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Sternenfaust - 099 - Das Ziel

Sternenfaust - 099 - Das Ziel

Titel: Sternenfaust - 099 - Das Ziel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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Vertrauter gewesen – und so sah sich Irizzz Trarashtarrr gezwungen, jetzt mit ihm so gut wie möglich zusammenzuarbeiten. Ihr war klar, dass Shavass mit seiner den Solaren Welten gegenüber freundlichen oder doch zumindest toleranten Einstellung die Sympathien eines Großteils der Besatzung besaß. Sie wollte und konnte keine Abstimmung riskieren, die sie aus ihrem Amt heben würde, das ihr vom gesamten Arashlan übertragen worden war – sie wusste, dass sie so etwas nie würde verwinden können.
    »Nun, Shavass?«, fragte sie noch einmal scharf. »Liegt noch etwas an?«
    Der Subkommandant zögerte, bevor er antwortete. »Kommandantin, ich würde gern wissen, was Sie bezüglich der aktuellen Situation zu tun wünschen.«
    »Wer sagt, dass ich etwas tun will?«
    »Nun, immerhin sind wir offiziell mit den Menschen verbündet.«
    »Und? Glauben Sie, das weiß ich nicht?«
    Shavass schien verwirrt. Auf der Brücke der FEUERMEER hätte man den Dorn eines Sonnenkaktus fallen hören können. »Aber … aber wollen wir den beiden Schiffen der Solaren Welten denn nicht beistehen?«
    Irizzz Trarashtarrr hielt einen Moment die Luft an. Natürlich war das die Vorgehensweise, die jedem zuerst in den Sinn kam. Kein Wunder, denn das Arashlan war in der Tat eng mit den Solaren Welten verbündet. Sie war sich sicher, dass der Erste Sprecher Kaishuk so ein Vorgehen befürwortet hätte. Doch es war nicht das, was ihr in diesem Moment wirklich im Sinne der Gemeinschaft der Starr zu sein schien.
    »Nein, Shavass«, sagte sie also folgerichtig. Ihre Stimme klang nicht so ungeduldig wie sonst, sondern ruhig und bedächtig. Und sie hoffte, dass das auch bei Shavass so ankam.
    »Ich weiß, dass Ihnen ein Angriff auf die Dronte an der Seite der Solaren Welten als die richtige Vorgehensweise erscheint. – Glauben Sie mir, Shavass, das war auch mein erster Gedanke!« Ein kaum hörbares Zischeln und ein schnelles Züngeln mit der Riechzunge zeigten an, dass Shavass zumindest diesem letzten Satz keinen Glauben schenkte. Doch Irizzz Trarashtarrr war sich so oder so ihrer Sache sicher. Und jetzt war es an der Zeit, Shavass und allen anderen in diesem Schiff, die mit ihm sympathisierten, zu zeigen, wie unrecht sie hatten.
    »Subkommandant Shavass, glauben Sie mir, ich weiß, was Sie einwenden wollen. Und auf den ersten Blick haben Sie sogar recht. Aber Sie und die anderen, die so denken, vergessen bei dieser ganzen Sache eines: Unser Volk, das Arashlan, besteht nur noch aus wenigen Millionen Individuen. Wir brauchen mächtige Verbündete und müssen aus den Allianzen, die wir eingehen, langfristig Gewinn ziehen, um unser Volk zu stärken, damit es sich nicht in ein oder zwei Generationen von der Weltbühne verabschiedet.«
    Sie holte tief Luft und sah die Lichtskulptur an, die Shavass darstellte. Der Subkommandant rührte sich kaum. Er blinzelte nur ab und an und schien darauf zu warten, dass sie fortfuhr. Sie versuchte für einen Augenblick, aus seinem Gesicht etwas zu lesen, doch es gelang ihr nicht. Für einen Moment wurde sie unsicher. Wenn es ihr nicht gelang, ihn und seine Mitstreiter zu überzeugen, dann lief sie Gefahr abgesetzt zu werden.
    Aber das bedeutet nicht, dass ich immer allen nach dem Mund reden muss , dachte sie schließlich trotzig. Auf einem Raumschiff muss eine gewisse Disziplin herrschen. Und Respekt gegenüber dem Vorgesetzten, in dem Fall mir. Und jetzt werde ich ein für alle Mal dafür sorgen, dass ich ihn bekomme.
    »Wer hier in diesem Teil der Galaxis die Oberhand hat, das ist ja wohl selbst Ihnen klar, Shavass, nicht wahr?
    Welchen Sinn sollte es haben, wenn wir jetzt an der Seite der beiden Star Corps-Schiffe ins Geschehen eingreifen? Hätten wir Ihrer Ansicht nach denn eine Chance, gegen zwanzig Schiffe der Dronte etwas auszurichten? Auch wenn sie uns eins ihrer Schiffe überlassen haben?«
    Shavass Augen funkelten, das war selbst bei dem holografischen Abbild zu sehen. »Nein«, antwortete er schließlich. »In dieser Beziehung haben Sie recht, Kommandantin. Aber ich bin dennoch der Ansicht, dass es Situationen gibt, in denen …«
    »Ich weiß, worauf Sie mich hinweisen wollen, Subkommandant. Sie verweisen auf die Order des Ersten Sprechers.«
    »In der Tat tue ich das. Er – und das Arashlan mit ihm – gaben uns den klaren Auftrag, die Herkunft der Lichtsonden zu erkunden und damit auch ihre Transportmöglichkeiten. Allerdings lautete die Anweisung auch, dabei nicht den Solaren Welten ins Gehege zu

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