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Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer

Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer

Titel: Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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ausgewandert war. Dort war er in einer Brüderschule aufgezogen worden. Zwar war der Aborigine kein Christophorer, hatte aber vieles von deren sublimer Geisteshaltung angenommen. Alyawarry zog die Lektüre eines Buches einer durchzechten Nacht jederzeit vor. Das war es, was ihn von Haus aus so verlässlich machte – auch wenn es ein bisschen langweilig wirkte.
    »Geht es Ihnen nicht gut?«, fragte Dana. Ich bin zu müde und zu gutmütig! Unpünktlichkeit geht ganz einfach nicht! , rief sie sich zur Disziplin. Sie räusperte und straffte sich. »Commander – Sie verlassen auf der Stelle die Brücke und finden sich auf der Krankenstation ein. Wir sprechen später darüber!«
    David Alyawarry nickte knapp, machte kehrt und verließ die Brücke, ohne nach links oder rechts zu schauen.
     
    *
     
    Dass er Ärger bekam, fand David nicht verwunderlich. Keine Frage – sein Verhalten zeugte von einer Disziplinlosigkeit, die an Bord eines Schiffes wie der STERNENFAUST unverzeihlich war. Er selbst würde keine Sekunde zögern, Bummelei und Trägheit strengstens zu bestrafen. In der Arrestzelle waren immer Plätze frei! Insofern nahm er es Dana Frost nicht übel, dass sie ihn fortgeschickt hatte. Im Gegenteil – im Vergleich zu den Kompetenzrangeleien, die es in den ersten Wochen auf der STERNENFAUST gegeben hatte, und die öfters vor der gesamten Mannschaft ausgetragen wurden, konnte er sich glücklich schätzen, mit einem blauen Auge davongekommen zu sein. Seine Autorität war kaum merkbar angekratzt. Kein Grund zur Sorge!
    Er ging durch die Gänge der STERNENFAUST. Männer und Frauen in Uniform stapften an ihm vorbei. Ihre Körper warfen harte Schatten. Ach ja , erinnerte sich David. Jake Austen ist ja gerade von einer Shuttleübung zurückgekehrt.
    Jake Austen war der Dritter Offizier der STERNENFAUST. Mit seinen strubbeligen roten Haaren und den durchdringend blickenden grünblauen Augen, war er mit seinem hübschen sommersprossigen Gesicht ein Ladykiller. Ein Kerl mit aggressivem Charme, dem es nicht an Frauenbekanntschaften fehlte.
    David kannte den extrovertierten Lieutenant Commander nicht wirklich, hatte nur ein paar Mal mit ihm direkt zu tun gehabt. Dabei allerdings hatte Austen ihn verblüfft. Hinter der selbstbewussten Fassade des Mannes von Wega IV schlummerte ein erstaunlich gebildeter Geist, ein Mann, der einen Sinn für Philosophie, Theologie und Literatur zeigte. Wenn man ihn im Alltag beobachtete, traute man ihm dieses Interesse gar nicht zu.
    Etwas weiter den Gang hinunter sah Alyawarry den gestikulierenden Jake Austen in einer Traube von Menschen stehen.
    Wahrscheinlich erzählt er mal wieder einen seiner unsäglichen Witze , dachte David, und als er sich der Gruppe näherte, bekam er gerade noch die zotige Pointe des Witzes mit.
    Austen lachte am lautesten, während andere eher verhalten grinsten. »Damit hat unser Schwarzer am Waffenpult wohl keine Probleme, stimmt’s? Sagt man nicht …« Er erstarrte, als er David gewahr wurde. Seine Mitstreiter quetschten sich kichernd an ihm vorbei.
    David wandte sich dem Dritten Offizier im Vorübergehen zu. Er war schon genervt von sich selbst, und dann kam jetzt auch noch dieser Kerl und klopfte so dämliche Sprüche! »Muss das sein, Commander Austen? Meinten Sie mich? Bin ich Gegenstand Ihrer Scherze?«
    »Entschuldigen Sie, Commander! Aber sie wissen doch – Spaß muss sein, vor allen Dingen, wenn man soeben einem Selbstmordkommando zum Opfer gefallen ist.«
    David lächelt. Aha, dieses Programm war also gelaufen!
    »Sie sollten froh sein, Commander, dass man Sie für eine Weile hinter Ihrer Ortungskonsole weggeholt hat. Ein Manöver mit den Shuttle-Piloten und den Marines ist da doch etwas spannender. Dumme Witze haben da keinen Platz.«
    Jake zeigte keinerlei Verlegenheit, grinste breit und fragte: »Sie haben selbstverständlich Recht, Sir.« Und nach einer kleinen Pause: »Ist was passiert? Sie sehen ja wie gerädert aus …«
    »Wenn Sie es so formulieren: Dana Frosts Eisblick hat mich überrollt …«
    »Hört, hört! Was soll ich davon halten?«, grinste Jake.
    David erstarrte.
    Jakes Worte hatten in seinen Ohren geklungen wie Schreie in einer Kathedrale auf Sirius. Ausufernde Vokale, deren Nachhall nicht enden wollte.
    Und ein bunt schillerndes Wesen stieg aus dem Pilz.
    Das weiße Licht irisierte, als sei eine kapazitive Kopplung defekt. Es roch nach Öl, Metall und Schweiß. Es roch – unnatürlich! Davids Magen hob, senkte und überschlug sich,

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