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Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle

Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle

Titel: Sternenfaust - 095 - Mutawesis Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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STERNENFAUST – allerdings wies es fast das doppelte Volumen auf, was vielleicht auf die Verwendung sehr leichter Materialien zurückzuführen war. Die Oberflächenanalyse einiger Partien der Außenhülle ergaben, dass das Material eine faserartige Struktur, gleichzeitig aber auch einige metallische Eigenschaften hatte. Um das näher zu erforschen, blieb jedoch keine Zeit.
    Jedenfalls konnte Mutawesi feststellen, dass dieses Material keine Ähnlichkeiten mit den Stoffen aufwies, die von Artefakten der Toten Götter bekannt waren und die auch jene Msssarrr benutzt hatten, die im Jahr 2237 das Sonnensystem der Erde heimgesucht und die Solaren Welten – mitten im ersten Kridan-Krieg – an den Rand des Abgrundes gebracht hatten.
    Offensichtlich war es sehr unterschiedlich, wie viel der Technik der Toten Götter – abgesehen von der Funktionsweise der Transmitter – von der jeweiligen Msssarrr-Population sonst noch übernommen wurde, beziehungsweise entschlüsselt werden konnte.
    Und ebenso klar schien, dass sich auch keineswegs alle über einen vermutlich sehr großen Raum verstreuten Zellen der Msssarrr-Zivilisation auf die gleiche Weise entwickelt hatten. Das bewiesen ja auch jene Msssarrr, auf die man im Siedlungsgebiet der Hestan der Föderation Hestanor gestoßen war. Für dieses Volk der Hestan waren sie nichts weiter als angenehme Haustiere gewesen, die für sie etwa dieselbe Funktion erfüllten, wie es Hunde und Katzen seit Jahrtausenden für die Menschheit taten.
    »Alles klar zum Eindringen!«, befahl Sergeant Telford. Er wandte sich an Mutawesi. »Ich würde vorschlagen, Sie halten sich ein bisschen im Hintergrund, Sir!«
    Mutawesi nickte. Doch es war ihm nicht anzusehen, wie ernst er es meinte. »In Ordnung.«
    Telford betrachtete ihn nachdenklich. »Sir, wenn wir auf Msssarrr treffen, ist es ja trotz allem gut möglich, dass sie uns selbst in dieser verzweifelten Lage noch angreifen. Und Sie haben ja keinen schweren Panzeranzug – wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    Mutawesi verstand sehr gut, worauf Sergeant Telford hinauswollte. Telford stülpte seinen Helm über. Mutawesi ebenfalls.
    »Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, dass Sie sich das antun, Sir«, wandte sich Telford an Mutawesi. »Zumal Sie doch ein ziemlich großes Risiko eingehen.«
    »Ich pass’ schon auf«, knurrte Mutawesi.
    Telford zuckte mit den Achseln und ließ diesen Satz unkommentiert im Raum stehen. Er würde den Commander im Auge behalten.
     
    *
     
    Die Marines James Marquanteur und Lester Ramirez betraten das Msssarrr-Schiff als Erste und gingen mit ihren Nadlern in Stellung. Die Gauss-Gewehre führten sie zusammen mit dem aufgeschnallten Antigravpak auf dem Rücken mit sich. Normalerweise konnte man diese Waffe nicht innerhalb von Raumschiffen einsetzen, da immer die Gefahr von Schäden bestand, die im schlimmsten Fall sogar für die Havarie des gesamten Schiffs sorgen konnten. Selbst bei dem schwer getroffenen Msssarrr-Raumer musste man diesen Aspekt im Auge behalten, wenn das Außenteam sich nicht selbst gefährden wollte.
    Marquanteur schob vorsichtig einen Finger um eine Ecke, der mit einem Sensorpunkt ausgestattet war. Der düstere, in dunkelrotes Licht getauchte Gang vor ihnen schien leer.
    »Alles in Ordnung!«, meldete der Marine Marquanteur indessen und huschte um die Ecke.
    Telford, Mutawesi und die anderen Marines folgten vorsichtig.
    Beim Andocken hatten sie eine reguläre Schleuse benutzt. Sie war vom offensichtlich nicht mehr im Betrieb befindlichen Hauptsystem abgekoppelt und nur noch manuell zu bedienen.
    Mutawesi, der hinter der Truppe der Marines herging, blickte auf das Ortungsgerät, das er mit sich führte. Die Werte für Atmosphärendruck und Sauerstoffanteil zeigten an, dass es immerhin möglich war, dass in diesem Teil des Schiffes ein Mensch einige Jahre hätte überleben können. Die Temperatur lag bei gut fünfundvierzig Grad Celsius. Ein wenig warm, aber nicht lebensbedrohlich.
    Allerdings war davon abgesehen auch ein rapider Druckabfall zu verzeichnen. Irgendwo musste sich in der verwinkelten, sehr unregelmäßig geformten und nahezu jedes Gesetz der Symmetrie negierenden Schiffseinheit ein Hüllenbruch befinden, bei dem es den Schiffssystemen nicht mehr gelungen war, für eine einwandfreie Abschottung zu sorgen.
    Die Außenwände des Msssarrr-Raumers waren tatsächlich mit einer außergewöhnlich effektiven Dämmschicht versehen, die es wie prädestiniert für den Schleichflug erscheinen ließ

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