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Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

Titel: Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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Nebeneffekt.
    »Damit will ich sagen, dass es für einen brotlosen Wissenschaftler von großem Vorteil ist, wenn er sich mit aktuellen Ereignissen beschäftigt. Du bist Savanna Dionga, erster Offizier auf der MERCHANT, vor kaum zwei Stunden hier auf Lor Els Auge gelandet, und du benötigst eine neue Mannschaft, weil dir die alte davongelaufen ist. Ach ja, und die Starr dort hinten gehören zu einer Künstlergruppe, die in dieser miesen Spelunke eine abendliche Show darbieten. Sie versuchen auf ihre Weise, sich durch das Leben zu schlagen. Und weil ich nicht die geringste Lust habe, so zu enden wie sie, bin ich dein neuer Mann für alles.«
    Toler schlug sich mit gespielt ernster Miene die flache Hand gegen die Stirn. »Aye, Sir, Captain, Sir – ich bin bereit, meinen Dienst anzutreten. Nur eins sage ich Ihnen gleich, Sir: Mein Bart ist mein Heiligtum, das ich nicht opfern werde.«
    Einen Clown? , fragte sich Savanna. Wünsche ich mir tatsächlich einen Clown auf der MERCHANT?
    Ein Mädchen schlurfte hinter der Theke auf die beiden zu, alles andere als elegant. Strähnige Haare hingen platt in das – überaus hübsche, wie Savanna erstaunt feststellen musste – Gesicht, aus dem müde, schwarz umränderte Augen blickten. »Ein Lor El«, sagte die Bedienung mit glockenheller Stimme, die so gar nicht zu dem heruntergekommenen Äußeren und dem zerknitterten Oberkleid passen wollte.
    »Gute Wahl«, meinte Toler. »Für mich auch, Mädchen.«
    In die müden Augen zog augenblicklich Leben ein. »Hab ich schon vorbereitet für dich, als ich dich gesehen hab, Toler!« Seinen Namen sang sie fast. Sie war sichtlich hingerissen von ihm, »Kann nur noch höchstens ‘ne Minute dauern. Das Eis muss noch verdampfen.«
    Warum verdampft man Eis? , fragte sich Savanna. Die Antwort bekam sie im nächsten Augenblick, als sie ihr Cocktailglas hob. Darin wallten türkisfarbene Nebel über pechschwarzer Flüssigkeit – eiskalter Nebel, der auf der Lippe sofort gefror. Wie auch immer diese Leute es schafften, es war in der Tat ein besonderes Erlebnis. Selbst ihre Zungenspitze war gefroren und taute in der Mundhöhle augenblicklich; gleichzeitig explodierten tausend Empfindungen auf ihren Geschmacksknospen.
    »Sieht aus wie’s Wurmloch«, schnodderte das Mädchen, als sie Savannas Verblüffung sah. Ihr Blick huschte immer wieder zu Toler. »Haste wohl noch nie getrunken, was? Ist Wistls Geheimrezept, ziemlich ongroove.«
    »Sehr genial«, meinte Savanna in einem hilflosen Versuch, sich der Sprache des Mädchens anzupassen. An dem Gesichtsausdruck – es sah aus wie bei äußerst misslungenem Sex, während ihr Liebhaber sich grunzend abmühte, aber nicht mal in der Lage war, auch nur das kleinste Lustgefühl zu wecken, sondern nur Schmerzen und Ekel hervorrief – merkte die erste Offizierin der MERCHANT, dass dieser Versuch absolut misslungen war.
    Irgendwo piepste es. »Dein Lor El«, strahlte die Bedienung Toler an, von einem Augenblick zum anderen völlig verwandelt. Sie schwebte förmlich davon, ihre Haltung straffte sich, die kleinen Brüste wollten förmlich aus dem Ausschnitt springen.
    »Karrih liebt mich«, meinte Toler. »Ich kann es ja auch nicht verstehen.« Er senkte verschwörerisch den Tonfall. »Ist zu jung, das Ding. Wenn du verstehst.«
    Es gab Details, die interessierten Savanna nun überhaupt nicht. »Und jetzt?«, fragte sie. »Warum sollte ich dich einstellen und dir einen Job auf meinem Schiff verschaffen?«
    »Weil du keinen Besseren als mich finden wirst.«
    »Selbstbewusstsein ist nicht unbedingt die wichtigste Fähigkeit, um auf einem Raumschiff dienen zu können.«
    »Ich war lange Zeit mit meinen eigenen Mühlen im All unterwegs, um meine Forschungen zu betreiben. Ich war Kapitän, Ingenieur, Diplomat, Koch, Rudergänger und was du noch so alles willst in einer Person. Für die MERCHANT langt es allemal. Wie man hört, nicht gerade das aktuellste Schiff. Du wirst vor allem einen guten Ingenieur brauchen. Einen verdammt guten, übrigens. Und wie es der Zufall will, kenne ich den besten.«
    »Dich«, vermutete Savanna.
    Er streckte abwehrend die Hände aus – sie stoppten nur wenige Zentimeter vor Savannas Oberkörper. Grinsend zog er sie wieder zurück. »Ich kann dir die eine oder andere Maschine zusammenflicken. Aber dein Schiff in einem Stück halten – nein. Nicht, wenn ein Sharaan-Händler seine Finger im Spiel hatte.«
    Langsam aber sicher war Savanna wirklich beeindruckt. »Du bist wirklich gut

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