Sternenfaust - 104 - Die Kristalle von Dondari
ließ die Zeit des Wartens aufmerksam vergehen und musterte dabei die anderen Teilnehmer.
Das Thema dieser Sitzung war nicht sonderlich aufregend. Sie wurde von Hanlak Matior geführt, einem Wissenschaftler des Star Corps, der in regelmäßigen Abständen verpflichtet war, die Forschungsfortschritte im Goldenen Kubus mitzuteilen – und das würden nicht viele sein, die Starr hatten bisher nicht zugelassen, dass die Menschen umfassend zu den Einrichtungen des seltsamen Gebildes Zugang hatten.
Alexis hatte die Bilder der Zerstörung des Kubus gesehen und war immer wieder erstaunt, wenn sie den goldenen Körper im All schweben sah. Durch die Restauration dieses Gebildes hatten die Starr wirklich einen Fortschritt in ihrer Technologie machen können – und dennoch sah es bisher nicht so aus, als hätten sie daraus wesentlichen Gewinn ziehen können.
Es ist wie ein Puzzle mit einer Million Teile. Aber sowohl die Starr als auch wir sind begeisterte Puzzlespieler. Wir geben nicht auf.
Alexis war stolz, in den Solaren Welten geboren worden zu sein. In New York, nicht weit entfernt von der »Grünen Gurke« im Regierungs-Distrikt der Insel Manhattan.
Neben dem Kubus war Alexis Bidlo mit einem geheimen Projekt vertraut. Einem Projekt, das der Menschheit einen entscheidenden Vorteil verschaffen konnte.
Vor ihr öffnete sich das Schott und Hanlak Matior trat ein. Ehe der weißhaarige Mann Ende siebzig sich setzen konnte, eilte eine kleine Frau mit dunkelbraunem Haar an ihm vorbei und kam direkt auf Alexis zu. An den Abzeichen erkannte Alex die Frau als Fähnrich.
»Admiral Bidlo, Sie werden dringend in Ihrem Büro erwartet! Bert Kalumba möchte Sie unverzüglich sprechen. Die Sache duldet keinen Aufschub!«
Alex erhob sich widerwillig. »Was kann so wichtig sein, die Besprechung zu verpassen?«
Die junge Frau zuckte mit den Schultern. »Mir wurde nur aufgetragen, Sie so schnell wie möglich zu informieren, Ma’am.«
»Danke, Fähnrich. Ich bin schon unterwegs.«
Alexis schaffte es den Raum zu verlassen, bevor die Besprechung anfing. Unruhig ging sie in ihr Büro. Bert Kalumba war der Präsident der örtlichen Star Trade -Niederlassung. Da die Star Trade Inc. der führende Handels-Konzern in den Solaren Welten war, und oft eng mit dem Star Corps und Far Horizon zusammenarbeitete, musste etwas Unangenehmes vorgefallen sein, sonst würde man Alexis nicht mitten aus einer Sitzung holen.
Wie immer war sie die Ruhe in Person und als sie ihr Büro betrat, in dem der Präsident bereits ungeduldig wartete, schenkte sie ihm ein verführerisches Lächeln.
»Mr. Kalumba, was verschafft mir die Ehre?«
Der Mann sah blass und unruhig aus. Er war aufgesprungen, als Alexis eintrat und nahm nun Haltung an. Doch man merkte ihm den Zivilisten an. Seine Haltung war zwar gerade, allerdings war er nicht in der Lage, das ruhige Vertrauen und die Zuversicht auszustrahlen, die ein Soldat sich nach Möglichkeit auch in Krisensituationen bewahren sollte.
»Admiral Bidlo, schön dass Sie da sind. Ich habe ein Problem, das keinerlei Aufschub duldet!«
»Setzen wir uns«, meinte Alexis ruhig. »Was ist geschehen?« Sie hatte in ihrem Büro weißschimmernde Kunststoffsitze, deren einzelne Elemente entfernt an den Neo-Barock erinnerten. Wuchtig und schwer, aber auch verspielt und verziert. Einst hatte die Muschel im Barock als Symbol vorgeherrscht. In Alex’ Büro waren es die Sterne, die in verschiedenen Motiven immer wiederkehrten. Auf dem Tisch vor ihnen stand eine sternförmige Vase die mit weißen Rosen gefüllt war – eine besondere Form, die nur auf Karalon gezüchtet wurde. Luxus, wie Alexis ihn liebte.
Doch Kalumba hatte keinen Blick für ihre individuelle Büroeinrichtung. Er rutschte unruhig auf dem wuchtigen Stuhl hin und her.
»Wir haben einen Hilferuf erhalten. Es geht um einen alten Freund von mir: Harry Chang.«
» Der Harry Chang?«, unterbrach Alexis. Der Mann war eine Legende. Er hatte die Star Trade Inc. im letzten Jahrzehnt reich gemacht.
»Eben der. Offenbar wurde er angegriffen. Wir haben jeglichen Kontakt zu seinem Handelsraumer, der MERCHANT, verloren. Leider ist sein Schiff weit draußen und wir haben nicht die nötigen Schiffe, ihn schnell zu erreichen. Der letzte Standort der MERCHANT war in Taso-21143. Ich bitte Sie ein bewaffnetes Schiff dorthin zu schicken und herauszufinden, ob die MERCHANT vielleicht irgendwo im Umkreis des Systems havariert ist. Schnellstmögliche Hilfe ist nötig.« Der Mann reichte
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