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Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen

Titel: Sternenfaust - 123 - Zwischen den Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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ausrangiertes Robotermodell, das eher an eine Säule als an die Nachbildung eines Kellners erinnerte, mit knarrender Stimme nach ihren Wünschen fragte. Wie süß , dachte die erste Offizierin der MERCHANT. Man gibt sich den Anschein von Hochtechnologie.
    Nach kurzem Überlegen orderte sie den Hauscocktail. »Einen Lor El«, antwortete der Roboter. Es klang wie Lorrel . »Sehr wohl.«
    Erst als sich die Maschine nicht etwa in Bewegung setzte, bemerkte Savanna, dass sie es mit einer schlichten Kommunikationssäule zu tun hatte, die nicht einmal mobil war. Wahrscheinlich wurde ihre Bestellung soeben auf dem Datenweg an eine biologische Bedienung weitergegeben.
    Zum ersten Mal schaute sich Savanna um.
    Ihr erster flüchtiger Eindruck bestätigte sich – es war laut, überfüllt und schwül . Sie wollte gar nicht wissen, wie viele zwielichtige Geschäfte hier am laufenden Band getätigt wurden. Im hinteren Bereich – dort, wo die Beschallung durch die eigentümliche Musik am lautesten war – sammelten sich etliche sauroide Starr. Einige saßen, die meisten standen und bewegten sich unruhig.
    Savanna kniff kurz die Augen zusammen. Konnte das sein? Balancierte einer der Starr, der den Schädel nach hinten gelegt hatte, tatsächlich drei Krüge auf der Stirn? Dröhnend-zischende Geräusche drangen zu ihr; tatsächlich – sie lachten. Wer weiß, was die genommen haben , dachte Savanna. Normalerweise zeigen die Starr Amüsement durch ihre Riechzunge. Menschen hätten sich wahrscheinlich vor Vergnügen auf die Schenkel geschlagen. Der … Artist, ein besseres Wort fiel ihr nicht ein, stand im Mittelpunkt des Interesses, und als er sich leicht bewegte, quoll Schaum aus einem Krug und platschte ihm ins Gesicht.
    Ein ebenso markant-männliches wie zweifellos menschliches Gesicht schob sich in ihr Blickfeld. Stahlblaue Augen inmitten sonnengegerbter, fast ledrig wirkender Haut schauten sie voller Selbstbewusstsein an. Ein dichter Vollbart wucherte um das Kinn bis zu den Schläfen, nur die Oberlippe war freigelassen; ein winziger Schnitt ließ darauf schließen, dass der Unbekannte einer fast vergessenen Kunst frönte, die Savanna bei Männern schon immer anziehend gefunden hatte – er nutzte altmodische Klingen, um sich zu rasieren.
    »Die Starr«, sagte er.
    »Was ist mit ihnen?«
    »Du beobachtest sie.«
    »Ihr Verhalten ist nicht gerade so, wie ich es von Starr gewöhnt bin. Außerdem wüsste ich nicht, dass wir uns duzen.«
    »Aber Savanna …«
    Sie zuckte zusammen. »Woher kennst du meinen Namen?«
    »Toler«, sagte er. »Nenn mich einfach Toler. Jetzt kennen wir uns gegenseitig.« Er zog den leeren Stuhl neben Savanna von der Bar zurück. Die Beine knarrten über den Boden, so laut, dass sich viele kurz umdrehten und zumindest flüchtige Blicke herüberwarfen.
    Toler schien es zu genießen. Es sah elegant aus, als er seinen massigen Körper auf den Stuhl wuchtete. Jetzt erst fiel Savanna auf, wie groß Toler war – mindestens zwei Meter. Seine Schulterbreite hätte einem Kleiderschrank zu aller Ehre gereicht.
    Savanna musste nicht lange nachdenken, um die passende Antwort auf diesen Auftritt zu finden: »Ich mag keine Männer, die sich geheimnisvoll geben. Solltest du also auf ein …«
    »Ich bin nicht geheimnisvoll«, unterbrach er sie. »James Tiberius Toler – jetzt weißt du, warum ich mich nur Toler nenne. Alles andere wäre … albern. Meines Zeichens bin ich Xeno-Archäologe und fröne damit einer brotlosen Kunst. Wer interessiert sich schon in diesen Zeiten für kulturelle Hinterlassenschaften? Das Star Corps vielleicht – aber auch nur, wenn ich ihnen eine untergegangene Kriegskultur auf dem Silbertablett servieren würde, von der noch detaillierte Pläne einer überragenden Waffentechnologie überliefert sind. Dann wären sie begeistert, weil sie mal wieder den einen oder anderen Feind in die Luft bomben könnten. Es ist ein Elend, sag ich dir, ein Elend.«
    »Also …?«
    »Also was?«
    »Also was willst du mir damit sagen?« Savanna zupfte ihr eng anliegendes Oberteil zurecht. Vielleicht war es besser, wenn in dieser Umgebung – und vor diesem Mann – ihre Kurven nicht allzu deutlich zum Vorschein traten, wie es stets der Fall war, wenn der körperaktive Stoff auch noch verrutschte; er hatte die Eigenschaft, sich eng an die Haut zu schmiegen und die Körpertemperatur so perfekt vor äußeren Einflüssen zu schützen. Der Nachteil war, dass das manchmal allzu sexy wirkte; ein unbeabsichtigter

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