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Sternenfaust - 086 - Vermisst

Sternenfaust - 086 - Vermisst

Titel: Sternenfaust - 086 - Vermisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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War es nun besser oder schlechter, getötet statt übernommen zu werden? Eigentlich waren sich alle Völker im heimatlichen Bereich der Galaxis darüber einig, dass der Tod besser war als den Dronte in die Hände zu fallen und seine Persönlichkeit samt der Erinnerungen zu verlieren. Trotzdem hoffte Frost jetzt inständig, dass unter den zuletzt Getöteten weder ihr Freund Brekken Dabruun noch Siron Talas gewesen waren.
    »Captain«, meldete Susan Jamil und riss sie damit aus ihren Gedanken, »die Nachricht ist in der Sprache der Kenoor abgefasst, zwar in einem anderen Dialekt als dem, den wir ursprünglich von ihnen in unsere Datenbank übernommen haben, aber eindeutig Kenoor.«
    »Interessant«, meinte Frost nur dazu.
    Die Kenoor waren ein Volk, dessen Ursprungsgebiet weit jenseits des j’ebeemischen Territoriums lag. Sie hatten die Angewohnheit, einen Teil ihrer Bevölkerung mit riesigen Auswandererschiffen zu neuen Welten zu bringen, sobald die Bevölkerung auf einem ihrer Siedlungsplaneten eine gewisse Anzahl überstieg. Die STERNENFAUST war vor einiger Zeit einem ihrer Schiffe begegnet, das vom Kurs abgekommen war. Dana Frost hatte später etliche Kenoor unter den Sklaven der Morax gesehen, aber auch hier in Trans-Alpha welche zu finden, überraschte sie nun doch.
    Warum überrascht dich das eigentlich? , fragte sie sich ironisch. Die Dronte sind Eroberer und holen sich die Wirtskörper für ihren Nachwuchs nicht nur aus Trans-Alpha, sondern auch aus anderen Gebieten. Und wir haben nicht einmal eine Ahnung, wie weit ihr diesbezügliches ›Einzugsgebiet‹ reicht oder gereicht hat.
    »Danke, Lieutenant Jamil. – Sie haben recht, Lieutenant Jefferson«, antwortete sie dann dem Ingenieur. »Das erklärt das Schicksal eines Teils der Verschollenen.«
    »Ja, Ma’am. Es impliziert aber auch, dass es noch weitere Überlebende gegeben haben kann, um die sich die Dronte aus Zeitmangel nicht kümmern konnten. Vielleicht sind immer noch welche von denen irgendwo dort draußen und haben eine Möglichkeit gefunden, sich zu tarnen, um nicht von den Scannern der Dronte entdeckt zu werden.«
    Doch Jeffersons Stimme klang nicht sehr überzeugt. Immerhin barg diese Überlegung noch eine gewisse Hoffnung.
    »Wir werden entsprechend handeln, Lieutenant. Suchen Sie weiter nach Informationen, die für uns wichtig sein könnten.«
    »Jawohl, Ma’am.«
    Jefferson unterbrach die Verbindung und wandte sich wieder der Analyse des Datenspeichers zu. Ein schleifendes Geräusch begleitet von leisem Summen und Klicken ließ ihn aufhorchen.
    »Hören Sie das auch?«, fragte er die drei Marines, die in seiner und Kumaras Nähe standen und sich offensichtlich langweilten.
    »Natürlich, Lieutenant«, sagte einer von ihnen, den Jefferson als Lew Brasco identifizierte. »Sergeant Telford ist vorhin einem harmlosen Tier begegnet, das seiner entsprechenden Durchsage an uns auch solche Geräusche verursacht hat. Das ist bestimmt ein Kumpel von dem Tierchen. Also erschrecken Sie nicht, wenn es plötzlich um die Ecke biegt.«
    »Das hört sich aber nicht nach einem Tier an«, fand Sandor Kumara und starrte auf die offene Tür des Raums, in dem sie sich befanden. Doch er stand in einem ungünstigen Winkel, sodass er nicht sehen konnte, was da vom Gang her auf sie zurollte.
    »Nun pissen Sie sich mal nicht gleich ins Hemd, Fähnrich«, riet Brasco ihm gönnerhaft. »Wenn es Sie beruhigt, können wir ja mal …«
    Was immer er hatte sagen wollen wurde grob unterbrochen, denn in der Tür tauchten jetzt die Verursacher der Geräusche auf: sieben eiförmige Dronte-Roboter. Und sie eröffneten ohne Vorwarnung das Feuer auf die Menschen …
     
    *
     
    Hauptsiedlung der Dronte, zwölf Tage zuvor
     
    Brekken Dabruun hatte es unbehelligt bis zum Rand der Hauptsiedlung geschafft und verbarg sich in einer Felsnische in unmittelbarer Nähe des Raumhafens. Von seinem Versteck aus konnte er das Treiben dort genau beobachten. Es erstaunte ihn ein wenig festzustellen, dass die meisten Dronte, die er sah, Kenoor waren. Zumindest hatten sie diesem Volk ursprünglich angehört, bevor man ihre Körper mit einem Dronte gespickt hatte. Die anderen waren Kshagir, denen offensichtlich eine Art Wächterfunktion zukam. Jedenfalls sorgten sie für Ordnung bei der Evakuierung der Kenoor-Dronte, die in geordneten Pulks zum Raumhafen kamen und dort auf die wartenden Schiffe verteilt wurden, nach einem Muster, das Brekken nicht erkennen konnte.
    Und das interessierte ihn auch

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