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Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Borner
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Zeichen. »Natürlich, Captain.«
    Die vier Männer nahmen wieder Platz. Taglieris Adjutant blieb neben der Tür stehen. Es schien etwas Dringendes zu sein, doch Dana ließ sich nicht beirren.
    »Bei diesem Trainingslauf hat an Bord der STERNENFAUST der Kommandant gefehlt. Die am Alternativpunkt eins zu treffende Entscheidung wäre eine taktische Entscheidung gewesen, für die der Kommandant, also Sie, zuständig gewesen wäre. Mit Verlaub, Sir, ich fliege den Dampfer nur – wohin, das liegt in Ihrer Befehlsgewalt.«
    Die Blicke von drei Männern gingen zum Admiral. Sein Gesicht war ausdruckslos. Im Raum war es so still, dass man eine Nadel hätte fallen hören können. Das Schweigen zog sich hin, während es im Gesicht Taglieris arbeitete.
    »Commodore Frost«, hob der Kommandant der STERNENFAUST schließlich an, »damit haben Sie völlig recht. Ich hätte auf der Brücke sein müssen, wenn im Trainingsdurchlauf eine solche Entscheidung angelegt ist. Das spricht Sie allerdings nicht vollständig frei, denn sollte ich ausfallen, dann ginge die Befehlsgewalt auf Sie als Captain des Schiffes über. Trotzdem werden Sie mich bei den noch folgenden Trainingsläufen an Bord haben.«
    Er erhob sich, blickte Dana Frost an, die jetzt auch aufstand.
    »Danke, Admiral Taglieri.« Dana nickte und ging an dem Adjutanten vorbei, der jetzt, froh, dass die Sitzung vorüber schien, auf Taglieri zu hastete und ihm etwas ins Ohr flüsterte.
    Für einen kurzen Moment fragte sich Dana, was wohl so wichtig sein konnte, dass der junge Mann in eine nicht beendete Sitzung hineinplatzte – eigentlich schätzte ihr neuer Vorgesetzter ein derartig informelles Verhalten nicht.
    Sie sah nachdenklich zu Simon Carter hin, der Taglieri jetzt leise etwas zuflüsterte. Sie überlegte kurz, ob sie bleiben und nachfragen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Sie würde auf der STERNENFAUST III sein, das war das Wichtigste.
    Es war an der Zeit, sich ausgiebig darüber zu freuen.
     
    *
     
    »Simon, wie Sie wissen, schätze ich es nicht, während einer wichtigen Besprechung gestört zu werden.« Vincent Taglieris Stimme klang schneidend, einschüchternd.
    Simon Carter kannte diesen Tonfall gut. Seit Jahren stand der junge Lieutenant bereits als Adjutant des Admirals in den Diensten des Star Corps. Er hatte Taglieri an guten und an schlechten Tagen erlebt und wusste so gut wie kaum ein zweiter, dass sich diese eigentlich in nichts unterschieden. Taglieri war ein Mann, der Ansprüche stellte – an seine Untergebenen, an die Kollegen … ja, vermutlich hätte er selbst dem unberechenbaren Universum gegenüber noch Erwartungshaltungen geltend machen wollen. Zumindest hätte es Simon nicht gewundert.
    Und doch … Taglieri war kein Narr, kein unnützer Regelfetischist, der sich nur auf die Statuten berief und erwartete, das der Rest der Welt ihm folgte. Er war ein Mann, der die Dinge erledigte, so einfach war das. Taglieri hatte Durchsetzungsvermögen, einen gesunden Menschenverstand und – vielleicht das Wichtigste von allem – die Autorität und die Ausstrahlung, um seinen zumeist zutreffenden Willen in die Tat umzusetzen. So mürrisch und schroff der Admiral manchmal auch wirken mochte, konnte sich Carter doch keinen besseren Vorgesetzten vorstellen. Insgeheim bewunderte er ihn.
    Sie befanden sich nach wie vor in Besprechungsraum vier. Commodore Frost und die anderen Teilnehmer der zu Ende gegangenen Unterredung hatten das Zimmer gerade verlassen und Carter endlich Gelegenheit gegeben, seinen Vorgesetzten zu informieren.
    »Sir, wir erhielten eine Nachricht vom Hohen Rat der Solaren Welten.« Simon sprach ruhig und sachlich, um die Wichtigkeit seiner Anwesenheit zu unterstreichen. »In Anbetracht des Absenders hielt ich es für angemessen, Sie sofort zu unterri…«
    »Vom Hohen Rat?«, fiel Taglieri ihm ins Wort. Sein Zorn über die Störung war mit einem Mal wie weggeblasen.
    »Ganz recht.«
    Simon schwieg, während Taglieri ihn durchdringend ansah. Die Blicke des Admirals schienen sich in die Stirn des rothaarigen Adjutanten aus dem irischen Derry bohren zu wollen.
    »Na, nun reden Sie schon, Mann!«, brach der Alte die Stille. »Was ist denn?«
    Simon zögerte. »Ich fürchte, das kann ich Ihnen auch nicht genau beantworten, Admiral. Über die Hintergründe der Nachricht ist mir nichts bekannt. Es wurde mir nur mitgeteilt, dass Sie sich unverzüglich vor dem Hohen Rat einzufinden hätten. Persönlich, nicht via Funk.«
    Ob Taglieri überrascht

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