Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte

Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte

Titel: Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
Vom Netzwerk:
glaubten Männer, beeindrucke eine Frau, die sich solchen Schwachsinn anhören musste?
    Jack hingegen sagte nur das Nötigste und brachte Joelle dazu, über sich zu reden. Das hatte sie kaum jemals getan. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass jemand ihre Geschichte interessant fände. Ihr war klar, dass dies ein Zeichen eines schwachen Selbstwertgefühls war. Sie wusste aber auch, dass sie dieses Gefühl durch sehr gute berufliche Leistungen aufpolierte. Darin hatte sie eine solche Meisterschaft entwickelt, dass sie alle psychologischen Tests durchschnittlich gut bestand und als leistungsbezogen und stressresistent galt.
    Von ihrer Kindheit sprach sie. Und über ihr Geheimnis.
    Oh Jack! Es muss einen Weg geben, dich wiederzusehen! Es muss!
    Admiral Taglieris Bassstimme tönte über die Brücke und unterbrach ihre Gedanken. »Irgendwelche Lösungen?«
     
    *
     
    SHUTTLE III
     
    Commander Leon Roul schlug zu.
    Ein so schneller Schlag, dass Pilot Commander Ernst Koch vermutlich gar nicht mitbekam, wie ihm geschah. Zuerst flog seine Brille weg, dann schnellte sein Kopf zurück, er taumelte, stürzte und krachte mit einem grausamen Knall mit dem Schädel gegen einen Stahlschrank. Fast in derselben Sekunde sprangen die Instinkte einiger Soldaten an, sie wollten sich Roul schnappen. Dieser duckte sich weg, riss seine Waffe aus dem Holster, schnellte geschmeidig wie eine Schlange hinter Hammond, nahm ihn in den Halsgriff und drückte seinem Captain den Nadler gegen die Stirn.
    Die Zeit fror ein. Niemand wagte es, sich zu bewegen, geschweige denn nach seiner eigenen Waffe zu greifen, denn in Rouls Gesicht stand der unbedingte Wille, beim geringsten Widerstand zu schießen.
    Maverick stolperte zur Seite und widerstand dem Reflex, seine Waffe zu ziehen. Seou schrie etwas in ihrer Muttersprache, Frauen und Männer standen regungslos da. Koch stöhnte, während Blut über sein Gesicht lief. Er versuchte sich aufzurichten, aber seine Beine gaben immer wieder nach, er rutschte mit dem Rücken am Stahlschrank auf den Aluminiumboden zurück und die Hacken seiner Schuhe rutschten im Aluminiumrost von Quadrat zu Quadrat, was ein hässliches schnappendes Geräusch verursachte.
    »Wenn sich auch nur einer muckst, schieße ich!«, knurrte Roul überflüssigerweise. Hammond in seinem Griff hatte die Augen weit aufgerissen. Seine Haare glänzten schweißnass. Im harten Schein des Weißlichts schimmerte seine Haut wie flüssiges Wachs.
    »Was wollen Sie wirklich, Commander?«, sagte Maverick vorsichtig. Er versuchte, jegliches Zittern aus seiner Stimme zu verbannen. »Was haben Sie vor?«
    Rouls Blick flackerte und schwang von einem zum anderen wie ein Suchscheinwerfer. Man sah regelrecht, wie es hinter seiner Stirn brodelte und er nach einer Antwort suchte. Und man sah, dass seine Klaustrophobie, seine unverarbeiteten Ressentiments, sein natürlicher Zorn und seine Angst ihn voll im Griff hatten.
    »Lassen Sie die Waffe sinken, Commander. Verdammt, wir sitzen alle im gleichen Boot, Leon. Alle im gleichen beschissenen Boot«, sagte Maverick. »Ich weiß, worunter Sie leiden. Lieutenant Krutz ist Sanitäter. Er wird sich um Sie kümmern, Ihnen ein Medikament geben. Das kann passieren, Leon. Schauen Sie … das ist wie bei einem Taucher in einem U-Boot, der mehrere Meilen tief unter Wasser ist …«
    »Was soll der Mist, Maverick?«, brüllte Roul. »Was wollen Sie mir einreden? He? Was glauben Sie, worunter ich leide, he? HE? Ich leide unter Dummheit und Unfähigkeit, das tue ich. Ich leide darunter, dass hier so getan wird, als wenn wir morgen Mittag alle im Fuzzy’s sitzen und einen auf unser Abenteuer trinken. Ich leide unter der Lüge, Sie Wichtigtuer!«
    Maverick schwieg.
    Koch stöhnte erbärmlich.
    »Krutz muss sich um unseren Piloten kümmern«, sagte Maverick betont leise und ruhig. »Sehen Sie, was Sie angerichtet haben, Leon. Er blutet. Er hat eine Kopfverletzung. Wenn Koch etwas zustößt, haben wir niemanden mehr, der das Shuttle fliegen kann. Lassen Sie die Waffe fallen und zeigen Sie, dass Sie ein Herz haben.«
    »Kopfverletzungen sehen immer schlimmer aus als sie sind!«, fauchte Roul.
    »Noch einmal, Leon …« Maverick senkte seine Stimme noch einmal. »Wir alle müssen zusammen halten. Was glauben Sie, geschieht, wenn wir wieder zurück sind? Sie nehmen einen Captain Commander als Geisel. Okay – das kann man vielleicht mit Ihrer Krankheit erklären …«
    »Krankheit?«, brüllte Roul.
    »Klaustrophobie, Sir. Sie

Weitere Kostenlose Bücher