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Sternenfaust - 088 - Ernte unter glühender Sonne

Sternenfaust - 088 - Ernte unter glühender Sonne

Titel: Sternenfaust - 088 - Ernte unter glühender Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Schnorchel einziehen, wenn das überhaupt noch geht. Dann langsame Fahrt voraus – Richtung Trockendock B. Die Reparaturen werden ein Vermögen kosten …«
    Prior lachte leise. »Mit dieser Prachttrophäe an Bord, wird man uns dennoch willkommen heißen, Skipper.«
    Byron war da nicht so sicher. »Viel ist von dem Longarm nicht übrig geblieben. Und – absolutes Stillschweigen über unsere derzeitige Position. Da unten liegt nach wie vor ein Schatz, und den gedenke ich mir später zu holen … und Sie sind mit von der Partie, Mister Prior.«
    »Verstanden, Skipper. Wir sehen uns hier im Steuerraum?«
    Byron wartete einen Moment, erst dann erwiderte er.
    »Aber erst nach einer ausführlichen Dusche. Ich fühle mich, als hätte ich ein Schlammbad beim Teufel genommen. Oder besser im Teufel. Ende und aus, Mister Prior …«
     
    *
     
    Valentina Duchamp rümpfte ihre durchaus als klassisch-schön zu bezeichnende Nase, als ihr die Wasserwelt Marina III entgegenzukommen schien.
    Natürlich war es genau andersherum, denn das Shuttle brachte Valentina, Botschafterin Moll und Wanda Ndogo vom Schiff auf den Planeten, der nur über einen Raumhafen verfügte. Die verschwindend geringe Landmasse auf Marina III ließ wirklich nicht mehr zu. Wanda Ndogo, die neben Valentina saß, fühlte sich schon wieder an die STERNENFAUST erinnert. Sie konstatierte in Gedanken, dass es auch ganze Planeten gab, die mit Platzmangel zu kämpfen hatten. Der Massai war der skeptische, eher abweisende Blick von Valentina nicht entgangen.
    Die beiden jungen Frauen hatten ein stilles Abkommen getroffen – bei offiziellen Gelegenheiten blieben sie beim steifen Sie , ansonsten waren sie zur vertraulichen Anrede übergegangen. Wanda neigte sich in Valentinas Richtung.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass du von der wasserscheuen Fraktion bist – oder?«
    Valentina Duchamp lächelte ein wenig schief. »Ich schwimme wie ein Fisch, aber ich mag so einseitige Verhältnisse wie dort unten nicht. Schau dir das an. Wasser – wohin du auch schaust. Und dann diese vollkommen verrückte Sonne. Ich kann einfach nicht glauben, dass dieser Blitzwerfer dort oben so harmlos ist, wie man uns erzählt.«
    Wanda nickte. Die Sonne, die über der Wasserwüste von Marina III am Himmel stand, schien tatsächlich von beunruhigender Aktivität zu sein. Ihre Corona war ungemein stark ausgeprägt, ständig schienen ihre Protuberanzen das Ende des Gestirns in nächster Zukunft anzukündigen – von dem Stern, dessen gesamte Oberfläche ständig von Explosionen und mächtigen Gasauswürfen gequält wurde, ging etwas Böses aus. Zumindest für den Betrachter, der die beruhigenden – und durchaus auch unverständlichen – Erklärungen der Wissenschaftler nicht akzeptieren mochte. Pretender war ein populärer Ausdruck für diesen seltenen Sonnentyp. Täuscher. Oder Heuchler.
    In Wahrheit war der Stern Marina ein Stern vom Typ Brauner Zwerg – er war nicht groß, dafür stand er seinem dritten Planeten umso näher und machte deshalb auch diesen überdimensionalen und fast schon bedrohlichen Eindruck auf Menschen von der Erde.
    Beruhigen konnte Wanda Ndogo das allerdings nicht, sowenig wie Valentina, denn die traute ihren Augen im Prinzip sehr wohl. Unbeeindruckt von diesem merkwürdigen Himmelsgestirn schien nur Jefica Moll zu sein.
    Vielleicht ist sie aber auch nur besser als andere darin, ihre Ängste für ihre Umwelt unsichtbar zu machen. Oder? Wanda war da nicht so sicher. Sie lenkte sich selbst ab, indem sie den Raumhafen betrachtete, dem sie nun immer schneller näher kamen. Ein Raumhafen ist doch wie der andere … auch wenn dieser hier extrem Platz sparend gebaut worden war. Viele der üblicherweise oberirdischen Einrichtungen hatte man in die Tiefe verbannt. Landmasse war auf Marina III ein wertvolles Gut, mit dem man geizte, die größte Insel besaß etwa die Größe von Australien.
    Diesen Eindruck jedoch revidierte Wanda Ndogo wieder, als man die drei Frauen nach der Landung zum Hauptsitz des »ALG-Food«-Konzerns fuhr. Der Weg war schon nach gut 20 Minuten bewältigt. Valentina Duchamp pfiff anerkennend durch die Zähne, was Moll mit einem breiten Grinsen quittierte.
    »Nicht übel, was? Sag mir einer, die hätten nicht ein paar Millionen im Sparstrumpf, den man für ein wenig Sponsoring aufschlitzen kann.« Jefica Moll wies mit ihrem fetten Zeigefinger auf den Konzernsitz, den »ALG-Food« auf Marina III errichtet hatte. Natürlich waren die Algenspezialisten

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