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Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten

Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten

Titel: Sternenfaust - 102 - An vielen Fronten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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in den Zen-Garten, mit seinen grünen Büschen, den glimmerhaltigen Sitzsteinen und dem geharkten Sand. Warum nur konnte Abt Daniel ihn nicht in Ruhe lassen und schnitt dieses leidige Thema immer wieder an? Es war zum Verrücktwerden.
    »Warum lassen Sie mich nicht einmal damit in Ruhe, Daniel?«, fragte er und benutzte die vertrauliche Anrede, um sich bei seinem Vorgesetzten verständlicher zu machen. »Warum sprechen Sie es immer wieder an?«
    Der Abt nahm seine Brille von der Nase, zog aus einer der tiefen Taschen seiner Kutte ein Ledertuch hervor und begann, das Gestell gründlich zu putzen.
    »Ich habe heute eine Nachricht von Meister Chandrakant bekommen«, sagte er statt einer direkten Antwort.
    William drehte sich mit gerunzelter Stirn um. »Meister Chandrakant ist Berater für die GalAb auf Merkur!«
    Abt Daniel pustete noch ein letztes Staubkorn von seinen Brillengläsern und setzte das Gestell wieder auf. »Das ist korrekt, Meister William.«
    Sein Mitbruder wurde blass und wandte sich wieder dem Fenster zu. »Dann ist die STERNENFAUST III wirklich losgeschickt worden.«
    Für einen Moment wünschte sich William Beaufort, er wäre mit an Bord gewesen. Fakt war, dass das Star Corps ihn gefragt hatte, ob er mit an Bord hatte gehen wollen – doch Meister William hatte seinen Lehrauftrag vorgeschützt, um ablehnen zu können.
    Eine Entscheidung, die der innere Zirkel der Christophorer-Bruderschaft nicht hatte nachvollziehen können. Die Christophorer waren als Berater und Erstkontakt-Experten als Teil der Mannschaft von Forschungsschiffen sehr beliebt und nahmen Angebote dieser Art in der Regel gerne an, auch wenn sie seit rund zehn Jahren aufgrund eines freiwilligen Ordensbeschlusses die Anwesenheit auf Star Corps- oder Far Horizon -Schiffen kategorisch ablehnten. Dennoch hatte die Bruderschaft das Angebot der Raumflotte, Meister William an Bord der STERNENFAUST III einzuladen, durchaus befürwortet. Beaufort wusste, dass der Abt sich seinen Teil dachte, doch selbst er hatte seinen Mitbruder nie auf die wahren Gründe angesprochen.
    Die könnte auch keiner erraten , dachte William. Ich weiß, dass sich meine Kameraden von der STERNENFAUST II nicht an die Geschehnisse zwischen dem Impuls vom Mond der Dronte und dem Auffinden des Wracks durch die SONNENWIND erinnern können, aber ich habe im Gegensatz zu ihnen zumindest Eindrücke von unserem … Aufenthalt dort im Nichts zurückbehalten.
    Und allein die Idee, wieder ins All aufzubrechen und damit wieder in die Gefahr zu geraten, so etwas erleben zu müssen, ließ ihn schaudern.
    Der Abt fuhr schließlich fort. »Meister Chandrakant hat mir unter dem Siegel der strengsten Geheimhaltung auch etwas mit dem Datenstrom der Nachricht gesendet, das den Auftrag der STERNENFAUST III betrifft. Ich finde, das sollten Sie sich ansehen.«
    Zögernd trat Meister William näher an den Schreibtisch des Abtes heran. Daniel tippte etwas auf der kleinen Konsole ein und über der Tischplatte entstand dank der eingelassenen 3-D-Emitter eine flache Projektion des gleichen Bildes, das einen Standardtag zuvor Vincent Taglieri und seine Crew auf die Reise ins Unbekannte geschickt hatte.
    William sah das Bild an. »Man kann fast nichts darauf erkennen.«
    Abt Daniel nickte. »Korrekt. Die STERNENFAUST III hat Koordinaten dazu bekommen. Die GalAb hat auf Ebeem nachgeforscht, aber keine gesicherten Informationen zu diesem Bild bekommen. Meister Chandrakant hat sich mit unserer Niederlassung in Ikendar auf Ebeem in Verbindung gesetzt und dabei folgendes erfahren können, leider zu kurz vor der Auftragserteilung an den Kommandanten – Taglieri – der STERNENFAUST: Es handelt sich möglicherweise um ein Schiff eines Volkes, dass die J’ebeem Erdanaar nennen.«
    William dachte kurz nach und kratzte seine rudimentären Kenntnisse des Jubar zusammen. »Das heißt so etwas wie … die, die nicht menschenähnlich sind. Nein, besser wäre, die, die keine Menschen sind. Aber wie auch immer, das ist nicht sehr aufschlussreich.«
    Daniel zuckte mit den Achseln. »Die STERNENFAUST III soll so viele Informationen wie möglich über dieses Schiff sammeln. Was Meister Chandrakant noch erfahren konnte, waren nur Spekulationen. Meister Meirion hat zwar Freunde im Temuran, jedoch nicht bei der Raumflotte der Söhne von Ebeem.«
    »Mehr konnte er also nicht erfahren«, murmelte Meister William.
    »Nein. Nur Gerüchte. Aber sollten diese Gerüchte stimmen, William, sollten Sie noch einmal überdenken, ob

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