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Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2)

Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2)

Titel: Sternenfaust - 124 - Das Geheimnis der Schriften (1 of 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anonymous
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interessieren, warum Sie es für gefährlich halten, dass wir nach TASO-26598 fliegen und mit dem Volk dort Handelsbeziehungen anknüpfen, Sonda«, meinte Harry gemütlich und achtete nicht darauf, dass er beim Sprechen kleine Apfelstückchen quer durch das Cockpit der MERCHANT spuckte. Savanna zog kurz eine Grimasse, warf Harry einen verächtlichen Blick zu, den er entschuldigend erwiderte und wandte sich dann Sonda zu.
    »Das würde mich auch interessieren. Ich kann unseren Karten nur entnehmen, dass dieser Planet – oder es soll ja angeblich ein Doppelplanet sein, wie die Beobachtungen sagen – in einem Raumgebiet liegt, dass die J’ebeem für sich beanspruchen.«
    »Ein guter Grund, dort nicht hinzufliegen«, bemerkte Sonda trocken.
    Harry konnte keine Änderung in Sonda Katars Gesichtsausdruck erkennen. Freimütig sah sie Savanna und Harry an. Andererseits war in den Mienen der J’ebeem generell wenig zu lesen, da konnte man schon mehr aus der Kopftätowierung erkennen, die zumindest ein Teil der Bevölkerung trug. Doch für Harry war die beherrschte Art der rotgesichtigen Söhne und Töchter von Ebeem ein Buch mit sieben Siegeln, das er nicht zu öffnen gedachte.
    Doch Sav war nicht so leicht in die Tasche zu stecken. Sie beobachtete Sonda Katar genau. »Dann ist es ja vielleicht wirklich gut, dass wir Sie an Bord haben, Sonda, nicht wahr?«
    Die Ingenieurin ließ sich zu einem Lächeln herab. »Das denke ich auch.« Damit drehte sie sich um und ging wieder an ihre Maschinen zurück.
    Savanna Dionga starrte ihr nachdenklich hinterher. »Irgendwie frage ich mich, ob es richtig war, sie an Bord zu holen«, sagte sie halblaut.
    Harry zielte mit dem abgenagten Apfelgehäuse auf den offen stehenden Recycle an der rückwärtigen Wand des Cockpits. »Savvie, du machst dir zu viele Sorgen. Wenn Jo Schüssler etwas sagt, dann gilt das auch. Du weißt so gut wie ich, dass er meist genau weiß, was er tut. Sonst wäre er wohl kaum so reich wie er ist.« Die Apfelreste trafen den Rand des Recyclers, zerbrachen und fielen in matschigen Einzelteilen auf den Boden. Schnaubend aktivierte Savanna eine Taste an der Konsole neben sich. Sie schlug so fest darauf, als trage die Taste die Schuld an ihrer schlechten Laune über Harrys dumme Entscheidungen. »Wenn du das sagst, dann muss es ja stimmen, nicht wahr?«, meinte sie sarkastisch. »Und ein für alle Mal – nenn mich nicht Savvie!«
    Im nächsten Moment erschien ein Reinigungsroboter, der surrend den Boden unter der Recycle-Öffnung säuberte. Harry ließ sich von ihrer üblen Stimmung nicht beeindrucken. »Komm schon, was ist los mit dir, Savvie? Warum so griesgrämig? Hast du Krach mit deinem Admiral? Manchmal glaube ich, dass du in den letzten Monaten einfach zu oft mit diesem Bürokraten des Weltalls zusammen gewesen bist, Schätzchen. Ein Bürohengst wie der ist schlicht und ergreifend schlechte Gesellschaft für dich, glaub mir.«
    Er schwang sich wieder herum und begann, demonstrativ an den Kontrollen herumzufummeln, in der Hoffnung, dass sie nicht das umsetzte, was ihre Miene gerade zeigte. Doch ganz so leicht kam er nicht davon. Ein elektronischer Schraubenschlüssel flog knapp an seinem Ohr vorbei und traf klirrend auf die Pilotenkonsole.
    »Lass Vincent aus dem Spiel, Harry! Ich erlaube ihm nicht, über dich zu lästern, aber dir erlaube ich das bei ihm ebenso wenig! Mit wem ich … mit wem ich meine Freizeit verbringe, ist meine Sache, verstanden? Außerdem brauche ich Vincent Taglieri nicht, um zu wissen, dass ein Flug ins Aditi-System oder ins Raumgebiet der J’ebeem eine ausgesprochen bescheuerte Idee ist!« Damit stampfte sie aus dem Cockpit, doch Harry hob nur spöttisch die Augenbrauen, ohne sich umzudrehen.
    »Kommst du in zwanzig Minuten wieder, Savvie? Dann haben wir 0,4 LG erreicht und können in den Bergstromraum eintreten!«
    »Mir doch egal! Wegen mir kannst du in die nächste Dunkelwolke fliegen und da so tief drin verschwinden, dass Gott der Herr dich nicht mal mit einem Radioteleskop finden kann!«, erklang es erbost und dumpf aus dem Gang hinter dem Schott.
    Harry musste lachen und sah grinsend ins sternenübersäte Weltall hinaus. Er wusste genau, dass Savanna Dionga die Gelegenheit zu einem Abenteuer genauso wenig ausschlagen konnte wie er. Sie war eben immer die Besorgte, die ihm ins Gewissen reden musste – das war schon immer so gewesen. Das war ihr Teil der Freundschaft und das, was sie bei ihm, Harry Chang, – oder doch zumindest

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