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Sternenfaust - 084 - Der Fremde

Sternenfaust - 084 - Der Fremde

Titel: Sternenfaust - 084 - Der Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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sagen, es wacht auf«, vermutete Brass von Gerling. »Aber wenn Sie meine persönliche Meinung hören wollen, Sir, so sollten wir zusehen, dass wir hier so schnell wie möglich verschwinden. Egal, wie interessant das alles ist.«
    »Aber nicht ohne den Überlebenden!«, protestierte Jennings.
    »Können Sie die Stasiskammer überhaupt abkoppeln, ohne dass dem Knaben darin der Saft abgedreht wird?«, fragte van Deyk die beiden Ingenieure.
    »Schwer zu sagen, Sir«, antwortete Jefferson. »Aber ich stimme Dr. Jennings dahingehend zu, dass der Mann sterben wird, auch wenn wir ihn hierlassen. Das dauert dann eben unter Umständen nur ein bisschen länger. Jedenfalls sollten wir schnellstens dieses Schiff verlassen.«
    »Und zwar ohne das Wesen in der Stasiskammer«, beharrte Tregarde nachdrücklich auf seiner Meinung. »Wir wissen nicht, was passiert, wenn diese merkwürdigen Impulse, die Sie messen, ihre volle Intensität erreicht haben oder wann sie die erreichen. Wenn wir uns mit dem Abmontieren der Stasiskammer aufhalten, könnten wir alle draufgehen. Ich kann den allgemeinen Wunsch nach Informationen ja nachvollziehen, immerhin lautet unser Auftrag ja auch, dass wir mehr über die geheimnisvollen Beherrscher der Sonden herausfinden sollen, aber können wir Informationen nicht auch anderweitig bekommen?«
    »Aber er ist ein Mensch , verdammt!« Jennings explodierte fast. »Ihnen mag das ja vollkommen egal sein, aber mir nicht.«
    »Dieses Schiff weist keine Konsolen oder andere Informationseinheiten auf«, schnitt DeVries den beiden Streithähnen das Wort ab, bevor sie eine Zweitauflage ihres Disputs starten konnten. »Jedenfalls keine, die wir als solche erkennen könnten. Und was könnte uns der Unbekannte schon tun, wenn er an Bord ist? Waffen hat er jedenfalls keine. Die Frage ist doch auch, ob wir ihn überhaupt aufwecken können .«
    »Es könnte auch sein, dass an den Stasiskammern Informationseinheiten existieren«, warf MacShane noch zusätzlich in die Waagschale. »Und an der Kammer dieses Gesellen scheint sie noch intakt zu sein«, fügte er mit einem Seitenblick auf Jefferson ein.
    Der Leitende Ingenieur der STERNENFAUST nickte langsam. »Das ergibt natürlich einen gewissen Sinn. Wir haben nirgendwo sonst etwas Brauchbares gefunden.«
    Stephan van Deyk atmete tief durch und fällte die Entscheidung. »Also gut. Jefferson, von Gerling, montieren Sie die Stasiskammer so schnell Sie können ab. Wir nehmen sie mit, wir brauchen die Informationen, die sie möglicherweise beinhaltet und seien es nur die Kenntnisse über diesen Sektor. Und falls Sie damit ein Problem haben sollten, Dr. Tregarde, so werden Sie damit leben müssen.«
    Tregarde zuckte nur mit den Schultern. »Nun gut, Commander«, stellte er zögernd fest. »Ich gebe zu, ich bin der Information gegenüber, die so ein Unternehmen verspricht, doch offen.« Er machte sich äußerlich ungerührt daran, Jefferson und von Gerling zu helfen, indem er mit dem Scanner die Vitalfunktionen des Fremden überwachte.
    Die Ingenieure hatten am Kopfende der Stasiskammer ein Bündel von Leitungen gefunden, die von der Kammer in den Boden liefen. Die einfachste Möglichkeit, die Kammer von ihrer offenbar im Boden oder einem Untergeschoss befindlichen Energiestation zu trennen, war, diese Leitungen zu kappen. Sie waren mit komplizierten Drehverschlüssen mit Mehrfachgewinden angeschraubt, um größtmögliche Sicherheit gegen unfreiwilliges Abtrennen zu gewährleisten. Sie alle einzeln zu öffnen, hätte in der Tat sehr lange gedauert – Zeit, die sie, wie von Gerling befürchtete, nicht hatten.
    Deshalb einigten sich Jefferson und von Gerling darauf, die Leitungen mit einem Laserschneider zu kappen.
    Van Deyk schickte inzwischen alle, die für die Bergungsaktion nicht unbedingt erforderlich waren, zum Shuttle zurück. Es dauerte nur fünf Minuten, bis die letzte Leitung abgeschnitten war. Zu ihrer aller Erleichterung hatte das insofern keinen negativen Einfluss auf die Stasiskammer, als dass mit einem kaum wahrnehmbaren mehrfachen Klicken ein in sie integriertes Reservesystem ansprang, das den Fremden weiterhin am Leben erhielt. Allerdings zeigten Tregardes Scans, dass es zwischendurch zu kurzen Aussetzern kam. Offenbar war auch das Reservesystem völlig überaltert und würde in absehbarer Zeit zusammenbrechen.
    Schweigend arbeiteten die beiden Ingenieure, unterstützt von Fähnrich Morales, weiter daran, den gläsernen Sarkophag von den Bordsystemen zu

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