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Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 100 - Der Flug ins Ungewisse (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Borner
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war, ließ sich nicht sagen. Das Gesicht des Admirals blieb ausdruckslos. »Nach New York, ja? Wenn ich den nächsten Transportflug nähme, wäre ich in …«
    »… ein paar Stunden dort, Sir«, beendete Simon den Satz – wenn auch anders als von Taglieri erwartet. Nun lag wahre Überraschung auf den Zügen des 1,90 Meter großen Star Corps-Offiziers.
    Als Simon fortfuhr, wurden die Augen des Admirals groß. »Die VERHOEVEN ist bereits in den Orbit von Vesta eingeschwenkt, Sir. Der Hohe Rat hat sie herbeordert, um Sie abzuholen und zur Erde zu befördern – mit dem Mesonentriebwerk des Sondereinsatzkreuzers sollte Ihre Reise nur wenige Stunden dauern.«
    Taglieri wandte sich zum Fenster und blickte hinaus in das Dunkel des Alls. Simon konnte sich nur zu gut vorstellen, was jetzt in ihm vorging. Ein Termin beim Hohen Rat, so kurzfristig und unumgänglich anberaumt – das klang nach schlechten Nachrichten. Und so kurz vor dem Stapellauf der STERNENFAUST III waren schlechte Nachrichten das Letzte, was sie hier gebrauchen konnten.
    »Ein Sondereinsatzkreuzer, extra für mich … Und keine weiteren Angaben?«, fragte der Admiral leise, ohne sich umzudrehen. »Keine Begründung, keine Andeutung bezüglich der Hintergründe dieser … nun, sagen wir, Anfrage?«
    »Keine, Sir.«
    Taglieri nickte. »Und was vermuten Sie, Simon?«
    Für einen Moment stutzte der Ire. Taglieri hatte ihn bisher nur selten nach seiner Einschätzung einer Situation gefragt, und erst recht nicht, wenn es sich dabei um Belange des Hohen Rates handelte. »Ich«, setzte er zögernd an, »ich habe keine Ahnung, Sir.«
    Abermals nickte der Alte, als hätte er mit dieser Antwort gerechnet. Vermutlich hätte er selbst auch nichts anderes gesagt. Dann riss er sich vom Fenster los, legte Simon den Arm auf den Rücken und schob ihn mit sich zur Tür. »Wenn dem so ist, sollten wir die VERHOEVEN nicht warten lassen«, sagte Taglieri mit fester Stimme. »Geben Sie Captain Gideon Bescheid, dass ich zu ihm unterwegs bin. Mal sehen, was die Erde von mir will.«
    Auf dem Gang vor dem Besprechungszimmer trennten sich ihre Wege. Taglieri bog nach links ab und machte sich auf den Weg zu einem Transport, der ihn an Bord des Schiffes bringen sollte, das bereits auf ihn wartete. Simon Carter blieb zurück und sah ihm nach. Unbeachtet des aktuellen Geschehens empfand er abermals Bewunderung für den Admiral. Bald würde Taglieri an Bord der STERNENFAUST III den Oberbefehl übernehmen und mit ihr und ihrer Besatzung Reisen durchs All unternehmen. Reisen, die ihn auch jenseits der Grenzen der Solaren Welten bringen würden. Auch für Carter, der den heimatlichen Raumsektor noch nie verlassen hatte, klang dies verlockend, und doch wusste er, dass er Taglieri nicht auf Dana Frosts Schiff begleiten würde.
    Es ist eine Sache, sich Abenteuer vorzustellen, dachte der junge Ire mit leichtem Bedauern, und doch etwas ganz anderes, sie am eigenen Leib zu erleben.
    Zwar schwebte auch ihm, Carter, eine politische Karriere vor, und er wusste, dass es für Politiker der Solaren Welten immer wichtiger wurde, sich auch im All, auch im Außeneinsatz beweisen zu können – doch der Schritt über die Grenzen der Heimat … es klang beschämend, aber so etwas war Carter einfach ein paar Nummern zu groß. Simon kannte die Geschichte der Raumfahrt. Er wusste von den Gefahren und Risiken, denen die Menschheit in ihrer kurzen aber intensiven bisherigen Zeit zwischen den Sternen ausgesetzt gewesen war. Und wenn er sich selbst gegenüber ganz ehrlich war, hatte er kein Interesse, sich diesen Risiken unmittelbar auszusetzen.
    Nein, die STERNENFAUST würde ohne ihn starten. Und Simon würde ihr nachsehen, wie er schon so vielen Schiffen nachgesehen hatte.
    Sicher war sicher.
     
    *
     
    Das »Forum Romanum« gehörte zu den nobelsten Restaurants, die man auf Vesta zur Unterhaltung der Star Corps-Mitglieder dort eingerichtet hatte und rühmte sich damit, für Reservierungen eine äußerst lange Warteschlange zu haben. Von außen mochte es noch recht schlicht und zweckmäßig aussehen, doch in seinem Inneren hatte sich ein wahrhaft ambitionierter Architekt selbst verwirklicht: Hohe und römisch anmutende Steinsäulen säumten die in dunklen Rottönen gestrichenen und mit geschmackvollen Kunstdrucken behängten Wände. Antik aussehende Krüge und Amphoren standen elegant und dekorativ in die Ecken drapiert. Der Fußboden erinnerte an einfache und bewusst auf alt getrimmte Steinplatten, bestand aber

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