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Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse

Titel: Sternenfaust - 097 - Erkenntnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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Jahre!
    Andererseits – war überhaupt etwas schiefgelaufen?
    Es hätte ihm und seiner Arbeit doch nichts Besseres passieren können, als auf die STERNENFAUST versetzt zu werden …
    Vielleicht hatte Kim Jackson von Anfang an recht gehabt.
    Er hätte Captain Frost schon einweihen müssen, als sie ihn das erste Mal darauf angesprochen hatte.
    Damals, im Karalon-System.
     
    *
     
    Transalpha, Karalon-System, April 2254
     
    Die goldfarbene Nährflüssigkeit tropfte langsam aus der Phiole in die darunter liegende Petrischale.
    … drei, vier … und stopp.
    Ashkono Tregarde stellte die Zange, mit der er das heiße Reagenzglas gehalten hatte, ab und beobachtete zufrieden, wie sich das Gold der Nährflüssigkeit immer weiter auf dem Dunkelbraun der D-1-Kultur ausbreitete und ein komplexes Muster bildete.
    Ich liebe diesen Moment , dachte er. Den Moment eines Experiments, in dem noch alles offen ist und niemand weiß, was am Ende …
    Das Schott des Labors der Krankenstation öffnete sich und unterbrach seine Gedanken. Er sah auf und bemerkte überrascht, dass er hohen Besuch bekommen hatte.
    »Captain! Was führt Sie her?«
    Er warf einen kurzen Blick auf die junge Frau, die beinahe einen Kopf kleiner war als er und sich jetzt – offensichtlich beunruhigt und vielleicht sogar verärgert über etwas – vor ihm aufbaute. Die Hände hatte sie in einer typischen Geste hinter dem Rücken zusammengelegt und wie immer stand sie sehr gerade da.
    Ich glaube, sie denkt, das macht sie größer , dachte er amüsiert. Doch er ließ sich seine Belustigung nicht anmerken. »Ich hoffe, Sie haben kein ernsthaftes gesundheitliches Problem.«
    »Nein«, antwortete sie kühl wie immer. »Es wäre sicherlich ein sehr schlechter Zeitpunkt dafür.«
    »Leider richtet sich die menschliche Gesundheit nicht immer nach guten Zeitpunkten, wie Sie ja erst kürzlich erfahren mussten, Captain. Aber was immer es auch sein mag: Ich werde für Sie tun, was ich kann«, antwortete er höflich und widmete sich wieder seinen Proben, nachdem er sie freundlich angelächelt hatte.
    Sie zögerte kurz, dann meinte sie: »Dann geben Sie mir bitte eine ehrliche Antwort auf die Frage, die ich Ihnen jetzt stellen werde.«
    Da bin ich ja gespannt. »Nur zu, Captain!«
    »Waren oder sind Sie an einem Geheimprogramm beteiligt, das der Entwicklung eines Operationsplans zur endgültigen Vernichtung der Dronte dient?«
    Für einen Moment war Ashkono Tregarde so überrascht wie noch nie in seinem Leben. Die Gedanken in seinem Kopf überschlugen sich. Woher wusste sie davon? Von Jennings? Hatte der Gregorovitchs Vorschlag seinerzeit wirklich noch anders, noch negativer verstanden, als er, Tregarde, all die Jahre gedacht hatte? Das hätte einiges erklärt – kein Wunder, dass die Besatzung ihm gegenüber so reserviert war. Dennoch, es war eine Frechheit von Jennings, seine Fehlinterpretation auch noch herumzutatschen.
    Tregarde nahm sich zusammen. Das alles ging diese Dana Frost nichts an. Zu diesem Zeitpunkt, hier in Karalon und ohne dass Captain Frost es selbst noch genau wusste, was ihr Schiff erwartete, war noch nicht daran zu denken, sie in die Pläne von Walter Gregorovitch und Far Horizon , geschweige denn in seine eigenen einzuweihen. Er konnte nur hoffen, dass sie ihm nicht ansah, was er gerade dachte und wie sehr sie ihn überrascht hatte.
    »Captain, ich denke, Sie wurden von der Personalverwaltung des Star Corps umfassend unterrichtet. Sämtliche Personaldateien liegen Ihnen vor, oder irre ich mich?«
    Sein Ausweichen passte ihr nicht, und er sah verdrossen, sie würde nicht locker lassen. »Dr. Tregarde, wollen wir das lassen. Ich denke, Sie verstehen mich sehr gut. Und ich bat Sie um eine ehrliche Antwort, oder sind Sie dazu nicht bereit?«
    Um Gelassenheit zu demonstrieren, hob er eine Probe in einer geschlossenen Petrischale hoch und hielt sie vors Licht. »Finden Sie nicht, dass das eine Überinterpretation ist, Captain?«
    »Ich weiß nur einmal gerne, woran ich bei meiner Mannschaft bin.«
    Und von ihren Standpunkt aus gesehen ist das wohl nur normal. »Sie wissen aber doch, dass ich die Beteiligung an einem Geheimprogramm abstreiten müsste, Sie haben ja selbst oft genug mit Miss Duchamp zusammengearbeitet«, erwiderte er sanft. »Also gleichgültig, ob ich nun an einem derartigen Programm beteiligt bin oder nicht, die Antwort wäre dieselbe, denn ich bin der Regierung der Solaren Welten gegenüber durchaus loyal. Insofern spielt es keine Rolle, finden

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