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Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta

Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta

Titel: Sternenfaust - 112 - Anschlag auf Vesta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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die Schlacht schon vorbei gewesen war.
    Mitchell war jetzt zwar seine Ehrlichkeit anzurechnen, aber diese Abneigung derart zur Schau zu stellen und auch noch stolz darauf zu sein, empfand Vince als äußerst unprofessionell. Aber es hatte wohl keinen Zweck, gegen Mitchell anzuargumentieren, wenn sich dieser so gegen einen Konsens sträubte, dann war wohl Hopfen und Malz verloren. Taglieri erhob sich. »Nun, wenn das Ihre Meinung ist, belassen wir es doch dabei. Ich würde mir allerdings etwas mehr Professionalität bei den weiteren Verhandlungen heute Nachmittag –«
    In diesem Moment krachte es donnernd. Die Leselampe des Vorsitzenden fiel klirrend auf den Boden und ging aus. Es wurde stockdunkel und mitten im ohrenbetäubende Kreischen der Außenhülle der SOLAR 1 spürte Vincent, wie sich auf einmal der Boden zu seiner rechten anzuheben schien. Er versuchte, die Balance zu halten, doch er verlor das Gleichgewicht und drohte zu fallen. Er versuchte einen Ausfallschritt gegen die linke Wand, doch in diesem Moment neigte sich der Boden zusätzlich abrupt nach vorn.
    Er verlor endgültig das Gleichgewicht, fiel und stieß mit der Schläfe gegen etwas Hartes. Stechender Schmerz schoss durch seinen Kopf, und für einen Moment fragte er sich, was aus dem Ratsvorsitzenden der Solaren Welten geworden war. Er versuchte, etwas zu erkennen, doch es gelang ihm nicht. Er konnte nur hoffen, dass alles in Ordnung war.
    Der Krach ließ nicht nach. Für einen Moment hatte Taglieri das Gefühl, der Raum drehe sich um ihn. Sicher der Schlag auf den Kopf , dachte er, doch dann spürte er, wie er auf dem kurzflorigen Teppich auf einmal anfing, zu rutschen. Und er wurde schneller! Das Schiff hatte Schlagseite! Taglieri versuchte, nach einem der am Boden festgeschraubten Möbelstücke zu greifen, um Halt zu finden, doch vergebens. Schon in der nächsten Sekunde prallte er mit voller Wucht und dem Kopf zuerst an die nächste Wand.
    Ein Anschlag , dachte er noch, doch weiter kam er nicht. Er verlor das Bewusstsein.
     
    *
     
    Jenny Black Fox brauchte einige Sekunden, um sich zu fangen.
    Was war das für ein Krach gewesen? Oder besser, was war das immer noch für Krach, denn der Lärm hatte nicht aufgehört. Mit einem Mal heulten die Alarmsirenen in der großen Wandlerhalle der Vesta-Station auf. Das Licht ging aus, und dafür das pulsierende orangerote Glühen des Roten Alarms an.
    Nach einer Sekunde des Schreckens brach unter den Wartungstechnikern und Ingenieuren, die für die neuen Komponenten des Vesta-Wandlers verantwortlich waren, Panik aus. Jenny versuchte, die hastig an ihr vorbei eilenden Leute aufzuhalten, doch das gelang ihr nicht. Ihr Rufen ging in den Angstschreien, einem ohrenbetäubenden Zischen und dem Heulen der Alarmsirenen unter.
    Sie sah sich nach dem Ursprung des Zischens um. So, wie es aussah, kam es aus der Nähe des Wandlers, der das Vesta-Raumdock mit Energie versorgte. Ein Kühlungsleck? Da hinten war Dampf zu sehen.
    Verdammt , dachte Jenny. Wenn es wirklich ein Kühlungsleck ist, dann ist die Strahlung wahrscheinlich schon jetzt so hoch, dass wir alle hier kaum eine Chance haben. Sie lauschte für ein paar Sekunden, ob sie den Computer hören konnte, der in diesem Fall eine entsprechende Warndurchsage hätte geben müssen.
    Doch in der Kakophonie, die nach wie vor herrschte, war kaum etwas zu verstehen. Jenny überlegte kurz und raste dann zur nächsten Wand, an der sich, wie sie wusste, eine Kontrollkonsole befand. Hoffentlich ist das System nicht vollkommen ausgefallen , dachte sie mit einem mulmigen Gefühl im Bauch und tippte hastig auf dem Touchscreen herum. Doch die Anzeige blieb bis auf den Hinweis, dass in der Maschinenhalle Roter Alarm gegeben worden war, leer.
    »Verdammtes Ding«, presste sie zwischen den Zähnen hervor und versuchte, den Computer mit ihrer Kennung als Vierter Offizier des Star Corps-Kreuzers STERNENFAUST III zu überzeugen, ihr ein paar Daten auf dem Schirm anzuzeigen. Mit Erfolg: Im nächsten Moment gab der Computer eine Statusmeldung aus.
    Status Wandlerkern: normaler Betrieb.
    Status Wasserstofftank: normaler Betrieb.
    Status Aufbereitungsanlage: Erste Stufe der Deuterium { * } -Gewinnung: grün.
    Zweite Stufe der Deuterium-Gewinnung: rot. Leck im Kühlsystem gemeldet, Roter Alarm wurde gegeben.
    Verdammt! , dachte Jenny wieder. Wir müssen die Halle räumen. Sie sah sich um. Die meisten der Techniker hatten sich wieder etwas beruhigt und versuchten nun ihrerseits an ein oder

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