Sternenfaust - 114 - Feuersturm
gelernt hatte. Wie dem auch war, er hatte seine Aufgabe erfüllt und verschwand wieder. Und er hoffte sehr, dass die Basiru-Aluun nicht noch so eine Aufgabe für ihn hätten.
Sibel Hesduur hörte auf, die Planeten aufzuzählen, die zum j’ebeemischen Reich gehörten, als sein Besucher wieder »gegangen«, war. Er musste zugeben, dass er verwirrt war. Was bewog die Erdanaar , die J’ebeem gegen die Solaren Welten regelrecht aufhetzen zu wollen? Denn die Intentionen dieses Zaruk waren zweifellos, die J’ebeem – und wohl auch andere Völker – in einen Krieg gegen die Solaren Welten zu treiben.
Hesduur hatte deshalb so intensiv die zum Reich von Ebeem gehörenden Planeten gedanklich aufgezählt, damit Zaruk nicht erfuhr, was er wirklich dachte. Der Temuran besaß unter anderem in einem Punkt exakte Kenntnisse über das, was die J’erde so trieben: nämlich dass sie keine »große Flotte«, ihrer neuen Schiffe besaßen. Erst ein einziger Prototyp war fertiggestellt: die STERNENFAUST III. Zwei weitere Schiffe mit Wandlerantrieb standen kurz vor der Fertigstellung, aber mit dem Bau weiterer Schiffe war noch nicht einmal begonnen worden.
Was also hatten die Erdanaar davon, wenn sie derartige Lügen verbreiteten, die, wenn sie geglaubt wurden, in einem Krieg gipfeln mussten?
Das passte irgendwie nicht zu dem, was der Temuran über die Erdanaar wusste. In der Regel hielten die sich aus allem heraus und wurden nur dann aktiv, wenn jemand in ihr Gebiet eindrang oder etwas tat, das sie subjektiv für gefährlich hielten. Die J’ebeem hatten diesbezüglich genug Erfahrungen mit ihnen gesammelt. Denn seit sie ihre ausgedehnten Kolonien in Transalpha gegründet hatten und dabei auf etliche Planeten gestoßen waren, die diese charakteristischen Säulenheiligtümer der Erdanaar beherbergten, hatten sie diese natürlich erforscht. Dabei war es verschiedentlich zu Kontakten mit den Erdanaar gekommen. Und der Temuran wie auch die beiden Triumvirate waren sich absolut noch nicht sicher, wie viel die J’erde mit den Erdanaar tatsächlich zu tun hatten.
Beide Völker sahen einander viel zu ähnlich in einer Weise, die sogar noch über die äußere Ähnlichkeit der J’ebeem mit den J’erde hinaus ging. Aber auch davon abgesehen mussten sie sehr viel mehr mit einander zu tun haben, als die Solaren Welten zugeben wollten. Zum Beispiel diese Wandlertechnik. Ungeachtet der diesbezüglichen offiziellen Kommuniqués der Solaren Welten, war es doch höchst unwahrscheinlich, dass die J’erde die ohne die Hilfe der Erdanaar entwickelt haben konnten. Und wenn die beiden Völker mit einander arbeiteten, würde ein Erdanaar sich doch nicht auf diese Weise gegen sein eigenes Volk und dessen Verwandte beziehungsweise Verbündete stellen, wie Zaruk es gerade getan hatte.
Deshalb war sich Hesduur sehr sicher, dass Zaruk nicht von seinem Volk zu ihm geschickt worden war. Entweder er arbeitete auf eigene Rechnung und in dem Fall wahrscheinlich mit einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter zusammen. Oder aber er führte die Befehle einer dritten Partei aus, die selbst im Hintergrund blieb.
In jedem Fall blieb die Frage, was der große, noch unsichtbare Masterplan hinter dieser Aktion war …
*
»Das ist der Stand der Dinge, Gondrel«, beendete Berkin Abiraan die Aufzählung der Verluste und Schäden einschließlich des Ausfalls der Lebenserhaltungssysteme, die der Angriff der Erdanaar der DAGORTHAR eingebrockt hatte und die er seinem Cousin jetzt per Funk übermittelte. »Falls es uns nicht irgendwie doch noch gelingt, den Überlichtantrieb zu reparieren – und mein Cheftechniker versichert mir, dass das mit bordeigenen Mitteln nicht möglich ist –, sitzen wir hier fest, bis man uns abholt.«
Großartig! , dachte Harath missmutig, behielt aber ein gleichmütiges Gesicht bei. Das wird Curane, das Obere Triumvirat und noch ein paar andere J’ebeem sehr freuen, dass ich jetzt hier gestrandet bin. Falls Berkin recht behält, bleibt uns am Ende nichts anderes übrig, als einen Funkspruch nach Ebeem zu schicken mit der Bitte, uns ein Schiff zu schicken, das uns abholt, denn wir können nicht alle unsere Leute in das kleine Schiff packen, mit dem Telak hergekommen ist. Und die paar kleinen Schiffe, die die Starr gegenwärtig hier haben, reichen dafür auch nicht aus. Das dürfte ein Freudentag für Curane sein, wenn er erfährt, dass ich aus eigener Kraft nicht von hier weg kann. Mit Sicherheit lässt er sich sehr viel Zeit damit, ein
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