Sie haben mich entführt ?«
    »Es war notwendig.«
    » Notwendig !« Wanda sprang

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