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Sternenfaust - 107 - Spion auf Ganymed

Sternenfaust - 107 - Spion auf Ganymed

Titel: Sternenfaust - 107 - Spion auf Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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halten. Falls einer der Kridan etwas Dummes versuchte, würde Telford es wohl rechtzeitig merken. Natürlich hatte an Bord der STERNENFAUST Major George Yefimov das Oberkommando, da aber Telford und seine Leute den Raisa überall hin begleiteten, waren sie eine zusätzliche Sicherung, die zumindest Dana zu schätzen wusste.
    Sie betrat die Brücke der STERNENFAUST und war froh zu sehen, dass Admiral Taglieri nicht anwesend war, sondern nur ihr Erster Offizier, Shamar al Khaled. Er nickte ihr zu und erhob sich aus seinem Sessel.
    »Captain Frost, kann ich Sie einen Moment sprechen?«
    »Aber gern, I.O. Ihnen schmeckt der Raisa-Besuch morgen sicher ebenso wenig wie mir. Oder was halten Sie davon?«
    Al Khaled schien etwas irritiert zu sein, nickte aber zustimmend. »Ich halte das aus mehreren Gründen für keine gute Idee«, stimmte er ihr zu. »Allerdings können wir das kaum umgehen, ohne den Raisa zu brüskieren und die Solaren Welten damit in seinen Augen in ein schlechtes Licht zu rücken, da es sein ausdrücklicher Wunsch war, das Schiff zu besichtigen.«
    »Glauben Sie, dass die Kridan eine Sabotage der STERNENFAUST versuchen werden?«, gab Frost ihrer größten Sorge Ausdruck. »Immerhin ist der Raisa noch recht jung, und wir wissen nicht, welcher von seinen Beratern, Erziehern und sonstigen Einflüsterern ihm diesen Floh ins Ohr gesetzt hat.«
    Al Khaled schüttelte den Kopf. »So dumm sind sie nicht«, war er überzeugt.
    Frost seufzte. »Aber wir dürfen trotzdem nicht vergessen, dass es schon vor Jahren von den Kridan scharfe Proteste gab, als die erfahren haben, dass wir die Technologie der Toten Götter entschlüsseln und nutzen werden. Für etliche Kridan, die noch der alten Ordnung anhängen, stellte der Bau der STERNENFAUST III eine regelrechte Blasphemie dar. Und ich habe keine Ahnung, wie weit der Raisa durch diese Propaganda beeinflusst ist.«
    Al Khaled zuckte mit den Schultern. »Das wird sich zeigen. Aber ich wollte über etwas anderes mit Ihnen sprechen, Ma’am. Ist Ihnen schon mal aufgefallen, wie sehr die Planeten Saturn und auch Jupiter Rudra ähneln? Diese Ähnlichkeit erstreckt sich auch auf die Planeten, zu denen Gendar Maras uns geführt hat. Wenn Sie sich das mal ansehen wollen.«
    Er führte sie zu dem Geländer des »Balkons«, auf dem die Kommandantensessel standen und in das eine Konsole mit einem 3-D-Projektor eingearbeitet war, den er jetzt einschaltete und die gewünschten Daten aufrief.
    »Ich habe die Daten überprüft, und die Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend«, bekräftigte er. »Deshalb glaube ich, dass die Art von Monden wie Rudra VII prädestiniert dafür ist, den seltsamen Sand zu beherbergen, der uns schon so viele Schwierigkeiten gemacht und laut Doktor Tregarde auch die Explosion im Labor verursacht hat. Ich stimme dem Doktor zu, dass es sich dabei um eine eigenständige Lebensform handeln könnte. Und falls meine Theorie stimmt, so wäre es durchaus möglich, dass wir diesen ›Sand‹ – oder was immer es ist – auch hier im Sonnensystem finden könnten wegen der Ähnlichkeit der Planeten. Io, Europa, Ganymed, Iapetus, Rhea und Titan kämen meines Erachtens dafür am ehesten infrage.«
    Frost blickte erst al Khaled, dann die 3-D-Darstellungen nachdenklich an. »Ja, man hat ja schon immer vermutet, dass auf Europa eine Form von Leben existieren könnte, aber warum kommen Sie mit Ihrer Theorie zu mir, I.O.?«
    »Mit Verlaub, Captain, weil Sie entschieden aufgeschlossener sind als Admiral Taglieri, der nichts glaubt, was er nicht mit hieb- und stichfesten Beweisen untermauern kann. Aber Sie habe schon die ›unmöglichsten‹ Dinge am eigenen Leib erlebt und sind entsprechend offener. Deshalb wollte ich Sie mit meiner Theorie nicht übergehen, sondern sie mit Ihnen zusammen erörtern, denn ich glaube, dass in dem Sand ein Schlüssel zu wichtigen Erkenntnissen liegen könnte. Es deutet zumindest einiges darauf hin. – Aber was die Wahrscheinlichkeit betrifft, auf welchem der Monde unseres Sonnensystems wir am ehesten fündig werden könnten, so glaube ich, dass es Titan ist. Ich habe einige Berechnungen angestellt. Wenn Sie sich das mal ansehen wollen …«
     
    *
     
    Commodore Joris Abenaike verfolgte in den Nachrichten die Live-Übertragung der Ankunft des Raisa auf Ganymed. Sein analytischer Verstand erfasste innerhalb von Sekundenbruchteilen die Bedeutung dieses in mehr als einer Hinsicht historischen Ereignisses, und zwar nicht nur für die Solaren Welten,

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