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Sternenfaust - 084 - Der Fremde

Sternenfaust - 084 - Der Fremde

Titel: Sternenfaust - 084 - Der Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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trennen.
     
    *
     
    Etwas war nicht in Ordnung.
    Es schmerzte. Dort, wo die Überreste der Anderen waren. Die, die nicht hatten gerettet werden können.
    Die wirbelnden bunten Farben nahmen wieder zu, wurden von grau zu einem schimmernden Orange. Das war nicht gut. Es war wie ein Infekt, das nun auch den Letzten hinwegzuspülen drohte, er wurde förmlich herausgeschnitten, von der Versorgung abgeschnitten und das schmerzte. Leben musste erhalten werden, es durfte nicht verloren gehen.
    Das Orange wurde glühender.
    Das Leben, der Letzte, er musste verteidigt werden, bevor er nicht mehr da war …
     
    *
     
    Ohne jede Vorwarnung erzitterte auf einmal der Boden. Die Vibration übertrug sich auf die Wände und pflanzte sich offensichtlich durch das ganze Schiff fort.
    »Commander van Deyk!«, meldete von Gerling alarmiert, der während der gesamten Zeit die Signalimpulse des Schiffes auf dem Scanner verfolgt und versucht hatte, ihre Bedeutung eindeutig zu entschlüsseln. »Die Impulse des Schiffes sind in dem Moment sprunghaft angestiegen, als die Kammer von seinem System abgetrennt wurde. Und die Taktfrequenz hat sich auch erhöht.«
    »Tja«, meinte DeVries gedehnt, »offenbar missfällt es dem Schiff, wenn unautorisiert an seinen Systemen gefummelt wird.«
    »Irgendwelche Vorschläge?«, fragte van Deyk die Ingenieure knapp.
    »Jetzt macht es, denke ich, keinen Sinn mehr, das Ding wieder anzuschließen«, riet Jefferson. »Los, Brass, schneller!«
    »Nun gut, das haben wir ja in Kauf genommen«, murmelte van Deyk. »Schaffen Sie es, bevor die energetischen Kurven hier noch weiter ansteigen?«
    »Sehen Sie diese Impulskurve, Commander«, antwortete DeVries. »Wenn wir davon ausgehen, dass sie ihr Maximum erreicht, sobald sie nur noch einen einzigen Impuls anzeigt und nicht immer schneller aufeinander folgende ›Einzelschüsse‹ und wir die Geschwindigkeit berücksichtigen, mit der deren Schnelligkeit zunimmt, würde ich sagen, wir haben keine Viertelstunde mehr, um hier rauszukommen. Außerdem können wir nicht mit Sicherheit voraussagen, ob sich das Schiff wieder beruhigt, nachdem wir die Kammer wieder angeschlossen haben.«
    »Stimmt«, sagte van Gerling knapp. »Wir würden auch sehr viel mehr als nur eine Viertelstunde brauchen, um all diese Leitungen wieder anzuschließen.«
    »Telford«, wandte sich van Deyk an den Sergeant der Marines. »Sie und Ihre Leute nehmen die Kammer. Wir verschwinden hier so schnell es geht. Abmarsch.«
    Telford und ein weiterer Marine hoben den Sarkophag an, als wöge er nicht mehr als eine Sanitätstrage. Die Servomodule in den schweren Kampfanzügen der Marines ermöglichten es ihnen unter anderem, dass sie Lasten bis zu einer Tonne tragen konnten, und die Stasiskammer wog nicht einmal so viel.
    »Außenteam!«, meldete sich die STERNENFAUST. »Was ist bei Ihnen los? Wir registrieren eine Erschütterung im ganzen Schiff und einen drastischen Anstieg der Energiesignaturen.«
    »Es könnte sein, dass wir einen Selbstzerstörungsmechanismus ausgelöst haben, Ma’am«, antwortete van Deyk auf dem Weg nach draußen. »Sie sollten sicherheitshalber schnellstmöglich auf Abstand gehen. Wir sind in ein paar Minuten beim Shuttle.«
    »In dem Fall schlage ich vor, Sie beeilen sich, Commander.«
    »Worauf Sie sich verlassen können, Ma’am.«
    Im sei Moment wurde das Schiff von einer zweiten, noch heftigeren Vibration erfasst, die sie alle von den Beinen gerissen hätte, wären sie nicht mit den Antigravpacks geflogen. Angesichts dessen war sich zu beeilen eine wirklich gute Idee.
     
    *
     
    Eindringlinge.
    Das war es, was nicht mehr so war, wie es hätte sein sollen. Die Aufgabe, den Letzten zu schützen, musste erfüllt werden, denn es war nicht vorgesehen, dass jemand ins Innere eindrang, bevor das Ziel erreicht worden war. Doch das Aufwachen war schwierig. Es war viel Zeit vergangen. Äonen.
    Dies hätte ohnehin die letzte Reise sein sollen.
    Die Perioden der Dunkelheit wurden immer länger. Dennoch musste der Letzte beschützt werden, solange er noch am Leben war. Doch dazu musste das Energielevel von Funktionstüchtigkeit erreicht werden. Nur wurde das immer schwerer …
    Die Zeit verging, und die grauen Schleier gewannen doch wieder an Helligkeit. Es würde nicht mehr lange dauern, bis …
    Da! Nun wer geschehen, was nicht hätte geschehen dürfen. Es gab keine Verbindung mehr zu dem Letzten! Und das konnte nur eines bedeuten: Der Letzte war wie die anderen vorausgegangen in das

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