Sternenfaust - 125 - Die fremde Dimension (2 of 2)
Selbst der Älteste der Unseren hat nicht das Recht dazu.
Nein, meinte Turanor nachdenklich. Vielleicht hast du recht, und ich habe dieses Recht nicht. Vielleicht haben nur die Basrul das Recht.
Du glaubst doch selbst nicht, dass die Basrul sich in diesen Streit einmischen. Für mich ist klar, dass sie uns den Auftrag gegeben haben, dies unter uns zu lösen. Gerade weil sie dir und mir unterschiedliche Anweisungen gegeben haben.
Und wohin hat uns das gebracht? Glaubst du, die Basrul wollen uns vernichten? Sie sagen uns immer wieder, dass kein Volk in Streit geraten darf wie einst die Erhabenen. Ich kann dich nicht überzeugen – und du mich nicht. Beide denken wir, dass wir es besser wissen als der andere. Wir haben hier Krieg geführt und uns gegenseitig vernichtet – das kann einfach nicht die Absicht der Basrul sein. Sie wollten genau das immer verhindern.
Und wieder stellst du dich gegen das, was die Basrul in ihrer Weisheit entschieden haben! Die Basrul haben Zaruk und mich darin bestärkt, gegen die Gaianii und ihre Expansionspläne vorzugehen. Mit allen Mitteln! Sie haben selbst zweimal die Solaren Welten, wie die Gaianii ihr Sternenreich nennen, angegriffen!
Und sie haben mir die Fähigkeit verliehen, mit den Gaianii zu kommunizieren, damit ich beweisen kann, dass sie es gut meinen. Warum hätten sie das tun sollen, wenn sie nicht doch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass ich recht haben könnte?
Vielleicht taten sie es nur, um dir zu zeigen, wie unrecht du hast!
Nun, dann ist ihr Plan fehlgeschlagen, erwiderte Turanor ruhig. Denn ich bin überzeugter denn je, dass ich recht habe und du unrecht. Und ich bin der Älteste, das wollen wir nicht vergessen! Aber ich bin auch der Ansicht, dass wir nicht genau wissen, was falsch und was richtig ist. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir das nicht mehr für die Alendei entscheiden können. Ich frage dich, ist es da nicht auch unser Recht, ja sogar unsere Pflicht, die Basrul zu rufen und ihnen die Entscheidung zu überlassen?
Yonar starrte Turanor entsetzt an. Du willst sie rufen? Wozu? Ist das dein Ernst? Nie hat jemand die Basrul gerufen, geschweige denn, zu diesem Zweck. Sie waren immer dafür, dass wir selbst unsere Entscheidungen treffen. Ich denke nicht, dass diese Situation so eine Maßnahme erfordert! Es ist klar, dass wir allein damit fertig werden sollen.
Glaubst du? Ich sehe diese Möglichkeit nicht. Wenn die Basrul wirklich so weise sind, werden sie Verständnis dafür haben, dass wir Fragen haben. Dass wir Hilfe bei der Entscheidung brauchen.
Wie würdest du sie rufen wollen?, fragte Yonar zweifelnd. Er hielt diese Idee nach wie vor für eine der größten Vermessenheiten, die Turanor an diesem Tag in Betracht zog, das war klar.
Nun, zu diesem Zweck kamen wir ursprünglich her. Wir wussten dank Leilanii, dass die Säulen von Eranaar dieses Geheimnis wahrscheinlich bergen. Die Chroniken sagen das.
Welches Geheimnis?
Das, die Basrul zu rufen. Das Geheimnis, wie und wo sie leben.
Niemand kann die Säulen lesen! Das konnten nur die, die einen Anderen in sich trugen. Nur diese hatten die Kraft.
Die Hieroglyphen wurden vor dem Abschied der Anderen geändert. Du weißt sehr gut, dass das eines der Vermächtnisse war, die die Anderen uns hinterlassen haben. Die Chroniken sollten nicht verloren gehen, auch wenn die Anderen uns verlassen. Sie müssen nun anders gelesen werden, und die Anderen haben uns keine Anweisungen dazu hinterlassen. Sie wollten, dass wir es selbst herausfinden und ganz zu unseren eigenen Chroniken machen. Doch Leilanii hat das Geheimnis gelöst. Es ist alles andere als einfach, aber ich bin sicher, dass sie wusste, wie die Inschriften zu lesen sind. Sie hat auch schon etwas herausgefunden, doch bevor sie es mir mitteilen konnte, hast du angegriffen. Lass mich zu ihr. Hebe die Isolation, in der sie steckt, auf, damit wir an unser Ziel gelangen können.
Yonar schwieg und sah Turanor an. Du bist der Älteste, sagte er schließlich. Vielleicht ist es wirklich besser, wenn du diese Entscheidung triffst.
Das ist richtig, sagte Turanor und richtete sich auf. Ich bin der Älteste. Sollten wir in der Lage sein, die Basrul zu rufen, dann werde ich mich ihrer Entscheidung überlassen. Wir haben die Basrul immer als strenge, aber gerechte Herren empfunden, die uns kein Unrecht zufügten und Leid nur dann, wenn es nicht anders ging. Ich unterwerfe mich bereitwillig ihrem Urteil.
Nun gut, meinte Yonar schließlich. Dann ist
Weitere Kostenlose Bücher