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Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Titel: Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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auf. »Notwendig!« Ihre Stimme überschlug sich. »Sauerstoff ist notwendig! Nahrung ist notwendig! Aber das hier? Verdammt, Sun, wir sind Freunde ! Wie können Sie es wagen, mich von der STERNENFAUST mitzunehmen, ohne mich vorher zu fragen?«
    »Sie wären nicht freiwillig mitgekommen.«
    »Aber es wäre meine Entscheidung gewesen!«
    Sun-Tarin klapperte erregt mit dem Schnabel. »Nein, das wäre es nicht! Es ist niemals nur unsere Entscheidung. Wir stehen im Dienst unserer Regierung und Sie stehen bereits bei der Galaktischen Abwehr der Solaren Welten unter dem Verdacht, eine Spionin zu sein, weil Sie zu engen Kontakt zu mir haben. Wenn Sie mit uns kooperieren, können Sie in die Solaren Welten zurückkehren – als Opfer einer Entführung, nicht als Verräterin.«
    Wanda ließ sich kopfschüttelnd auf die Liege sinken. »Warum, Sun-Tarin? Dana Frost hat Ihnen vertraut. Die Solaren Welten haben Ihnen vertraut.«
    »Die Solaren Welten wollen den Frieden gar nicht.« Sun-Tarin zog einen Handspeicher aus der Tasche seiner rot-schwarzen Selif-Tanjaj-Uniform und hielt ihn ihr entgegen wie eine Waffe. »Rudenko hat andere Pläne. Aber ich denke, das wissen Sie sehr gut.« Er bemühte sich, seine Stimme bitter klingen zu lassen, anklagend. Aber er wusste sehr wohl, wer hier im Unrecht war: Er und nicht sie.
    »Woher soll ich das wissen?« Wanda wirkte eher verblüfft als angegriffen.
    »Sie und die STERNENFAUST hatten vor Kurzem erst mit Präsident Rudenko zu tun. Auf der STERNENFAUST sind Sie sein Mädchen , wie es bei euch Schnabellosen heißt. Sie und die anderen sind seine Marionetten und damit auch die des Hohen Rates, Wanda.«
    »Das ist nicht wahr. Ich war auf der Erde, weil Jefica Moll …«
    »Ein Corps Diplomatique gründen will«, entgegnete Sun-Tarin kalt. »Und eben dieses Corps ist ein Vorwand, das Imperium der Kridan zu unterjochen. Unter eben diesem Vorwand wird Rudenko seine Krieger – Krieger wie Sie! – in unser Reich einschleusen. Aber der Bolpor hat die Pläne des Hohen Rates aufgespürt: Rudenko will den Raisa entführen und ihn in die Solaren Welten bringen lassen. Auf diese Weise hätte er das Reich der Kridan in die Knie gezwungen, ohne einen einzigen Schuss abzufeuern. Denn keiner der Unseren möchte das Leben des jungen Raisa gefährden.«
    »Aber … warum sollte Rudenko so etwas tun?« Wanda wirkte so hilflos auf ihn, wie ein frisch geschlüpftes Küken. Im Grunde war sie das auch. Sie war ein Mensch, der sich in Feindeshand befand.
    »Weil er gemeinsam mit dem Hohen Rat plant, die Kridan in Zukunft als Material- und Rohstofflieferanten zu nutzen. Und bestenfalls noch um seine Armee mit Geschützfutter aufzustocken.«
    Nachdenklich stand Wanda auf und griff nach dem Gerät, das Sun-Tarin ihr entgegenstreckte. »Und das steht alles in diesem Handspeicher?« Sie sah zweifelnd auf das Gerät, drehte es in ihren Fingern.
    »Lesen Sie es selbst. Und dann kooperieren Sie. Wenn Sie das nicht tun, kann ich nicht für Ihre Sicherheit garantieren. Die Kridan sind nicht geschaffen, um zum Hilfsvolk von Eierlosen zu werden.«
    »Sun-Tarin …« Wanda sah von dem Gerät in ihrer Hand auf und suchte seinen Blick. »Ist Ihnen nie der Gedanke gekommen, dieser ganze angebliche Plan von Rudenko könne eine Täuschung sein? Ein Versuch, Sie zur Spionage und damit zum Verrat an Menschen und Kridan zu bewegen?«
    »Sie leugnen also die usurpatorischen Absichten der Solaren Welten?«
    »Selbst wenn das alles wahr wäre, Sun … Sie hatten nicht das Recht, die STERNENFAUST zu verlassen. Dana Frost weiß sicher nichts von diesen Plänen. Ebenso wenig wie ich.«
    »Da sagt der Bolpor anderes.«
    »Zur Hölle mit dem verdammte Bolpor!« Wanda knallte ihm das Gerät vor die Füße. Sun-Tarin zuckte nicht zurück. »Sie haben mich entführt und verraten !«
    »Zum Wohle Kridanias.«
    »Ist das bei euch Kridan wirklich so?« Wandas Gesichtsausdruck wurde traurig. Sun-Tarin kannte sie lange genug, um das deuten zu können. »Steht die Pflicht über der Neigung? Ich dachte, Satren-Nor habe euch endlich Aufklärung gebracht. Pflicht ist wie eine Blume, die weder wachsen noch blühen kann. Weil sie nie ganz echt ist. Pflicht ist immer Zwang. Gerade das unterscheidet die Pflicht von der Neigung, die aus dem Herzen kommt und freiwillig ist.«
    »Es ist schwer das zu übersetzen, aber für uns Kridan ist die Pflicht kein Zwang. Sie ist das höchste Handeln. Sie ist heilig.«
    »Dann ist dir der Dienst an deinem Gott und an

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