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Sternenfaust - 098 - Verloren

Sternenfaust - 098 - Verloren

Titel: Sternenfaust - 098 - Verloren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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William etwas entgegnen konnte, war auch der zweite Marine bereits Richtung Messe davongestürzt. Doch William wollte erst in sein Quartier und nach Rana sehen. Er eilte weiter und erreichte endlich sein Quartier. Das Schott schloss sich zischend hinter ihm.
    »Rana?«, fragte William atemlos. Das Quartier war leer. Vielleicht war das alles nur ein Tagtraum gewesen … Trotzdem, Williams ungutes Gefühl blieb. In dem kleinen Raum konnte man schwerlich jemanden übersehen. Er ging einen Schritt vor und entdeckte Rana hinter dem Bett zusammengekauert auf dem Boden sitzen. Ihre Lippen waren blau und sie zitterte.
    »Will …«, brachte sie stotternd hervor. Um sie herum schwebten winzige eisig glitzernde Flöckchen.
    William lief auf sie zu.
    »Nicht!«, brachte Rana hervor. »Das Feld …«
    Aber es war zu spät. William, der die Warndurchsagen nicht wahrgenommen hatte, lief mitten in das Feld hinein und packte Rana mit beiden Händen. Augenblicklich fühlte auch er die Kälte und ein sonderbares Gefühl von Desorientierung. Er spürte, dass seine Glieder ihm nicht mehr gehorchen wollten. Beherrscht atmete er ein. Er war nicht umsonst durch eine harte Ausbildung gegangen, die ihm beigebracht hatte, seinen Körper in jeder Situation zu kontrollieren. Er zog Rana mit sich, aus dem Feld heraus, auch wenn er zwischenzeitlich das Gefühl hatte, keine Luft mehr zu bekommen.
    Sie fielen zusammen auf das Bett. Eine Weile lagen sie dort entkräftet. Sprachlos sah William zu, wie die glitzernden Eiskristalle nach und nach verschwanden. Es wurden immer weniger.
    »Alles in Ordnung?« Besorgt schob er Rana auf die andere Bettseite, half ihr auf und wickelte sie im Sitzen in eine der Decken. »Du musst zu Doktor Tregarde …«
    Rana schmiegte sich in der Decke an ihn. Sie zitterte noch immer. »Ich … es war plötzlich da … mitten im Zimmer … Ob es von der Entität kommt?«
    William sah sie mit einem unguten Gefühl an. »Warum sollte der Vorfall mit der Entität zu tun haben? Vermutlich ist sie bereits an einem ganz anderen Ort dieses Universums …« Entitäten hatten diese Gabe, sie konnten sich in Nullzeit von einem Ort des Weltall an einen anderen teleportieren. Ebenso wie sie sich auf Quanten-Ebene umformen konnten.
    »Die Entität folgt uns!«, brachte Rana hervor. »Sie war hier …«
    Williams Augen weiteten sich. »Was sagst du da? Sie war hier ?« Dann war sein Tagtraum vielleicht doch kein Zufall. Die Nähe der Entität konnte ihn ausgelöst haben.
    Ranas Zittern wurde schwächer. »Ja, ich werde dir und Captain Frost alles erzählen. Aber zuerst will ich auf die Krankenstation …«
     
    *
     
    »Atmen, Missie!« Die beschwörende Stimme von Billy Sanfield war das Erste, was sie nach dem Aufwachen wahrnahm. Missie merkte verwundert, dass sie auf einer medizinischen Liege lag und eine Sauerstoffmaske über dem Mund hatte. Sie sah mit großen Augen zu den beiden Marines auf, die sie trugen. Den vorderen erkannte sie nicht, dem hinteren dagegen konnte sie durch sein Visier in die Augen sehen.
    Mit der Maske auf dem Gesicht konnte sie nicht sprechen. Aber das wollte sie auch nicht. Sie atmete tief den Sauerstoff ein und spürte dabei einen quälenden Schmerz in der Lunge. Ihre Hände krampften sich um den Rand der Liege.
    Sanfields Stimme war beruhigend. »Keine Angst, Missie. Doktor Tregarde bekommt das wieder hin. Wir haben dich noch rechtzeitig gefunden. Zum Glück wurden wir sofort losgeschickt, als der Küchenbrand gemeldet wurde. Dadurch kamen wir buchstäblich im letzten Moment. Ein bis zwei Minuten länger und wir hätten die beste Küchenkraft des Universums verloren.« Er grinste aufmunternd.
    In Missies Augen traten Tränen vor Erleichterung. Sie wollte sich bedanken, brachte aber unter der Maske kein Wort hervor. Außerdem war sie müde. So unendlich erschöpft.
    »Augen auflassen und weiteratmen«, meinte Sanfield bestimmt, aber mit einer beruhigenden Sanftheit. Missie reagierte prompt auf seine Worte und trieb nur in Gedanken weit weg. Sie fühlte sich in den Händen der Marines sicher.
     
    *
     
    SONNENWIND, Brücke
     
    Chip Barus ärgerte sich über die Fehler innerhalb der Kommunikation. Die vergangenen Minuten waren ausgesprochen nervenaufreibend gewesen. Das Schiff durchlief ein harter Ruck, als der Antigrav vorübergehend. Probleme machte. Mehrere seiner Leute bekamen Stromschläge ab. Zum Glück wurden nur verhältnismäßig wenige der X-Raum-Felder angemessen.
    Das Dumme an ihnen war, dass sie

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