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Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta

Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta

Titel: Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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soll.
    Einverstanden. Lass uns beginnen. Wir dürfen nicht gesehen werden.
     
    *
     
    Vincent Taglieri hatte ein ungutes Gefühl.
    Admiral Gernet hatte recht gehabt, es war wirklich eine Schande, wie er und Mitchell – dieser arrogante Affe! – sich während der Besprechung vorhin aufgeführt hatten. Unwürdig hatte er sich verhalten, so, als wären er und Mitchell noch auf der ENDEAVOUR und als müsste er selbst einen Wettbewerb gewinnen, bei dem es darauf ankam, dass möglichst viele Regeln eingehalten werden müssten.
    Savanna würde sich tot lachen , dachte Vincent verdrossen. Kein Wunder, dass sie nicht ins Star Corps zurückkehren will, wenn es bedeutet, unter Vorgesetzten wie mir zu arbeiten. Ich habe mich wie ein sturer Bürokrat verhalten.
    Der Rüffel Admiral Gernets ließ Vincent Taglieri keine Ruhe. Er wusste, man konnte ihm viel vorwerfen: Dass er oft übergenau war, nicht immer sehr fantasievoll und manchmal ein wenig verbohrt.
    So wie jetzt.
    Aber er war sich auf der anderen Seite dieser Fehler sehr wohl bewusst und wusste auch, dass er sie mit Vorzügen wie Hingabe und Lern- und Anpassungsfähigkeit ausgleichen konnte. Und noch eines wusste er: Dass all diese Eigenschaften zusammen sowohl ihm als auch seiner Crew sehr oft das Leben gerettet hatten.
    Er schämte sich nicht, so zu sein, wie er war.
    Doch jetzt ärgerte sich Vince. Seine Abneigung gegen Jasper Mitchell war eine ganz persönliche, die mit niemandem außer ihm selbst etwas zu tun hatte – und da hatte Admiral Gernet absolut recht, das hatte in einer Personalbesprechung nichts verloren.
    Es ist wie verhext. Bei diesem Mann kann ich nie ruhig bleiben. Und jetzt muss ich mich wohl – mal wieder! – für mein Benehmen bei ihm entschuldigen.
    Taglieri schnaubte kurz auf und strich sich seine Uniformjacke wieder gerade.
    Dann ging er auf die Kom-Anlage seines Quartiers zu.
    Mein persönlicher Gang nach Canossa , dachte er. Aber auf der anderen Seite hat sich Heinrich der VI. ja mit diesem Gang auch nicht wirklich etwas vergeben. Vielleicht sollte ich mir das zum Beispiel nehmen.
    Die SOLAR 1 befand sich nicht im Orbit um Vesta, auch hatte sie nicht auf der Oberfläche angedockt, man hatte das verhältnismäßig kleine Schiff in einen Hangar im Dockkrater gebracht, wo es besonders gesichert werden konnte.
    Die Außenschotts des Hangars waren geschlossen, und eigentlich hätte Admiral Taglieri, immerhin ein hochrangiger Würdenträger des Star Corps, einfach so zum Schiff spazieren können, wenn er nicht zwei Kontrollen hätte passieren müssen, die von einer Eliteeinheit der Marines durchgeführt wurden.
    Eigentlich hätte ihn das nicht wundern müssen, aber er erwischte sich zu seinem Ärger bei dem Gedanken, dass dieses Brimborium zu dem Wichtigtuer Mitchell passte. Im nächsten Moment war er von sich selbst genervt. Er musste zugeben, nach der Laborexplosion auf Ganymed und dem Anschlag auf den Raisa nur knapp zwei Wochen später war das erhöhte Sicherheitsbedürfnis der zuständigen Behörden durchaus verständlich.
    Taglieri wurde am Eingang der SOLAR 1 von einem jungen Mann in Empfang genommen, der kaum Mitte zwanzig zu sein schien und sich als Assistent von seiner Exzellenz, dem Ratsvorsitzenden vorstellte. Man führte ihn durch ein Labyrinth von Gängen, in denen dicke Teppiche alle Geräusche zu schlucken schienen und obwohl Taglieri die Baupläne des Schiffes kannte, hatte er die Orientierung schon nach der dritten Abzweigung (oder war es die zweite Treppe?) verloren. Schließlich bat ihn Mr. McGarry, vor einer Tür mit dem Siegel der Solaren Welten, Platz zu nehmen. Der Ratsvorsitzende hätte sicher sofort Zeit für ihn.
    Taglieri stieß die Luft aus und setzte sich.
    Antichambrieren nannte man das früher in der Zeit vor der Französischen Revolution, als noch der Absolutismus in Europa regierte , dachte er missmutig. Er sah sich um und stellte fest, dass er wohl allein hier war. Eigentlich hatte er in den Gängen der SOLAR 1 geschäftige Betriebsamkeit statt dieser ruhigen Stille erwartet, aber bevor er sich noch weitere Gedanken darüber machen konnte, öffnete sich die Gleittür aus blindem Glas vor ihm und McGarry trat wieder heraus. »Der Vorsitzende Mitchell erwartet Sie, Sir.« Er nickte noch einmal respektvoll mit dem Kopf und verschwand den Gang hinunter.
    Taglieri wappnete sich innerlich noch einmal und betrat den Raum. Es war dunkel, nur eine Leselampe neben einem breiten Sessel schickte einen Lichtkegel auf die

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