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Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Sternenfaust - 094 - Wandlungen

Titel: Sternenfaust - 094 - Wandlungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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Williams Augen verengten sich. »Denuur? – Das klingt noch … seltsamer als meine eigene Theorie, Doktor. Warum sollte ich meine Begegnung mit Denuur – ja, vor mir selbst geheim halten? Denn das ist es doch, was Sie mir sagen wollen? Das tue ich nicht. Jetzt, wo Sie es sagen, sehe ich die Parallele sogar deutlich.«
    William runzelte die Stirn. »Aber selbst wenn – Denuur existiert nicht mehr und außerdem befand sich seine Station in einem völlig anderen Teil der Galaxis. Oder wollen Sie andeuten, dass es auf Juno 2 auch so ein Wesen gibt?«
    Tregarde dachte verblüfft über diese Theorie nach. Bis jetzt hatte er die ganze Sache nur aus seiner und Williams persönlicher Sicht gesehen – er war ein Patient, der bestimmte Symptome aufwies, die einer Diagnose bedurften –, aber der Schluss des Christophorers war nicht von der Hand zu weisen.
    Das nimmt Dimensionen an, die man nicht zu Ende zu denken wagt.
    »So weit würde ich zunächst gar nicht gehen«, sagte er schließlich. »Wenn etwas hier wäre, dann würden wir das so oder so schon bemerkt haben. Mir als Ihrem Arzt geht es jetzt in erster Linie darum, was diese Symptome für Sie bedeuten.«
    Bruder William kniff die Augen zusammen. Er schien ernsthaft verärgert und schüttelte den Kopf. »Ich bitte Sie, Doktor Tregarde, worauf wollen Sie hinaus? Ich fürchte, Sie haben zu viele urbane Legenden über unseren Orden gelesen.«
    Der Arzt sah ein wenig ratlos auf den jungen Mann hinab, der ihm einen bösen Blick zuwarf und dann die Beine über den Rand der Pritsche schwang. »Doktor, ich werde mich jetzt auf die wissenschaftliche Station begeben. Ich glaube, da bin ich nach wie vor besser aufgehoben.«
    »Sie sollten hierbleiben, damit ich Sie weiterhin beobachten kann, um meine Theorie zu untermauern.«
    »Ach, Doktor, kommen Sie!«, sagte William Beaufort so gereizt, dass selbst Dr. Tregarde kurz zusammenzuckte.
    »Was Sie da andeuten, ist purer Blödsinn oder bestenfalls Wunschdenken Ihrerseits. Oder sollte ich eher sagen, übertriebener Ehrgeiz?«
    Tregarde sah Bruder William nachdenklich an. Der junge Mönch hatte nicht unrecht. Welche handfesten Beweise hatte er denn? Keine, solange der Computer nicht wieder benutzbar war. Und selbst dann würde das Ergebnis wohl fragwürdig und eher phantastisch sein. Dass der junge Mann einfach nur aufgrund seines rätselhaften Schlafmangels und der daraus entstehenden Halluzinationen so überempfindlich war, war nach den letzten Tagen nicht von der Hand zu weisen. Vielleicht hatte er recht und er, Tregarde, dachte einfach nur zu kompliziert?
    »Nun gut, Doktor«, meinte Bruder William gereizt, als er sah, dass der Arzt jetzt nicht antworten würde. »Wenn Sie schweigen, dann muss ich wohl anneh…«
    »Bruder William«, meinte Tregarde jetzt entschlossen, den Mönch nicht gehen zu lassen, bevor er nichts Genaueres wusste. »Es mag sein, dass Sie außerhalb der Schiffshierarchie stehen, aber das bedeutet nicht, dass ich Sie nicht krankschreiben kann. Das bedeutet in der Folge auch, dass ich Sie nicht zu bitten brauche hierzubleiben.«
    Bruder William war fassungslos. Er schwieg ein paar Sekunden, dann setzte er sich wieder auf sein Bett. »Also schön, Doktor. Wenn das so ist, dann muss ich wohl bleiben. Aber Captain Frost wird …«
    »Sind Sie sicher, dass Sie Captain Frost hinzuziehen wollen, bevor wir uns näher mit dieser Theorie befasst haben?«
    »Es scheint nötig!«, erwiderte der Christophorer scharf.
    Tregarde nickte schließlich. »Vielleicht haben Sie recht. Wenn ich wirklich richtig liege, dann wären Sie in der Tat nicht allein betro…«
    In diesem Moment wurde der stumme Alarm, der die ganze Zeit nur leicht rötlich geblinkt hatte, zu einer lauten Sirene.
     
    *
     
    »Kommandantin Trarashtarrr, in Planquadrat Randoss Vier, auf diesem größeren Asteroiden dort vorn, zeichnen die Sensoren eine seltsame – nein, jetzt ist sie wieder weg.«
    Verwirrt ruckte Shavass’ Kopf hin und her. Seine Riechzunge schnellte so hastig und weit aus seinem Maul heraus und wieder hinein, dass es für Säuger wahrscheinlich ausgesehen hätte, als wolle er die optische Anzeige der Konsole damit abtasten statt die Daten darauf mit seinen Augen zu erkennen.
    »Was denn nun, Subkommandant?«, fragte Trarashtarrr ungeduldig nach.
    Shavass nahm sich zusammen. Er war eigentlich nur durch Zufall und in Ermangelung anderer Starr als Erster Offizier auf die SCHWARZES KREUZ gekommen. Und jetzt saß er hier in diesem

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