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Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte

Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte

Titel: Sternenfaust - 121 - Weg ins Unbekannte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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ihrer Mutter, weit weg vom Tod ihres Vaters, der so anders gewesen war, als man annahm.
    Nach einer Woche schliefen sie miteinander.
    Jack war nicht ihr erster Mann, aber er war der Erste, der ihr das Gefühl gab, wegen ihres Selbst begehrt zu werden. Er ließ sich Zeit, erforschte sie, ließ ihr Zeit, bis sie schwebte, war mit all seiner Wärme ganz nahe bei ihr und überließ sich, im perfekten Duett, seiner Leidenschaft, bis die Wellen sie gemeinsam auf den höchsten Kamm trugen.
    »Wir haben ein Problem«, sagte Joelle später.
    Jack nickte. »Yeah – das haben wir.«
    »Was sollen wir tun?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Jack. »Man sagt, unser Admiral habe noch kürzlich ein leidenschaftliches Verhältnis mit Savanna Dionga gehabt. Er scheint das also ziemlich locker zu sehen.«
    »Savanna Dionga? Die interstellare Händlerin? Die ist ihm nicht unterstellt.«
    Jack biss die Lippen zusammen und nickte. Er nahm sie in die Arme und küsste sie auf den Nacken. Er wusste im Moment keine Antwort, erkannte Joelle und ihr ging es nicht besser. Was blieb, war ihre Liebe, die erneut zur Leidenschaft wuchs.
    Ursache und Wirkung!
    Die Wirkung war die Unbekannte. Was würde zukünftig sein? Joelle war nicht bereit, von Jack zu lassen. Egal, was geschah, sie würde zu ihm stehen. In jenem Moment war sie wieder das kleine Mädchen, das durch die Altstadtstraßen von Colmar spazierte, während ihre Finger über die Wände der antiken Häuser strichen, als könne sie nicht glauben, dass es so etwas heute noch gab.
    »Ich liebe dich«, flüsterte Jack. »Ich weiß, das sagt man viel zu schnell daher und ich weiß auch, dass viele Menschen sich heutzutage scheuen, das zu gestehen. Was ist Liebe?, fragen die meisten Menschen und machen sich nicht die Mühe, eine Antwort zu suchen.«
    »Was ist Liebe …?«, flüsterte Joelle und streichelte die Wangen des Mannes, der neben ihr lag, und auf dessen Haut der Schweiß abkühlte.
    Jack lächelte still, dann sagte er: »Alle Philosophen haben sich diese Frage gestellt. Beantwortet hat sie niemand wirklich.«
    »Ich liebe dich, weil es dich gibt«, flüsterte Joelle.
    »Ja, das ist eine gute Antwort. Weil es dich gibt …« Er lächelte und schlief ein.
     
    *
     
    SHUTTLE III
     
    Lieutenant Jack »Maverick« McGregor lag auf der Pritsche und versuchte, Ruhe zu finden. Der Schlafraum bot Platz für 25 Soldaten, während sich die anderen eine Schicht teilten. Es stank nach Socken, Unterhosen und Schweiß. Das kalte Licht warf kaum Schatten und jedermann, auch jederfrau, sah ungesund aus.
    Drei Kameraden versuchten es mit einem Kartenspiel. Humorloses Lachen. Getuschel.
    Maverick fand keinen Schlaf, nicht mal Ruhe.
    Er hatte der Mannschaft die Waffen abnehmen lassen. Dies war unter Gemurre erfolgt, aber jeder war Profi genug gewesen, um den Sinn dahinter zu verstehen, obwohl Maverick seinen Nadler noch immer bei sich trug.
    Hinter seinen geschlossenen Lidern liefen die Geschehnisse in rascher Folge noch einmal ab. Immer wieder sah er das Gesicht des toten Piloten, die verzerrten Züge des Franzosen, der nun gefesselt war, Hammonds zerknirschtes Gesicht, als der freiwillig das Kommando an Maverick übergab, was mit vorübergehendem Unwohlsein begründet wurde, und die großen Augen von Kim Seou, als diese gemeinsam mit Private Sagovar die Vorräte auflistete.
    Shuttle III fasste bis zu 40 Personen. Es gab Notrationen für 10 Tage. Dies bedeutete, 20 Personen und eine Halbierung des Vorrats vorausgesetzt, genug Proviant und Wasser für etwa 40 Tage. 40 Tage, in denen sie eine Lösung finden mussten.
    Okay, Maverick hatte eine Möglichkeit vorgeschlagen und bald würde man den Versuch machen, in ein anderes Kontinuum zu springen.
    Die Umstände hatten dazu geführt, dass Maverick übergangsweise das Kommando innehatte. Dies konnte sich jederzeit wieder ändern. Hammond hatte freiwillig gehandelt, vermutlich, um seinen guten Willen zu zeigen, seine Schwäche zu überspielen und das von Maverick gegenüber Roul gegebene Versprechen zu halten. Genauso gut konnte Hammond jederzeit sein Kommando zurück verlangen. Ob man ihm noch vertraute, stand auf einem anderen Blatt.
    Maverick stand nicht der Sinn danach, in dieser Situation die Verantwortung zu tragen, dennoch wusste er, dass einer es tun musste.
    Was, wenn sein Vorschlag nichts fruchtete, wenn der zweite Sprung genauso ins Leere führte? Nein, so sollte man nicht denken, zwang Maverick sich zur Ruhe. Hatte nicht jemand gesagt, ein

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