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Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer

Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer

Titel: Sternenfaust - 116 - Traumkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Unterdrückte Blähungen, verkniffenes Gähnen, kneifende Gürtel, juckende Haut unter viel zu engem Uniformstoff, verschwiegene Gespräche …
    Dana Frost gestand sich ein, dass Sie nichts so sehr wünschte wie eine Veränderung. Was nützte, es, wenn man endlich in den HD-Raum konnte und es doch nicht tat?
    Sie war den größten Teil ihres Lebens Soldatin gewesen, hatte unzählige Raumschlachten absolviert, war oft nur knapp mit dem Leben davongekommen. Das war in Ordnung, denn es war ihr Job. Die Entdeckung und Nutzung des hyperdimensionalen Raums allerdings hatte ihr Interesse an den Wissenschaften, den Durst nach Wissen, das Faible für das Unbekannte neu geweckt. Sie hatte Lust, die dritte STERNENFAUST auf eine weite Reise zu führen – tief hinein ins All, möglichst ohne gewalttätige Auseinandersetzungen. Nur zu gerne würde sie die Grenzen jenseits des Territoriums der Solaren Welten im Perseusarm der Galaxis erforschen.
    Das war eine romantische Vorstellung, über die der pragmatische Admiral Taglieri vermutlich die Augenbrauen gehoben – und vielleicht das gleiche gedacht hätte. Dana sehnte sich danach, diesen Wunsch mit jemandem teilen zu können. Und da dachte sie zuerst an den Admiral? Sie schmunzelte in sich hinein. Die Nacht war wirklich lang gewesen!
    Habe ich in Taglieri einen heimlichen Verbündeten? , führte sie dennoch diesen Gedanken fort, der sie nicht losließ. Irgendwo im Innersten des Admirals musste eine wildromantische Seele schlummern. Schließlich schmückte eine Wand seines Büros ein Gemälde von Captain Cooks HMS RESOLUTION von William Hodges. Mit einem so leidenschaftlichen Bild dekorierte man seine Unterkunft nicht einfach so . Da musste man schon Sturm und Abenteuerlust im Blut haben.
    Genauso wie Cooks RESOLUTION war die STERNENFAUST ein Schiff gewesen, mit dem man auf eine große Reise ging, denn dafür waren diese Monumente der Entdeckung gebaut worden. Allerdings – Dana hatte sich informiert – wurde das Segelschiff schon bald zum Transportschiff auf der Ost-Indien-Route umgebaut, und als es 1782 oder so von einem Franzosen erbeutet wurde, verlor sich seine Spur.
    Hoffentlich kein schlechtes Omen! dachte Dana und für einen Moment blitzte das Bild von Turanor vor ihren Augen auf, des hochgewachsenen Erdanaar mit den grünen Augen einer Schlange, von dem angenommen wurde, er vertrete die Basiru-Aluun. Sie konnte nur hoffen, dass es mit den Erdanaar nicht zu einem Krieg kam. Ich bin mir sicher, dass ein solcher Krieg für uns wesentlich schlechter ausgehen würde als die Auseinandersetzung seinerzeit mit den Kridan. Wir wissen überhaupt nicht, was die Erdanaar alles können.
    In diesem Moment ging die seit 0600 andauernde Routineübung zu Ende. Jake Austen – der rothaarige Jake Austen, der sie so sehr an Yngvar MacShane erinnerte, jenen Mann, den sie geliebt hatte – war gemeinsam mit John Santos mit einem Shuttle zu einem Übungsflug unterwegs, damit die Marines sich mal wieder ein bisschen die Beine vertreten konnten. Befehlsfetzen klangen durch die Kommunikationsanlage.
    Die Crew brauchte eine starke Anführerin, deshalb saß Dana auf ihrem Posten. Sie war lange genug Soldatin, um ihre kühle Fassade trainiert zu haben. Sie blickte in die Runde und versuchte, ein nonchalantes Gesicht zu ziehen, was gründlich misslang.
    Die Tür öffnete sich und der Zweite Offizier, David Alyawarry trat ein. Er war die erste Ablösung, weitere würden im Stundenwechsel folgen. Die Uhr zeigte 0903.
    »Sie kommen zu spät, Commander Alyawarry!« sagte Dana knapp.
    »Aye, Ma’am«, kam die Antwort.
    »Erklärungen?«
    »Es tut mir leid, Captain«, gab David zurück.
    »Nicht das erste Mal, Commander!« schnappte Dana. Verdammt, es waren nur drei Minuten, aber sie konnte dem Mann das nicht erneut durchgehen lassen. Unpünktlichkeit beunruhigte sie. Sie gehörte zu jenen Menschen, denen diese Unsitte regelrecht körperliche Schmerzen bereitete. Ihr Vater hatte das mit feinem Amüsement vertickt genannt, manche Freundinnen auf der Akademie hatten sich darüber kopfschüttelnd amüsiert. He, sei doch mal ein bisschen cool, Dana! Man lebt nur einmal!
    »Aye, Ma’am. Nicht das erste Mal!« gab Alyawarry zurück.
    Er sieht aus, als habe er die ganze Nacht durchgefeiert. Was ziemlich unwahrscheinlich war, denn Alyawarry war kein Mann wie Austen, der gerne mal fünf gerade sein ließ. Dana wusste, dass der zweite Offizier der STERNENFAUST schon früh mit seinen Eltern nach Sirius III

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