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Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten

Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten

Titel: Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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der Ruinen herunter zuschicken.«
    Dana überhörte den Vorwurf in der Stimme des Captains und warf einen kurzen Blick auf den Bildschirm hinter dem Admiral. Dort war ein Standbild der Anlage zu sehen, die die Jäger überflogen und aufgenommen hatten. Wenn das Gebäude einmal eine Symmetrie hatte aufweisen können, dann war sie jetzt zerstört, die Säulen umgeworfen, zerborsten und teilweise zu Staub zerfallen.
    Danas Blick fiel auf den neben dem Admiral sitzenden Ashkono Tregarde. Er erwiderte den Blick und nickte unmerklich. Natürlich. Die Ruinen erinnern an das Heiligtum vor 15 Jahren auf TASO-24713-B.
    »Dr. Winterstein«, fuhr Taglieri jetzt da fort, wo Dana ihn wohl unterbrochen hatte, »konnten Sie bereits analysieren, ob die Zerstörungen von den J’ebeem stammen oder ob das Gebäude einfach vom Zahn der Zeit angenagt wurde, wenn Sie den Vergleich gestatten?«
    »Wohl eher Ersteres, Admiral«, antwortete Winterstein, ein ungewöhnlich junger Mann mit einem Schopf wilder blonder Haare.
    »Was lässt Sie das annehmen, Doktor?«, fragte Taglieri und sah den jungen Mann eindringlich an. Der ließ sich zu Danas Erstaunen nicht vom Admiral einschüchtern und grinste, als er antwortete.
    »Sie hatten mich doch gebeten, den Kurs der J’ebeem-Schiffe zu extrapolieren. Ich habe noch etwas anderes getan, ich habe den Kurs des Schiffes berechnet, das die J’ebeem fotografiert und geschickt hatten. Geht man von der Körnung des Bildes aus, gab Commander Austen an, sei eine gewisse Entfernung vom Objekt anzunehmen. Es ist höchstwahrscheinlich, dass das Bild von hieraus gemacht wurde.«
    »Von hier aus?« Auf der Miene des Admirals spiegelte sich Unglauben. »Wir sind mehrere Lichtjahre vom Schiffsfriedhof entfernt! Warum sollten die J’ebeem das Bild von hieraus gemacht haben?« Er schüttelte den Kopf. »Das macht doch alles keinen Sinn, meine Herren!«
    »Nun«, meinte Winterstein ungerührt. »Mit Langstreckensensoren ist das nicht zu weit, um so ein – mit Verlaub – ausgesprochen mieses Bild zu machen.«
    »Und wer sagt uns, dass die J’ebeem nicht dort waren? Die Qualität des Bildes sicher nicht. Ich glaube kaum, dass die stolzen Söhne Ebeems uns das beste Bild haben zukommen lassen, das sie zur Verfügung haben«, ließ sich Tregarde vernehmen. Taglieri warf ihm einen kurzen Blick zu, den Tregarde freundlich lächelnd erwiderte.
    »Ich bitte also um Vorschläge. Offenbar wurde die Station abgebrochen, denn es sind keine Überreste von j’ebeemschen Materialien in den Ruinen gesichtet worden. Auch Infrarotkameras und Röntgengeräte konnten nichts feststellen.«
    »Ich würde vorschlagen, dort ein Team Marines runterzuschicken«, meinte Colonel Yefimov ruhig und erwartungsgemäß. »Keine Wissenschaftler.«
    Taglieri nickte langsam und wollte dem Colonel beipflichten, doch Dana ergriff mit kühler Stimme das Wort. »Ich neige nicht zu Ihrer Ansicht, Colonel.«
    George Yefimov hob die Augenbrauen, doch Dana ließ sich nicht beirren.
    »Es ist J’ebeem-Gebiet, wir haben die Order, hinter den Linien zu bleiben und die J’ebeem nicht zu provozieren. Wenn sie ein mehrere Lichtjahre entferntes Gebiet bis auf den Zentimeter genau abfotografieren können, dann bin ich beinahe sicher, dass sie uns auch jetzt beobachten. Ich bin nicht sicher, warum sie uns hierher geholt haben, aber ich schlage vor, dass wir auch dann nicht in ihrer Wohnung herumschnüffeln, wenn sie die Tür so demonstrativ mitsamt dem Schlüssel im Schloss offen stehen gelassen haben.«
    Für eine Sekunde herrschte absolute Stille im Raum. Dana sah nicht zu ihm hin, doch sie wusste, dass Tregarde Mühe hatte, ein anerkennendes Grinsen auf seinem Gesicht zu unterdrücken.
    Schließlich unterbrach Taglieri das Schweigen. »Was Captain Frost da sagt, hat durchaus Hand und Fuß. Wir werden noch einmal drei Jäger langsam über das Gebiet fliegen lassen, doch ich stimme dem Commodore zu, wenn sie sagt, dass eine Landung ausgeschlossen sein muss. – So leid mir das auch für Sie tut, Doktor Winterstein!«, fügte er in Richtung des Astronomen hinzu. »Ihnen und Doktor Schmidt werden die Aufnahmen genügen müssen.«
     
    *
     
    Marvin Tyree fühlte sich ein wenig unwohl.
    In der Regel flog er seine Manöver immer zusammen mit Emma Kalani und Johnny Bayonne, aber diesmal hatte Emma sich krank gemeldet. Er hatte keine Zeit mehr gehabt, sie auf der Krankenstation zu besuchen und zu fragen, wie es ihr ging, und auch Morten Jackville, ihr Co-Pilot,

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