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Sternenfaust - 086 - Vermisst

Sternenfaust - 086 - Vermisst

Titel: Sternenfaust - 086 - Vermisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Reichweite der Begleitschiffe eines Evakuierungstransports brachte und sie somit in eine Konfrontation geraten waren, die sie nicht beabsichtigt hatten.
    »Mein Plan basiert auf der Hoffnung, dass für die Dronte die Evakuierung ihres Planeten oberste Priorität hat, sodass sie sich nicht allzu lange mit uns beschäftigen können«, antwortete er seinem Stellvertreter leise. »Falls man sich überlegt, dass wir eine zu große Gefahr sind, haben wir wohl kaum eine Chance, ihnen zu entkommen.«
    »Ich verstehe immer noch nicht ganz«, gab Sin zu. Im Grunde genommen verstand er überhaupt nichts.
    »Ich werde den Dronte drohen, sie und auch den Rest ihres Volkes auf dem Planeten mit dem Virus zu beschießen, wenn sie uns nicht in Ruhe lassen«, erklärte Talas kurzangebunden. »Aber dazu müssen wir erst einmal in den Orbit gelangen. Natürlich sitzen wir dann unter Umständen so lange dort fest, bis die Dronte verschwunden sind. Aber wenn wir entsprechend lange durchhalten, können wir mit etwas Glück danach unbehelligt wieder verschwinden.«
    Bergon Sin wagte es, seinem Kommandanten einen zweifelnden Blick zuzuwerfen. »Ich nehme an, Ihnen ist klar, dass wir eine verdammt große, um nicht zu sagen riesige Menge an Glück brauchen, wenn das funktionieren soll«, stellte er fest.
    Talas blickte ihn beinahe amüsiert an. »Wenn Sie einen besseren Vorschlag haben, nur heraus damit.«
    Sin hatte keinen. Er wagte nicht, dem Kommandanten zu widersprechen und einen Rückzug zu empfehlen. Talas’ Miene sprach Bände, er war entschlossen, es auf eine Konfrontation ankommen zu lassen. Sie alle konnten nur hoffen, dass die Verwachsenen Götter ihnen wenigstens ein kleines bisschen wohlgesonnen waren.
    »Eine Nachricht vom Dronte-Kommandanten«, meldete Nura Melkash, als sie nicht mehr weit vom fünften Planeten entfernt waren.
    »Auf den Schirm.«
    »Senken Sie Ihre Schutzschilde«, forderte der Kshagir-Dronte ohne sich mit einer Begrüßung aufzuhalten. »Wir haben Anweisung erhalten, die Übernahme unverzüglich vorzunehmen. Wir werden angesichts Ihrer Nähe zu unserer Flotte kein Risiko eingehen.
    Entweder wir zerstören Sie, oder Sie verlassen das System.«
    »Hattis, wie lange bis zum Erreichen der Atmosphäre?«
    »Vier Minuten, Kommandant.«
    »Senken Sie Ihre Schilde«, forderte der Dronte-Kommandant noch einmal. »Sofort.«
    »Nein«, antwortete Talas schlicht. »Wir werden bleiben. Sie werden uns unverzüglich in Ruhe lassen.«
    Der Kshagir-Dronte blickte ihn für einen Moment stumm an, ehe er feststellte: »Sie sind nicht in der Lage, irgendwelche Forderungen zu stellen. Senken Sie Ihre Schutzschilde, oder wir setzen diese mit Waffengewalt außer Funktion.«
    Talas blickte den Kshagir-Dronte kalt an. »So wie ich das sehe, sind wir durchaus in der Position, Forderungen zu stellen. Wir haben das Virus, das Ihr Volk vernichtet, an Bord. Wir haben es in der Atmosphäre unseres Schiffes freigesetzt. Sobald Sie an Bord kommen, sind Sie tot. Das Einzige, was wir danach noch tun müssten, um alles Leben Ihrer Art auf dem Planeten zu vernichten wäre, in die Atmosphäre einzutauchen und unsere Schleusen zu öffnen. Danach hätten Sie nur wenige Stunden Zeit, Ihre gesamte Welt zu evakuieren, ehe es die ersten Toten gäbe, denen sehr schnell weitere folgen würden. Und sollten Sie uns abschießen wollen, so können Sie unschwer selbst errechnen, dass unser Schiff ohne Antrieb allein durch das Bewegungsmoment auf die Oberfläche des Planeten stürzen würde. Egal, ob es dort unten zerschellt oder uns eine Notlandung gelänge, unsere virusverseuchte Atmosphäre würde sich mit der des Planeten mischen – mit dem besagten Ergebnis. Wie es aussieht, haben Sie keine andere Wahl als unsere Bedingungen anzunehmen.«
    Der Kshagir-Dronte gab eine Reihe von undefinierbaren Lauten von sich, die wahrscheinlich einen Heiterkeitsausbruch darstellten. »Sie sind entweder sehr dumm oder sehr dreist«, vermutete er schließlich. »Selbst wenn es Ihnen gelänge, durch unseren Verteidigungsgürtel zu brechen, so könnten Sie Ihre Atmosphäre völlig gefahrlos für uns mit der des Planeten mischen. Wir besitzen schon seit einiger Zeit einen wirksamen Impfstoff gegen Ihr Virus. Und somit haben Sie nicht das geringste Druckmittel gegen uns in der Hand. Wir dagegen …«
    »Feuer!«
    Sirons Befehl unterbrach, was immer der Kshagir-Dronte noch hatte sagen wollen. Zwar war Talas sich absolut nicht sicher, ob der Dronte nur bluffte oder die Wahrheit

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