Sternenfaust - 084 - Der Fremde
Gute …
*
Die Luft war kühler und trockener, als er sie in Erinnerung hatte, aber das machte ihm nicht viel aus. Er besaß die Fähigkeit, seine Körpertemperatur den äußeren Bedingungen weitgehend anzupassen, sodass es noch sehr viel extremerer Temperaturen bedurft hätte, um ihm Schwierigkeiten zu bereiten.
Er war allein, vollkommen allein, nachdem die Dronte diesen Planeten geschlossen verlassen hatten, wahrscheinlich um dem Ruf zu folgen, der sie alle paar Jahrtausende ereilte. Immerhin hatten sie ihre Gebäude und Gerätschaften zurückgelassen. Er hatte also die Auswahl, wo er sich niederlassen wollte, um wahrscheinlich den Rest seines Lebens dort zu verbringen. Ohne sein Schiff gab es keine Möglichkeit, zurückzukehren oder den Planeten überhaupt zu verlassen.
Irgendetwas war unterwegs schiefgegangen, und weder er noch die anderen, die bei ihm gewesen waren, hatten das bemerkt. Auch das Schiff selbst hatte die Schläfer nicht geweckt, um sie auf die Fehlfunktion aufmerksam zu machen. Warum, das würde ihm wohl ewig ein Rätsel bleiben. Er war jedenfalls um Jahrzehntausende zu spät gekommen.
Dennoch war nicht alles verloren.
Der Fremde begab sich zu den Ruinen, die einmal die Hauptstadt dieser Welt gewesen waren. Er hatte noch recht genau den Plan im Kopf, der auf dem primitiven Schiff, das ihn gerettet hatte, auf dem Bildschirm gezeigt worden war und konnte sich daran gut orientieren. Es hatte früher hier eine unterirdische Anlage gegeben, in der Saatgut aller Art konserviert und eingelagert worden war.
Er betrat die Ruinen, schloss die Augen und ließ seine telekinetischen Sinne in die Erde eintauchen, sondieren und suchen. Es dauerte über eine Stunde, aber schließlich fand er, wonach er suchte. Und wie es aussah, hatte zumindest ein guter Teil der konservierten »Saat« wie auch der zu deren Belebung erforderlichen Apparatur in seinem unterirdischen Depot die Zeit unbeschadet überdauert.
Der Unbekannte lächelte zufrieden. Es würde eine Weile dauern, bis er den mehrere Meter hohen Berg von Sand und Geröll abgetragen hatte, unter dem die Anlage verschüttet war. Aber das war kein Problem. Dieser Planet war zwar vor langer Zeit entvölkert worden, aber ihr Erbe war immer noch in ihrer Tiefe vorhanden, und er würde es wieder zum Leben erwecken.
Diese Welt war jetzt sein Zuhause, und er besaß genug Mittel – und Psi-Kräfte – um sie nach seinen Bedürfnissen neu zu formen …
ENDE
Die Bedrohung
von Michelle Stern
Die Dronte haben den erdähnlichen Planeten also verlassen – ohne dass sie die STERNENFAUST und die SONNENWIND dabei angegriffen haben!
Captain Chip Barus und Captain Dana Frost beschließen also, zum nächsten Etappenziel aufzubrechen, um das Sondensignal erneut anzupeilen.
Immer noch befinden sich beide Sondereinsatzkreuzer auf Dronte-Gebiet, insofern ist die Tatsache, dass sie auf dem Mond des Gasriesen am Ziel eine Station der Parasiten finden, nicht weiter verwunderlich. Überraschend ist eher, dass diese Niederlassung offenbar in aller Hast verlassen wurde. Was haben die Dronte vor?
Fliehen sie vor etwas oder jemandem? Hat die zurückgelassene Dronte-Frau eine Antwort auf diese Frage? Doch klare Antworten kommen diesmal auf eine ganz andere Art und Weise als erwartet
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