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Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen

Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen

Titel: Sternenfaust - 115 - Der Feind im Verborgenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Wäscheleine ins Straucheln und schlug in den Sand.
    Das ist meine Chance!
    Orban nahm Anlauf und setzte mit einem gewaltigen Sprung über die zu Boden gerissene Leine und seinen Kontrahenten hinweg.
    Er war die Nummer Eins! Jetzt nur keine Fehler mehr, sauber über die letzten paar Dutzend Meter, dann wäre es vollbracht …
    Gerade als er wieder dazu ansetzte, auf das nächste Gebäude zu wechseln, ertönte ein ohrenbetäubender Knall.
    Noch im Flug drehte sich Islingstons Kopf nach links und er sah den gewaltigen Glutball, der in weniger als einem Kilometer Luftlinie von ihm entfernt in die Höhe stieg.
    Während sein Fuß schon unkontrolliert über das Wellblechdach der anvisierten Hütte schürfte, überlegte er noch, welches Gebäude, dass dort in einem Inferno von Feuer und Rauch verging und dessen Überreste in alle möglichen Richtungen davonflogen, in dieser Richtung liegen konnte.
    Als er schließlich, vom eigenen Schwung vorwärts geschoben, mit dem Kopf voran über die Dachkante kippte und dem Sandboden entgegen stürzte, fiel es ihm ein: das Star Corps-Gebäude! Das mit diesem besonderen Sender!
    Und als er schon fast auf dem Boden aufgetroffen war, erfasste ihn die Druckwelle der Explosion, hob ihn hoch in die Luft und schleuderte ihn – nur wenige Meter vom Ziel der Parcours-Etappe entfernt – gegen einen Strommast, der ihm die Wirbelsäule an drei Stellen brach.
     
    *
     
    Die Druckwelle der Explosion riss Jason und Polina an Ort und Stelle von den Beinen. Sie wurden gegeneinander geschleudert und gegen eine Barackenwand gedrückt, während um sie herum die Hölle losbrach.
    Knarzend zerriss es den provisorischen Zaun, der die einzelnen Hütten zur Gasse hin abgrenzte. Holzteile splitterten und wirbelten in die Höhe. Mit einem unwetterartigen Donnern wurden die Wellbleche von den Dächern der zwei Hütten abgerupft, zwischen denen sie vorhin zu stehen gekommen waren. Jason konnte das nur anhand der Geräusche deuten, die über ihm erklangen.
    Der aufgewirbelte Sand vernebelte die Sicht komplett. Man konnte die Hand nicht vor Augen erkennen. Irgendwo am Himmel flammte etwas auf. Glühende Trümmerteile von … irgendwas! … gingen rings um sie herum nieder.
    In den ohrenbetäubenden Lärm mischten sich die verzweifelten Schreie von Menschen. Absolute Panik klang aus den unzähligen Rufen.
    Gebrüllte Schmerzen, Ohnmacht, Wut und Trauer.
    Zu spät , dachte Jason. Viel zu spät!
    Der erneute Panikanfall, den er gerade erlitten hatte, war gar kein Panikanfall gewesen. Es war so etwas wie eine unbewusste Warnung derjenigen gewesen, die dieses Unglück zu verantworten hatten! Was das genau bedeuten konnte, darüber wollte sich McVellor im Moment noch keine Gedanken machen.
    Viel wichtiger war es jetzt, dass sie aus diesem Inferno aus niedergehenden brennenden Gegenständen, die schon einige der knochentrockenen Holzhütten in Brand gesetzt hatten, entkamen. Zusätzlich zu dem Sand verschlechterte jetzt auch noch beißenden Qualm die Sicht.
    Das Township brennt wie Zunder! , erkannte Jason. Wir sind in einem flammenden Labyrinth gefangen!
    »Sind Sie verletzt?«, schrie er Lieutenant Stokke entgegen, die er mit seinem Körper geschützt zu Boden gedrückt hatte. »Alles in Ordnung?«
    Die junge Frau sagte zunächst gar nichts, sondern ruckte nur, wie die Starr es taten, wenn sie nervös waren, hektisch mit dem Kopf hin und her. Es kümmerte sie nicht, das Ruß und Dreck in ihre Augen rieselten und sie immer wieder blinzeln musste, um ihre Sicht zu klären. »Was war das?« Entgeistert sah sie Jason in die Augen. Ihre eigenen waren zwei wässrige Sterne in einem ansonsten vom Schmutz bedecktem Gesicht. »Werden wir angegriffen?«
    Jason schüttelte den Kopf. »Nein. – Ja. – Ich weiß nicht …«
    »Sie waren doch derjenige, der gerade noch kopflos die Flucht ergreifen wollte, weil angeblich etwas Schreckliches passieren würde!«, keuchte Polina. »Und jetzt … IST ETWAS SCHRECKLICHES PASSIERT!«, schrie sie ihm entgegen und trommelte mit den Fäusten gegen seine Brust. »Wie konnten Sie das wissen?«
    »Unwichtig! Jetzt müssen wir erst einmal hier weg!« Jason wusste ja selbst nicht, was mit ihm los gewesen war. Die Kopfschmerzen … Wieder dieses unbestimmte Gefühl von Gefahr … Mein Gott, was geht hier bloß vor sich?
    Das konnte wirklich warten, beschloss McVellor und schirmte seine Augen gegen den Wind und Unrat ab, der ihm entgegenschlug, als er sich zur besseren Orientierung aufrichtete.

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