Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2)
Säulen konzentriert haben? Aber ich wollte eigentlich auf etwas anderes hinaus. Es sieht aus, als ob die …«
In diesem Moment riss eine enorme Erschütterung die beiden Kommandanten und jeden, der auf der Brücke der STEENENFAUST nicht saß, von den Füßen.
*
Transalpha, vier Astronomische Einheiten außerhalb des Karalon-Systems
»Harry Chang! Das ist verdammt nochmal nicht dein Ernst!«
Die Atmosphäre in dem winzigen Cockpit der MERCHANT II war düster. Einerseits lag das an den dunklen und halb korrodierten Anzeigen, von denen einige nach wie vor nicht ausgetauscht und in einer fremden Sprache abgefasst waren.
Überall war die Metalllegierung dunkel angelaufen, und nach wie vor roch es trotz ausgetauschter Luftfilterkomponenten in dem ehemaligen Methanatmerschiff nicht gerade nach den Gärten von Ashkeran auf Ebeem.
Auf der anderen Seite war man besser woanders, wenn die erste Offizierin der MERCHANT II, Miss Savanna Dionga, wütend auf ihren Kommandanten war. Am allerbesten war man dann in einem anderen Schiff, einem anderen System, in einer anderen Galaxie.
Wenn man überleben wollte.
Doch den Captain des kleinen Handelsraumers schienen weder die schlechte Laune seiner ersten Offizierin noch die schäbige Umgebung zu stören. Harry Chang biss in einen der Äpfel, die er sich beim Proviantaufnehmen auf Karalon besorgt hatte und kaute genüsslich darauf herum, während er die Kontrollen der MERCHANT II auf den Bergstromraum vorbereitete. »Warum sollte es nicht mein Ernst sein?«, fragte er Savanna Dionga mit vollem Mund und einem treuherzigen Blick. Vielleicht ließ sie sich ja mit einem solchen davon überzeugen, dass es doch eine gute Idee war, aufzubrechen und für etwas Barschaft zu sorgen.
Doch seine Rechnung schien nicht aufzugehen. Savanna Dionga stand, die Hände in die Hüften gestemmt, wie ein Racheengel vor ihm und schien entschlossen, sich die Gelegenheit zu einer Moralpredigt nicht entgehen zu lassen. Und richtig – schon legte sie los.
»Was daran nicht dein Ernst sein kann? Wir waren schon einmal im Aditi-System, Harry, erinnerst du dich? Und es hat uns fast unser Schiff gekostet! Langsam kann ich wirklich verstehen, warum Hub Grano und die anderen die MERCHANT verlassen haben, sobald sich die Gelegenheit ergab!«
Mist. Scheint so, als hätte sie mir den kleinen Ausflug in die Unterwelt von Lor Els Auge immer noch nicht verziehen! , dachte sich Harry. Oberflächlich blieb er jedoch ungerührt und flegelte sich betont nachlässig in seinen abgenutzten Pilotensessel. »Grano war ein Idiot mit einem IQ, der kleiner war als eins der Materiekörner in der Dunkelwolke bei Lor Els Auge . Danach wirst du dich doch wohl nicht richten, oder, Sav? Nein, dazu bist du viel zu schlau, meine Liebe.«
»Jedenfalls hatte er Verstand genug, abzumustern!«, knurrte Savanna und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Ach was«, winkte Harry ab und biss erneut herzhaft in seinen Apfel. »Jo Schüssler hat mir versichert, dass es diesmal völlig ungefährlich ist, dorthin zu fliegen. Es ist ganz einfach – wir tauchen da auf, landen auf Aditi II und Aditi V. Wir schnappen uns ein paar Tonscherben, die da rumliegen und zischen wieder ab. Dann liefern wir den ganzen Tinnef bei der Star Trade Inc. -Niederlassung auf Karalon ab, sind reich, geben der Mannschaft ein Stück vom Kuchen ab und können dann den zweiten Auftrag von Schüssler erledigen.«
Doch diesmal war es nicht Savanna, die antwortete. »Der den Koordinaten im Navigationscomputer nach zu urteilen viel gefährlicher ist als einfach ein paar Tonscherben von zwei verlassenen Planeten zu holen.«
Harry schwang den Sessel herum. Hinter der immer noch missmutig dreinschauenden Savanna war jetzt die neue Ingenieurin aufgetaucht und wischte sich mit einem dreckigen Tuch die schmutzigen Finger ab. »Entschuldigung«, meinte die J’ebeem auf das plötzliche Schweigen der beiden Streithähne hin. »Ich wollte mich nicht einmischen. Grundsätzlich ist mir auch egal, wo es hingeht.«
Savanna überwand ihre Überraschung und wehrte beinahe sofort ab. »Nein, nein, machen Sie sich keine Gedanken, Sonda! Das ist auch genau meine Meinung. Harry scheint es geradezu darauf anzulegen, dass unsere mühsam neu angeheuerte Mannschaft so bald wie möglich wieder von Bord geht. Ach was – flieht! «
Anklagend wies sie mit dem Finger auf Harry.
Der biss erneut in den Apfel, der genauso rotbackig war wie er selbst. »Mich würde doch sehr
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