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Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Titel: Sternenfaust - 094 - Wandlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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keine Ausnahme. Er hatte sich von Ashley Briggs sämtliche Daten zur 5-D-Quelle auf dem grauen Planeten an die Wissenschaftsstation spielen lassen und ließ jetzt die einzelnen Zahlenkolonnen auf sich wirken. Er genoss den Vergleich und die intellektuelle Herausforderung, die eine Analyse ohne Computerkapazitäten bedeutete – und da fühlte er sich jetzt durch die Bitte des Schiffsarztes der STERNENFAUST empfindlich gestört.
    Und überhaupt, diese Arroganz, die der Arzt ihm gegenüber immer an den Tag legte, war dabei ganz besonders unerträglich, fand Yasuhiro von Schlichten. So drehte er sich gar nicht erst um, während der Arzt seine Bitte – in einer Welt, in der es mit rechten Dingen zuging, hätte man das einen Befehl genannt, dachte von Schlichten unwirsch – vortrug.
    »Dr. Tregarde, ich bin sicher, Sie können es noch abwarten, bis wir wieder mit voller Computerleistung arbeiten. Dann können Sie gerne selbst alles nachschlagen, was Sie wissen wollen.« Seine Stimme klang kurzangebunden und hochmütig und das sollte sie auch.
    Doch Ashkono Tregarde wäre nicht er selbst gewesen, wenn er sich von der Unhöflichkeit des Physikers hätte beeindrucken lassen. »Professor, ich lege in diesem Zusammenhang größeren Wert auf einen Augenzeugenbericht, und da ist mir besonders der Ihre wichtig.«
    Obwohl das kühl und emotionslos gesagt worden war, drehte von Schlichten sich jetzt doch um. »Das klingt, als wollten Sie mir schmeicheln.«
    Tregarde hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und schien diese Ansicht für eine Sekunde in Erwägung zu ziehen. »Nein«, sagte er dann. »Ich schmeichle nicht. Ich stelle fest. – Was können Sie mir über Ihre Begegnung mit dem Wesen Denuur sagen?«
    »Denuur? Denuur als solcher ist höchstwahrscheinlich nicht mehr existent.«
    Tregarde schnalzte ärgerlich mit der Zunge. »Ha! Das ist mir natürlich bekannt, Professor. Dennoch interessieren mich die Auswirkungen, die er auf die Personen hatte, mit denen er in Verbindung trat. Und es trifft sich, dass diese Personen sich größtenteils hier auf der STERNENFAUST befinden.«
    Von Schlichten hob die Brauen. »Dann sollte Bruder William eigentlich ihre erste Adresse in dieser Angelegenheit sein! Meines Wissens war er der Einzige, mit dem Denuur wirklich in Verbindung getreten ist.«
    Tregardes Blick wurde nachdenklich. »Professor, das ist der springende Punkt. Sicher ist Ihnen auch das seltsame Verhalten Bruder Williams in den letzten Tagen aufgefallen. Ich möchte meine ärztliche Schweigepflicht nicht verletzen, aber bitte, vertrauen Sie mir, wenn ich Ihnen sage, dass Ihre Erinnerungen in diesem Zusammenhang von größter Bedeutung sind.«
    Von Schlichten überlegte kurz und musterte Tregarde. So wenig er den Arzt leiden konnte, seine wissenschaftliche Reputation war unumstritten und – was jetzt den Ausschlag gab – sie konnte sich vielleicht sogar mit seiner messen. Yasuhiro von Schlichten zog den logischen Schluss, dass Ashkono Tregarde so etwas wohl nicht ohne guten Grund fragte.
    Schaden konnte es jedenfalls nicht, wenn er etwas darüber sagte.
    »Nun gut, auch wenn das, was Sie eine Begegnung nennen, nur äußerst kurz war. Unser Team, Jefferson, der J’ebeem Siron Talas, Bruder William und ich haben versucht, das abzuschalten, was Denuur seine Quelle nannte: einen unglaublich starken 5-D-Generator. Bevor wir das jedoch tun konnten, bekam ich so starke Kopfschmerzen, dass ich das Bewusstsein verlor. Als ich wieder erwachte, teilte Bruder William uns mit, dass das Wesen Denuur, das ja, wie Sie sicher wussten, ein immens mächtiger Telepath war, ihn mit seinem Einverständnis als Geisel nehmen und dafür die Besatzungen der STERNENFAUST und der anderen Schiffe freilassen würde.«
    Bei dem Wort »Kopfschmerzen« blitzten Tregardes Augen auf. Er ging unruhig ein paar Schritte auf und ab und fuhr sich mit der Hand durch die dunklen Locken.
    »Sagten Sie, Sie alle bekamen Kopfschmerzen?«
    »Ja, richtig. Ich hatte damals den Eindruck, sie kämen daher, dass ich zu viel denke. Ich und zuviel denken, können Sie sich das vorstellen? – Soweit ich weiß, sagten die Ärzte, die nach unserer Rückkehr die medizinischen Daten auswerteten, die Kendra Scott direkt nach dem Ereignis von uns allen aufnahm, dass dies höchstwahrscheinlich mit dem telepathischen Angriff der Wesenheit zu tun hatte und auf einen erhöhten Neurotransmitterwert im Sprachzentrum zurückzuführen sei.«
    Ashkono Tregarde nickte heftig. »Ich

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