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Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Borner
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aus High Tech und war von innen beheizt, und in der klimatisierten Luft des stilvoll eingerichteten Schankraumes hing ein künstlich erzeugter Hauch von Landgeruch. Hätten die Kellner auch noch Toga getragen, wäre das »Forum« nur eine weitere jener unsäglichen Themen-Gaststätten gewesen, die Commodore Dana Frost einfach nur albern fand. Kulinarische Disney-Worlds waren das, die mit der Realität wenig zu tun hatten und Form über Funktion stellten. Doch das Servicepersonal des »Forums« trug Anzüge mit schwarzen Hosen und weißen Jacketts und altmodischen Fliegen, begrüßte jeden Gast freundlich und war sichtlich von der Bedeutsamkeit seines Etablissements überzeugt. Nicht ganz zu Unrecht.
    Schon am Eingang nahmen sich gleich zwei der schwarz weiß gekleideten Männer Dana Frosts an. Während ein stattlicher Mittvierziger mit grauen Schläfen nach ihrem Namen und ihrer Reservierung fragte, nahm sein um einige Dekaden jüngerer Kollege ihren leichten Mantel in Empfang und verschwand mit ihm hinter einem braunen Vorhang, vermutlich in Richtung einer uneinsehbaren Garderobe.
    Es war voll im »Forum Romanum«. Nichts anderes hatte Dana erwartet. Neugierig ließ sie ihren Blick über die Tische und die Speisenden schweifen, während sie dem Kellner zu ihrem Platz folgte. Und zu ihrem Gastgeber heute Abend.
    Sie hatte keine Ahnung, wie er es geschafft hatte, für diesen Abend überhaupt einen Tisch zu bekommen – zweifellos auf Wegen, über die nachzudenken Dana Frost nicht in der Stimmung war. Sie hatte zivile Kleidung angelegt und gefiel sich in dem eng anliegenden, grauen Etuikleid gut. Nicht, dass sie sich extra wegen ihm in Schale geschmissen hätte. Sie fand nur, dass sie nach diesem Chaostag ein wenig Stil verdient hatte. Und wenn er sie schon hierher einlud …
    Nein, das stimmt nicht ganz, dachte sie plötzlich. Ich muss verrückt sein, mich überhaupt auf diese Verabredung eingelassen zu haben. Ein Abend mit ihm – das kann ja was werden …
    »Dana!«, unterbrach eine vertraute Stimme ihren Gedankengang. »Wie schön, dass Sie es nach Ihren spannenden Erlebnissen heute noch einrichten konnten. Setzen Sie sich doch.«
    Der Kellner nickte ihr kurz und freundlich zu und verschwand. Und Dana Frost, Captain der STERNENFAUST, gewiefte Strategin, durchsetzungsstarke Kommandantin und Überlebende unzähliger brenzliger Situationen, wie sie sich ein Großteil der restlichen Menschheit vermutlich nicht einmal vorstellen konnte, stand vor dem einen, dem einzigen Lebewesen im gesamten Universum, das sie immer wieder auf die Palme bringen konnte und das sich in den letzen 15 Jahren als echter Freund erwiesen hatte: Ashkono Tregarde.
    Der knapp sechzigjährige Xeno-Mediziner sah entspannt aus. Er trug einen schwarzen und modisch geschnittenen Anzug und lächelte, nein, grinste sie unter seinen dunklen Locken spitzbübisch an. Dana seufzte innerlich und setzte sich ihm gegenüber. »Doktor«, sagte sie schlicht.
    Tregarde griff nach einer auf dem Tisch stehenden Karaffe und goss Frost ungefragt Rotwein ein. Ihren kritischen Blick interpretierte er richtig. »Meine Liebe, für Sie natürlich nur das Beste: ein hervorragender Spätburgunder vom Südkontinent auf Wega IV, Jahrgang ‘18.«
    Mein Geburtsjahrgang, dachte Dana. Ich könnte ihn erwürgen, diesen Fuchs. Damit will er mich nur ärgern und an mein Alter erinnern. Ihre Augen funkelten, doch sie wusste, damit konnte sie Ash Tregarde nicht treffen.
    »Wie ich höre, haben Sie unsere Karrierechancen ruiniert, da schien mir dieser Jahrgang doch der beste zu sein, dieses Ereignis zu feiern«, fuhr er betont beiläufig fort. »Das Schiff verspielt, die Crew gegrillt – und das alles nur in der Simulation. Ich frage mich, was Sie sich ausdenken, falls das Star Corps Sie wirklich noch einmal ans Steuer lässt.«
    »Dann lasse ich sofort einen Kurs nach Marina III setzen und biete die gesamte Mannschaft im Austausch für eine Schiffsladung Gold-Algen, die ich dann verhökern werde. Dann kann ich mich endlich zur Ruhe setzen«, konterte Dana trocken. »Was dachten Sie denn? Im Übrigen brauchen Sie sich um Ihre berufliche Zukunft keine Sorgen zu machen, Ash. Auch wenn die medizinische Abteilung der Star Corps-Akademie auf Ganymed Sie nach allem, was heute geschehen ist, nicht einmal mehr mit der Pinzette anfassen dürfte: Ein Mann mit Ihren rhetorischen Fähigkeiten kann immer noch das Feld wechseln und Unterhaltungssendungen moderieren. Talkshows

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