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Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger

Titel: Sternenfaust - 082 - Gotteskrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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in einen Putschversuch verwickelt gewesen war. Die Erforschung der Artfakte der Toten Götter würde der Menschheit auf lange Sicht die Vorreiterrolle im ihr bekannten Universum sichern – sollte die Entschlüsselung und Auswertung der unterschiedlichen Relikte gelingen. Dieser Umstand hätte dann auch das Potential gehabt, diese unangenehme Scharte auszuwetzen, die die Ereignisse rund um ihn und Jurij R. Diaz in den letzten Wochen geschlagen hatten.
    Und eben das schien den Kridan, dem »auserwählten Volk Gottes«, mächtig Kopfschmerzen zu bereiten …
     
    *
     
    Sun-Tarin betrat den kleinen Konferenzraum, der an Dana Frosts Arbeitszimmer grenzte. Der Captain hatte ihn rufen lassen. Sun konnte sich bereits denken warum. Und so war er leicht überrascht, als er Bruder William ebenfalls am Konferenztisch sitzen sah. Der braunhaarige Mönch strahlte eine wohltuende innere Ruhe aus und lächelte ihn freundlich an. Wollte der Captain ihm eine Unterstützung bieten, da Dana Frost wusste, dass er und Bruder William gut zurechtkamen? Oder brauchte sie den Christophorer zu ihrer Sicherheit, weil sie die kridanische Mimik noch immer nicht gut entschlüsseln konnte?
    Sun klackerte leicht mit dem Schnabel, als Zeichen seiner Zustimmung. Der Mönch war ihm willkommen, ganz gleich aus welchen Gründen Dana Frost ihn dabeihaben wollte. Er setzte sich auf den einzigen seiner Physiognomie angepassten Stuhl im Raum: einen Spezialsitz, der eigens für ihn installiert worden war.
    »Sie haben mich rufen lassen, Captain?« Sun bemühte sich, neutral zu wirken. Er durfte einfach nicht an das denken, was ihn seit Wochen beschäftigte. In dieser Nacht war es soweit. Er würde die STERNENFAUST verlassen.
    »Richtig. Danke, dass Sie so schnell gekommen sind, Sun-Tarin. Ich wollte noch einmal persönlich mit Ihnen reden, wie es Ihnen geht, nun, da Sie wieder auf der STERNENFAUST sind. Wir sind ja aufgrund der aufregenden Ereignisse der letzten Wochen noch nicht dazu gekommen.«
    Sun-Tarin war vorübergehend beurlaubt worden, da das Star Corps während der letzten Aufträge des Sondereinsatzkreuzers befürchtet hatte, er könne für die Kridan spionieren. Zwar hatte das offiziell nicht so geklungen, doch die kridanische Regierung hatte sich das bewusst Ungesagte umgehend gedacht, und so hatte es einigen Wirbel gegeben. Der Prediger Satren-Nor hatte schließlich persönlich bei Commodore Kim Ray Jackson darum gebeten, dass Sun-Tarin an Bord der STERNENFAUST bleiben konnte. Den Mitgliedern der Crew hatte das Hin und Her weniger gefallen und bei einigen waren die alten Vorbehalte aufgebrochen wie schlecht verheilte Wunden. Sun-Tarin fühlte sich in den ersten Tagen ein wenig wie zu seiner Anfangszeit auf der STERNENFAUST: Er wurde angegriffen, man machte hinter seinem Rücken abwertende Bemerkungen über den »Geierkopf« und einige Crewmitglieder sagten ihm offen ins Gesicht, wie wenig sie von einem Kridan an Bord ihres Schiffes zu diesen ungewissen Zeiten hielten.
    »Ich bemühe mich über den Ressentiments Einzelner zu stehen, Captain Frost. Ich halte meinen Aufenthalt auf der STERNENFAUST nach wie vor für ausgesprochen wichtig, zudem Satren-Nor selbst mich darum gebeten hat zu bleiben.«
    Frost nickte bedächtig. »Dennoch möchte ich, dass Sie mir ungebührliche Vorkommnisse umgehend melden.«
    »Dieses Thema hatten wir bereits, Captain Frost.« Der Kridan versuchte seine harten Worte mit einem leicht amüsierten Unterton weicher erscheinen zu lassen, doch er wusste nicht, ob der Captain das verstand. Sein Blick fixierte Bruder William. »Es wird mich bei der Crew nicht beliebter machen, wenn ich einzelne Mitglieder denunziere. Dennoch müssen Sie sich keine Sorgen machen. Ich komme zurecht.«
    »Ich bewundere Ihre Contenance, Sun-Tarin.« Das bleiche, schnabellose Gesicht von Frost wirkte auf ihn wohlgesonnen. In diesem Moment tat es weh, sie anzusehen. »Und ich möchte Sie trotzdem noch einmal auffordern, um Hilfe zu bitten. Der Wirbel um Ihre Person exponiert Sie und macht Sie zu einem leichten Angriffsziel.«
    »Ich bin ein Tanjaj. So leicht wirft mich nichts von den Krallen.«
    Frost und Bruder William warfen sich einen langen Blick zu. Ob sie ahnten, was in ihm vorging? Ob sie ihm auf die Schliche gekommen waren?
    Unmöglich.
    Sun-Tarin stand auf. »Wenn Sie sonst keine Fragen haben – ich würde gerne weiter meiner Arbeit nachgehen, Captain Frost.«
    »Natürlich.« Der Blick der eisblauen Menschenaugen war für Sun-Tarin

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