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Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Borner
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kann. Gut, das wäre die saubere Lösung gewesen. Ein kurzer Flug durch den HD-Raum, um dann eine Strategie zu entwickeln, die darin bestanden haben könnte, Jäger zur Aufklärung auszuschicken. Hätten Sie so gehandelt, Captain Frost, dann hätten die Jäger keine Spur mehr von den Angreifern gefunden und Sie hätten Ihren Auftrag ohne Schwierigkeiten im zweiten Anlauf durchführen können.«
    Dana Frost dachte darüber nach. Doch für sie klang das zu einfach, viel zu einfach. Wieso hätten die Angreifer einfach verschwinden sollen? In der Realität war das jedenfalls so noch nie vorgekommen.
    »Der zweite Alternativpunkt wäre eine Evakuierung des Schiffes zum letztmöglichen Zeitpunkt gewesen, natürlich verbunden mit der Gefahr, im Weltraum zu stranden beziehungsweise von den Angreifern abgeschossen zu werden.«
    »Und was hatten Sie für diese Variante geplant, Commander Bondorski?«, wurde der Leiter des Trainingsprogramms von Counselor Stelwag unterbrochen.
    Bondorski zuckte mit den Schultern. »Mindestens neunzig Prozent Verlust durch Feindbeschuss. Vielleicht hätten sich ein oder zwei Jäger und ein Shuttle retten können.«
    »Und da sprechen Sie von einer Alternative?« Deutlicher Unglaube schwang in Stelwags Stimme mit.
    »Nun, es wäre zumindest eine bessere Chance gewesen, als in die Sonne zu fliegen.«
    Dana Frost spürte, wie die Stimmung im Raum langsam umschwang. Anscheinend machte sich bei der nüchternen Analyse die Meinung breit, dass Bondorski über das Ziel hinausgeschossen war. Auch der Admiral schien die Dinge jetzt etwas anders zu sehen als direkt nach Beendigung der Simulation.
    »Ich muss Major Stelwag recht geben«, erklärte der Admiral. »Der zweite Alternativpunkt ist eigentlich keiner. Damit sind die Vorgaben eines Trainingsprogramms nicht erfüllt, in dem es immer zwei vollwertige Alternativen geben muss, die der Besatzung die Möglichkeit eröffnen, eine Katastrophe zu verhindern.«
    »Aber Sir!« fuhr Bondorski auf. »Es gab zwei Alternativen!«
    »Commander Bondorski, wie wir eben erfahren haben, war die zweite keine wirkliche Alternative, auch wenn sie im aktuellen Trainingsablauf nicht wahrgenommen wurde. Im Übrigen werden wir das nicht jetzt und nicht hier diskutieren.«
    »Commodore Frost, Ihre Meinung zu dem ersten Alternativpunkt«, forderte Taglieri Dana zu sprechen auf.
    »Admiral«, setzte sie an, musste sich aber erst einmal räuspern, bevor sie weiter sprach. »Admiral, die von Commander Bondorski dargestellte Handlungsmöglichkeit am Alternativpunkt eins ist nicht von der Hand zu weisen. Ich gebe zu, dass ich sie nicht in Betracht gezogen habe. Vielleicht, weil ich zu überzeugt von der Stärke und Überlegenheit der Sternenfaust III gewesen bin. Wir, das heißt die Menschheit, hat in ihrer Zeit als raumfahrendes Volk immer wieder Kontakt zu überlegenen Völkern gehabt. Dessen und der damit verbundenen Gefahren sollte sich ein Captain jederzeit bewusst sein und höchste Vorsicht walten lassen. Es wird mir nicht wieder passieren.«
    Admiral Taglieri nickte. »Sehr gut, Captain Frost. Aber das hat nicht zu bedeuten, dass Sie jetzt in Sack und Asche gehen müssen. Durch solche Trainingsläufe sollen wir alle nur lernen – jeder einzelne hier im Raum«, dabei warf er einen viel sagenden Blick auf Bondorski. »Ich denke, Commodore Frost ist jetzt für die Problematik, die mit dem Gefühl einhergeht, ein schier unbesiegbares Schiff zu führen, sensibilisiert worden.« Admiral Taglieri blickte die drei anderen Männer an, die langsam nickten.
    »Wir haben aber auch gelernt«, und dabei warf der Admiral wieder einen kurzen Seitenblick auf den Leiter des Trainingsprogramms, »dass wir den Offizieren der STERNENFAUST III wirkliche Alternativen bieten müssen, damit das Programm seinen Zweck erfüllt. Wir wollen eine hervorragend vorbereitete Mannschaft, die ihre Aufgabe erfüllen kann und nicht eine frustrierte Truppe, die nur darüber nachdenkt, welche Schweinerei man sich im Trainingsprogramm wieder hat einfallen lassen. Captain Frost, meine Herren, ich danke Ihnen.«
    Der Admiral erhob sich aus seinem Sessel, die drei anderen Männer taten es ihm nach. Nur Dana Frost blieb sitzen und ignorierte auch den Adjutanten Taglieris, der gerade zur Tür hereingekommen war und dem Kommandanten der STERNENFAUST III einen bedeutsamen Blick zuwarf.
    »Admiral, darf ich mir noch eine Bemerkung erlauben?«
    Taglieri blickte Dana Frost erstaunt an und machte seinem Adjutanten ein

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