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Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Titel: Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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Sie nicht auch?« Er sah sie direkt an und erwartete, dass sie den Blick senkte oder abwandte. Doch diese junge Frau zuckte nicht mit der Wimper und hielt dem Blick stand.
    »Doktor, ob man mich möglicherweise über den Zweck dieser Mission getäuscht hat, spielt für mich durchaus eine Rolle. Über Ihre offensichtliche Überqualifizierung für die Funktion eines einfachen Schiffsarztes habe ich mich ehrlich gesagt auch schon gewundert.«
    »Und wenn dann jemand daherkommt, der Ihnen eine scheinbar plausible Erklärung bietet, gehen Sie dem sofort auf den Leim?« Mal sehen, ob sie darauf reagiert, wenn man ihre Menschenkenntnis in Frage stellt und etwas persönlich wird. »Verzeihen Sie mir die Offenheit, Captain«, fügte er lauernd hinzu. »Aber ich hatte Sie für weniger naiv gehalten.«
    »Und ich Sie für ehrlicher.«
    Tregarde zuckte überrascht zusammen. Die Pause war unmerklich, bis er aus vollem Herzen sagte: »Oh, ich war ehrlich.«
    Das schien ihr in der Tat die Sprache zu verschlagen.
    Tregarde griff zufrieden nach einer weiteren Probe. Jetzt zeig ihr, dass du keinen Streit mit ihr willst. Sie soll dich nur in Ruhe lassen und sich nicht mit dir anlegen. »Captain – wenn es weiter nichts zu besprechen gibt, würde ich gerne noch ein paar Dinge vorbereiten, bevor wir zum Kubus fliegen.«
    Doch sie hatte sich wieder gefangen, schneller, als er erwartet hatte. »Sie werden sich damit Zeit lassen können«, erwiderte sie seelenruhig. »Ihre Anwesenheit auf dem Kubus ist nicht zwingend erforderlich, da wir mit Professor Jennings bereits einen Exo-Mediziner an Bord haben und es nicht vorrangig um die Analyse biologischer Systeme gehen wird.«
    Tregarde fiel beinahe die Phiole, die er gerade hielt, aus der Hand. Im Hinterkopf hörte er plötzlich eine spöttische Stimme. Vorsicht, sie hat eine spitze Zunge, die sogar dich stechen könnte, wenn du nicht aufpasst.
    Ashkono Tregarde musste seinen Ärger hinunterschlucken. Es war nicht angenehm zu erkennen, dass sein Freund Kim Jackson offenbar doch der bessere Frauenkenner war.
    »Sie werfen mich aus dem Außenteam?«
    »Professor MacShane braucht Ihre Unterstützung bei der Interpretation der Wurzelbücher-Dateien. Und da die im Original ja biologische Informationssysteme sind, fällt das exakt in Ihr Ressort.«
    Er spürte Zorn in sich hochsteigen. Wie konnte sie es wagen, ihn – ihn! – zurechtzuweisen? Er musste schlucken, bevor er antwortete: »Haben Sie die Kompetenz, in die Zusammensetzung des wissenschaftlichen Teams einzugreifen, Captain Frost?«
    Im nächsten Moment hätte er sich am liebsten die Zunge abgebissen, als er sah, dass sich ein leichtes Lächeln um den, durchaus hübsch geschwungenen Mund des Captains breit machte.
    »Wenn Sie damit meinen, dass ich etwa Professor von Schlichten die Teilnahme am Außenteam nicht verwehren könnte, ist das richtig. Das Wissenschaftler-Team ist nicht Teil der Crew – Sie aber schon, Dr. Tregarde. Und damit unterstehen Sie im Gegensatz zu Ihren Kollegen einzig und allein mir.«
    Nun gut, was sie in Sachen kühler Überlegenheit konnte, konnte er schon lange. »Ich bin sicher, Sie täten gut daran, sich diese Entscheidung noch einmal zu überlegen, Captain.«
    Doch sehr zu seinem Unwillen zog das nicht. »Ich setze die Crewmitglieder nach Notwendigkeit und Fähigkeit möglichst effektiv ein, Dr. Tregarde. Falls ich Sie allerdings durch meine Entscheidung daran hindern sollte, einer mir nicht bekannten Geheimorder nachzukommen, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt, um mich darüber zu informieren, damit ich einen etwaigen Fehler von vornherein vermeiden kann, Doktor.« Ihre blauen Augen sahen offen und freundlich zu ihm auf.
    Er schwieg eine Weile und gab sich Mühe, sie nicht anzugrinsen. Touché, meine Liebe , dachte er dann anerkennend. Es ist ja nicht so, als wüsste ich einen guten Schlagabtausch nicht zu schätzen.
    »Nun gut, wie Sie wünschen, Captain Frost. Ich bin sicher, Sie wissen, was Sie tun.«
    »In der Tat, Doktor, das tue ich«, meinte sie jetzt zufrieden in dem Bewusstsein, gewonnen zu haben. »Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Professor MacShane. Sie wissen ja, wie viel für die Menschheit davon abhängen könnte, dass wir das Erbe der Toten Götter entschlüsseln. Ich bin sicher, mit zwei so kompetenten Koryphäen wie Ihnen beiden wird es nicht lange dauern!«
    Mit diesen Worten drehte sich Frost herum und verließ den Raum.
    Kaum hatte sich das Schott hinter ihr

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